- Elektrophysiologisches Herzkatheterlabor I
- Röntgen-System: Philips ALLURA FD; Mapping-Systeme: BiosenseWebster CARTO 3 V7,; EP-System: Bard LABSYSTEM PRO; Ablationsgenerator:Stockert SMARTABLATE, Medtronic CryoCath-Konsole
- Elektrophysiologisches Herzkatheterlabor II
- Röntgen-System: Siemens Artis Zee; Magnetische Navigation: Stereotaxis NIOBE; EP-System: Siemens AXIOM SENSIS; Mapping-Systeme: BiosenseWebster CARTO 3 V6, Ablationsgenerator: Stockert SMARTABLATE
- OP-Saal für Herzschrittmacher und ICD
- Röntgen-System: Ziehm Vision
- Kipptisch-System: CNSystems TASK FORCE HEMODYNAMIC MONITOR
- Rhythmologische Sprechstunde
- Schrittmacher / ICD –Kontrolle
- Diagnostische elektrophysiologische Untersuchung
- Katheterablation atrialer, junktionaler und ventrikulärer Arrhythmien
- mit magnetischer Navigation
- mit Hochfrequenzenergie gekühlt
- mit Kryoenergie
- mit dreidimensionalen Mappingverfahren - Implantation von Herzschrittmachern, ICD und Resynchronisationssystemen
- Kardiale Kontraktionsmodulation (CCM),
- Leadless-Schrittmacher und Stimulation des His-Purkinje-Systems
- Revisionen von Herzschrittmachern, ICD und Resynchronisationssystemen
- Implantation epikardialer Elektroden in Kooperation mit Herzchirurgie
- Interventionelle Explantationen von Elektroden in Kooperation mit Herzchirurgie
- Elektrische und medikamentöse Kardioversion
- Spiroergometrie
- Synkopen-Diagnostik
- Kipptischuntersuchungen
- Implantation von Ereignisrekordern
Seit Mitte der 1980er Jahre wurde das Ablationsverfahren am Herzen stetig weiterentwickelt. Es ermöglicht beim Auftreten von bestimmten Herzrhythmusstörungen, die durch angeborene zusätzliche Leitungsbahnen oder Strukturveränderungen am Herzen (z.B. durch Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen) entstehen, eine Unterbrechung der störenden Stromkreisläufe. Über spezielle Katheter, die bei der Elektrophysiologischen Untersuchung zum Herzen vorgeschoben werden, wird ein Hochfrequenzstrom abgegeben. Dadurch wird ein kleiner Bereich von Herzmuskelzellen so verändert, dass die Rhythmusstörung nicht mehr auftreten kann. Die krankhafte Leitung wird "verödet". Bei manchen Herzrhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern werden auch andere Ablationsverfahren wie die gezielte extreme Kühlung (Kryoablation) von bestimmten Herzabschnitten eingesetzt.
Das ist stark abhängig von der vorliegenden Rhythmusstörung. Nach der erfolgreichen Ablation muss noch abgewartet werden, ob sich das Gewebe erholt und wieder elektrisch aktiv ist oder ob es noch einmal behandelt werden muss, damit ein anhaltender Erfolg erreicht wird. Deshalb kann es bis zu einigen Stunden dauern, bis die Behandlung beendet ist. In der Regel dauert eine gesamte Ablation jedoch selten länger als zwei Stunden.
Die Vorbereitungen sind identisch zu denen bei einer normalen Herzkatheter-Untersuchung. Die Ablation findet mit örtlicher Betäubung der Einstichstelle statt. Dabei kann es während der Abgabe des Hochfrequenzstromes oder der Kälte abhängig vom Ablationsort zu Schmerzen im Brustkorb kommen, die noch während der Untersuchung sehr gut mit Schmerzmitteln behandelt werden können. Nach Beendigung der Ablation verspüren Sie keine Schmerzen am Herzen.
