Das Karpaltunnel-Syndrom (KTS oder CTS) ist die häufigste Nervenengpaß-Erkrankung. Am Übertritt vom Unterarm zur Hand muss der Mittelnerv ("Nervus medianus") auf dem Weg zu den Fingern gemeinsam mit den Beugesehnen eine Engstelle passieren, den Karpaltunnel.
Verschiedene Umstände können dazu führen, dass dieser fest umgrenzte Raum für die Bedürfnisse des Nervs nicht mehr ausreichend weit ist: wenn das Sehnengleitgewebe bei starker körperlicher Beanspruchung oder bei bestimmten entzündlichen Erkrankungen immer dicker wird, wenn bei einer rheumatischen Erkrankung eine entzündliche Schwellung eintritt oder auch wenn der Körper einer schwangeren Frau vermehrt Flüssigkeit einlagert, u.v.m.
In jedem Falle wird der Nerv als das schwächste und empfindlichste Glied dieses Bündels geschädigt. Der verstärkte Druck der Umgebung stört die Durchblutung des Nervs. Dadurch entstehen Schmerzen und Gefühlsstörungen. In anderen Fällen ist die Empfindlichkeit des Nervs selbst heraufgesetzt, so dass auch bei eigentlich normalen Verhältnissen im Karpaltunnel Schmerzen und Gefühlsstörungen entstehen. Das Erkrankungsrisiko liegt bei 8-10%, wobei Frauen etwa doppelt so häufig erkranken wie Männer. Meistens sind die Patienten älter als 30 Jahre, 76% der Fälle sind 40 bis 70 Jahre alt. 40% der Betroffenen haben ein KTS an beiden Händen.
Die Schmerzen beim Karpaltunnel-Syndrom sind recht typisch: sie betreffen meist die Finger an der Beugeseite mit Ausnahme des Kleinfingers. An diesen Stellen empfindet man ein unangenehmes Kribbeln oder "Ameisenlaufen" oder sogar eine Taubheit ohne normales Gefühlsempfinden.
Typisch ist auch, dass diese Missempfindungen nachts auftreten und den Schlaf unterbrechen. Lähmungen der Finger sind nicht typisch, erst nach längerer Erkrankungsdauer wird man feststellen, dass der Daumen in seiner Fähigkeit, die anderen Finger zu berühren, beeinträchtigt ist.
Zwar reagieren Nerven sehr empfindlich auf Druck, sie haben aber auch die Fähigkeit, sich wieder zu erholen. Am besten zeigt sich das bei schwangeren Frauen, die unter einem Karpaltunnel-Syndrom leiden: nach der Entbindung werden die Beschwerden praktisch immer von allein wieder zurückgehen. Leider gilt dies aber nicht für alle Patienten. Wenn die Missempfindungen über Wochen und Monate unverändert bestehen oder sogar zunehmen, muss eine Behandlung eingeleitet werden. Sonst drohen bleibende Schäden wie Gefühlsstörung, Schmerzen oder auch bestimmte Bewegungsbehinderungen. Bitte lassen Sie sich daher frühzeitig von Ihrem Arzt beraten!
Wenn Sie an einem Karpaltunnel-Syndrom leiden wird Ihr Arzt dies sicher rasch erkennen. Er wird Ihnen gezielte Fragen nach der Art Ihrer Beschwerden stellen und überlegen, ob auch andere Erkrankungen als Ursache in Frage kommen. Außerdem kann er durch bestimmte einfache Untersuchungen den Verdacht weiter erhärten. Anschließend wird er mit Ihnen besprechen, dass eine zusätzliche Untersuchung bei einem Facharzt für Neurologie (Nervenarzt) erfolgen sollte. Bei dieser Spezialuntersuchung werden elektrische Ströme am Nerven gemessen und der Neurologe kann daraufhin recht genau bewerten, wie schwerwiegend die Schädigung des Mittelnervs ist. Von dieser Einschätzung wird meistens auch abhängig gemacht werden, ob eine Operation erfolgen sollte.
Wenn ein Karpaltunnel-Syndrom noch nicht sehr lange besteht und der Neurologe noch keine schwerwiegenden Veränderungen der Nervenfunktion festgestellt hat, wird im Allgemeinen zunächst mit Medikamenten behandelt, die abschwellende Wirkungen haben.