Die Ablation von Herzrhythmusstörungen ist eine gut erprobte Methode und wird im Klinikum Nürnberg mehr als 500 Mal im Jahr durchgeführt. Komplikationen sind selten und betreffen gelegentlich die Einstichstelle. Ein Perikard-Erguss, d.h. eine Ansammlung von Flüssigkeit oder Blut im Herzbeutel ist sehr selten, aber potenziell bedrohlich. Daher überprüfen wir das Herz nach der Ablation durch eine Ultraschall-Untersuchung. Diese erfolgt direkt im Anschluss an die Ablation und am Folgetag.
Ihr EKG wird zum Ausschluss von erneuten oder neu auftretenden Herzrhythmusstörungen abhängig von der Art der Ablation bis zum nächsten Morgen oder über 24 Stunden überwacht.
Nach der diagnostischen elektrophysiologischen Untersuchung wird der spezielle Ablationskatheter, mit dem der Hochfrequenzstrom oder die Kühlung abgegeben werden kann, an den entsprechenden Ort im Herzen gelegt. Abhängig von der Art der Rhythmusstörung müssen verschiedene Punkte oder Linien "verödet" werden, so dass die Ablation unterschiedlich lange dauert. Durch die Ablation entsteht eine leichtes "Aufrauhen" der Herzinnenhaut. Damit sich dort keine Blutgerinnsel bilden, werden gerinnungshemmende Mittel wie Heparin bereits bei der Ablation gegeben. Das muss bei Ablationen im linken Vorhof oder in der linken Kammer noch mit „Blutverdünnern“ in Tabletten-Form weitergeführt werden.
Nach Ende der Behandlung werden die Katheter gezogen und ein Druckverband muss vier bis sechs Stunden in der Leiste liegen bleiben. So lange sollten Sie auch Bettruhe einhalten.
Durch die Hochfrequenzstromabgabe werden im Prinzip kleine Narben im Herzgewebe gesetzt. Diese können sich in seltenen Fällen so gut erholen, dass die Herzrhythmusstörung wieder auftritt. Wenn das der Fall ist, sollten Sie sich wieder vorstellen, eine erneute Ablation ist dann eventuell nötig und auch möglich.
Leider leiden manche Patient*innen unter verschiedenen Rhythmusstörungen, die durch eine Ablationsbehandlung nicht geheilt werden können. Hier ist eine zusätzliche medikamentöse Therapie dann weiter notwendig.
Ein Sonderfall ist auch das Vorhofflimmern. Hier sind aufgrund der Komplexität dieser Rhythmusstörung in manchen Fällen wiederholte Ablationsbehandlungen notwendig.
Im Regelfall nehmen wir die notwendigen Voruntersuchungen und Vorbesprechung ambulant vor. Sie kommen am Behandlungstag nüchtern morgens zur Aufnahme. Nach der Ablation bleiben Sie dann noch bis zum nächsten Tag in der Klinik.
Nach Abschluss der Bettruhe können Sie sich auf der Station frei bewegen. Nach der Entlassung sind größere körperliche Anstrengungen in den ersten fünf Tagen nicht zu empfehlen, um die Punktionsstelle in der Leiste nicht zu sehr zu belasten. Danach sind Sie wieder voll leistungsfähig.
Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist ein bewährtes Verfahren, das bei bestimmten bereits aufgezeichneten oder aufgrund Ihrer Beschwerden vermuteten Herzrhythmusstörungen durchgeführt werden kann. Es ist eine Untersuchung, die nicht als Notfalluntersuchung durchgeführt werden muss sondern als geplante Untersuchung vorgenommen wird. Sie wird in einem speziellen Herzkatheter-Raum durchgeführt, dem sogenannten "EPU-Labor".
Dabei werden ähnlich wie bei einer "normalen" Herzkatheter-Untersuchung spezielle Katheter zum Herzen geführt, die vor Ort die elektrischen Ströme im Herzen messen. Der Untersucher leitet sozusagen ein EKG an verschiedenen Stellen direkt im Herzen ab. Zusätzlich können über diese Katheter wie durch einen Schrittmacher das Herz im Vorhof oder in der Herzkammer stimuliert werden, um z.B. eine Herzrhythmusstörung hervorzurufen und damit die genaue Art festzustellen.
Die elektrophysiologische Untersuchung dauert abhängig von der Art der Herzrhythmusstörung unterschiedlich lange. Ist die vorliegende Herzrhythmusstörung bereits bekannt, kann bereits nach wenigen Minuten mit einer Ablation begonnen werden. Ist die Diagnose noch unklar, müssen verschiedene Tests durchgeführt werden. Dies kann bis zu einer Stunde dauern.
Der Zugang für die Katheter ist eine Punktion in der Leiste. Dort bekommen Sie eine örtliche Betäubung und spüren dann das Vorschieben oder Wechseln der Katheter nicht mehr.
Da die Untersuchung langwierig und das Auslösen der Herzrhythmusstörung unangenehm für Sie sein kann, geben wir Ihnen zusätzlich eine "Beruhigungsspritze". Das erleichtert Ihnen auch das lange Liegen auf dem Untersuchungstisch. Eine tiefe Narkose mit Beatmung wie bei Operationen ist nicht notwendig.
Die elektrophysiologische Untersuchung ist ein erprobtes Verfahren, die Anfänge in der Routine liegen schon 40 Jahre zurück. Durchgeführt wird sie nur durch langerfahrene Untersucher. Unsere Zahlen liegen bei mehr als 500 Prozeduren im Jahr. Dennoch ist sie nicht frei von Komplikationen, die allerdings sehr selten sind. Meistens sind es dann Probleme an der Einstichstelle, wie Nachblutungen oder blaue Flecken; selten muss operativ nachbearbeitet werden.
Wir klären Sie vor der Untersuchung detailliert auf und beantworten dabei gerne auch Ihre Fragen.
Nach der örtlichen Betäubung in der Leiste sticht der Untersucher mit einer Punktionsnadel in die Vene und schiebt mindestens zwei spezielle Katheter durch die untere Hohlvene zum rechten Herzvorhof und zur rechten Herzkammer vor. Die Lage wird zunächst durch Röntgendurchleuchtung kontrolliert.
An verschiedenen Stellen im Herzen wird das EKG aufgezeichnet. Über die Katheter kann das Herz stimuliert, d.h. erregt werden, um die bei Ihnen vorliegende Herzrhythmusstörung zu erkennen. Wenn die Diagnose feststeht, kann gegebenenfalls dann sofort eine Ablation vorgenommen werden.
Bei manchen Herzrhythmusstörungen liegt der Ursprung oder die zusätzliche Leitungsbahn im Bereich des linken Vorhofes, dann kann es nötig sein, einen Katheter in die linken Abschnitte des Herzen zu bringen. Dazu wird mit einer feinen Nadel durch die Vorhofscheidewand eine Verbindung in den linken Vorhof hergestellt und die Katheter darüber vorgeschoben.
Nach Abschluss der Untersuchung werden die Katheter wieder gezogen und die Punktionsstelle in der Leiste wird wie beim Blutabnehmen für einige Minuten "abgedrückt" oder auch vernäht, um eine Blutstillung zu erreichen. Dann wird ein Druckverband über die Hüfte für vier bis sechs Stunden angelegt. Danach können Sie wieder aufstehen.
Da die Öffnung an der Punktionsstelle sehr klein ist, verschließt sich diese relativ rasch, so dass die Patient*innen in der Regel schon eine Stunde nach Entfernen des Druckverbandes wieder aufstehen können. Größere körperliche Anstrengungen sollten in den ersten fünf Tagen vermieden werden.
Wenn Ihr behandelnder Arzt mithilfe eines EKGs oder Langzeit-EKGs festgestellt hat, dass Sie einen Herzschrittmacher benötigen, so liegt in der Regel eine bradykarde Herzrhythmusstörung vor, bei der die elektrische Reizbildung oder Reizweiterleitung im Herzen gestört ist. Das führt dann zu einem durchgehend oder anfallsartig auftretenden langsamen Herzschlag, der zu "Pausen" im Herzrhythmus oder zu einer Herzschwäche führen kann.
Leiden Sie an einer Erkrankung des Herzmuskels mit einer Pumpschwäche (Herzinsuffizienz), kann in manchen Fällen auch ohne das Vorliegen eines zu langsamen Pulsschlages ein besonderer Schrittmacher, der die Pumpaktion der Herzkammern effektiver macht, sinnvoll sein. Dann wird ein sogenannter "biventrikulärer Herzschrittmacher" eingesetzt.
Der Herzschrittmacher wird in örtlicher Betäubung mit einem kleinen Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins in Schulternähe implantiert. Zunächst wird nach Röntgendarstellung mit wenig Kontrastmittel eine Vene unterhalb des Schlüsselbeines punktiert und die Schrittmacherelektroden unter Röntgendurchleuchtung im Herzen platziert. Dann wird an der Punktionsstelle eine "Tasche" für das eigentliche Schrittmachergerät unter der Haut präpariert. Die Schrittmacherelektroden werden am Herzschrittmacher angeschraubt und in die Tasche eingesetzt. Die Haut wird schichtweise wieder vernäht. Die Hautnaht wird mit einem selbstauflösenden Faden gesetzt, so dass nach der Wundheilung kein Ziehen der Fäden nötig ist.
Jeder Patient und jede Patientin bekommt den Herzschrittmacher, der für seine oder ihre Erkrankung der Passende ist. Dazu untersuchen wir die Patient*innen vorher genau und besprechen das Vorgehen mit Ihnen gemeinsam.
Bei zu langsamen Herzschlag setzten wir meist einen sogenannten Zwei-Kammer-Schrittmacher mit zwei „Kabeln“, sogenannten Elektroden, ein. Eine Elektrode wird im rechten Vorhof und eine in der rechten Kammer platziert.
Bei einer ausgeprägten Herzschwäche mit eingeschränkter Pumpkraft des Herzens kann auch eine zusätzliche Elektrode, die die linke Herzkammer mitversorgt, notwendig sein. Bei Herzschwäche kann auch ein sogenannter Defibrillator notwendig werden, der bei gefährlichen Herzrhythmusstörungen der Herzkammer wie ein Notarzt einen Schock abgeben kann. Die Defibrillatoren können auch als Herzschrittmacher arbeiten. Manche Patient*innen brauchen nur die Defibrillator-Funktion und bekommen einen sogenannten „subkutanen“ Defibrillator, der zusammen mit dem Kabel unter der Haut platziert wird.
Für manche Patienten ist der sogenannte „Kapselschrittmacher“ genau der richtige Herzschrittmacher. Er ist sehr klein und wird direkt in der rechten Kammer platziert.
Das geplante Einsetzen eines Herzschrittmachers findet häufig als ambulante Operation am Vormittag statt. Hier können Sie oft schon am Nachmittag wieder nach Hause gehen. Am Folgetag wird der Schrittmacher erneut bei uns im Herz-Gefäß-Zentrum abgefragt und ein Röntgenbild zum Ausschluss von Verletzungen der Lunge angefertigt. Sie erhalten einen "Herzschrittmacher-Ausweis", den Sie in Zukunft immer mit sich führen sollten.
Bei dem etwas aufwendigeren Einsetzen von Drei-Kammer-Schrittmachern oder Defibrillatoren bleiben Sie noch für eine Nacht im Krankenhaus.
Ein Herzschrittmacher mit Elektroden ist ein technisches Gerät, das regelmäßig auf seine Zuverlässigkeit und die Batteriespannung kontrolliert werden muss. Das wird mit einem speziellen Kontrollgerät durchgeführt. Dazu wird ein Programmierkopf auf die Stelle, an der der Schrittmacher eingesetzt wurde, gelegt und ein EKG abgeleitet.
Die weiteren Kontrollen kann dann Ihr niedergelassener Kardiologe zuerst einmal nach rund sechs bis acht Wochen und dann weiter alle 6-12 Monate in seiner Praxis durchführen.
Wir behandeln alle rhythmologische Erkrankungen, bieten elektrophysiologische Untersuchungen, Katheterablationen und setzen Rhythmus-Implantate. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
- Tel.: +49 (0) 911 398-6617
- Fax: +49 (0) 911 398-5975
Mo | 07.15 - 15.30 Uhr |
Di | 07.15 - 15.30 Uhr |
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Breslauer Str. 201
90471 Nürnberg
Haus: Herz-Gefäß-Zentrum