Oft werden sogenannte Nachtschienen angewendet. Damit kann man vermeiden, dass das Handgelenk während des Schlafes abknickt und so den Mittelnerven zusätzlich einengt. Manche Patienten werden durch diese einfachen Maßnahmen beschwerdefrei.
Aber auch wenn diese Behandlung konsequent erfolgt und nicht als unangenehm empfunden oder gar abgelehnt wird, bessert sich das Krankheitsbild bei vielen Patienten nicht. Dann wird fast immer eine chirurgische Behandlung, also eine Operation empfohlen.
Bei der Operation wird ein Teil des Karpaltunnels erweitert, so dass der Mittelnerv nicht mehr so stark eingeengt wird und sich wieder erholen kann. Dies erreicht man durch einen Schnitt durch das beugeseitige Querband ("Retinaculum flexorum"): wenn man dieses Band durchtrennt, weichen die beiden Schnittränder auseinander und der von außen auf den Mittelnerven wirkende Druck wird deutlich verringert. Falls erforderlich, wird außerdem die Bindegewebshaut des Nerven selbst eröffnet oder verdicktes Gleitgewebe an der Außenseite der Beugesehnen entfernt. Stets versucht man, den Umgebungsdruck auf die empfindlichen Nervenfasern herabzusetzen und dadurch letztlich deren Durchblutung zu verbessern.
Die Erfolgsaussichten sind durchweg günstig, wenn die Nervenschädigung noch nicht zu lange bestanden hat. Der größte Teil der Patienten bleibt nach einer Operation dauerhaft beschwerdefrei.
Zusätzlich zum eigentlichen Wundverband sollen Patienten nach einer KTS-Operation ca. 7 Tage lang eine Schiene tragen, die das Handgelenk in einer leichten Streckstellung fixiert.
Nach dieser Zeit ist die Hautwunde abgeheilt.
Allerdings wird es noch weitere drei bis vier Wochen dauern, bis wieder eine normale Belastung möglich ist. Menschen, die ihre Hand besonders stark mechanisch belasten müssen, brauchen oft noch längere Erholungsfristen.
Anfänglich wurden CTS-Operationen mit großen Hautschnitten durchgeführt. Die Gefahr, unbeabsichtigt wichtige Gewebe zu verletzen, sollte so verringert werden. Die Patienten mussten nach diesen Eingriffen aber lange Erholungszeiten abwarten, bis sie wieder normal arbeiten konnten. Dieses Problem war Ansporn für die Entwicklung von endoskopischen Operationsmethoden ("Minimal invasive Chirurgie"). Bei diesen Verfahren kommt der Operateur mit einem viel kleineren Schnitt aus und die Patienten benötigen nicht mehr eine so lange Erholungsphase.
Für einige Patienten ist eine endoskopische Operation daher sehr interessant. Aber auch eine offene ("konventionelle") Operation ist mittlerweile nicht mehr eine so große Belastung wie früher, weil man heute viel kleinere Hautschnitte macht.
Allerdings ist die endoskopische CTS-Operation nicht unumstritten, sie konnte daher auch nicht zum Standardverfahren werden. Die Gefahr unbeabsichtigter Verletzungen von wichtigen Nerven, Blutgefäßen oder Sehnen ist bei der endoskopischen Technik größer- besonders bei Operateuren, die nicht sorgfältig ausgebildet und unerfahren sind. Außerdem kommen einige Patienten aus Sicherheitsgründen ohnehin für diese Technik nicht in Frage (wenn schon einmal am Handgelenk operiert worden ist, wenn die Speiche nach einem Bruch an dieser Stelle nicht richtig verheilt ist, bei Tumoren in diesem Bereich, bei ausgeprägter Verdickung der Sehnenscheiden u.a.).
Wenn Sie sich für diese Operationsform interessieren, sollten Sie also einen mit dieser Methode besonders erfahrenen Handchirurgen aufsuchen.
Bei erfahrenen Operateuren sind die hier beschriebenen Operationen komplikationsarm. Heilungsstörungen sind selten, Schmerzen im Bereich der Hautnarbe können aber im Einzelfall verbleiben und den Behandlungserfolg schmälern.
In dieser Hinsicht bleibt die endoskopische Operation weiterhin eine interessante Alternative.
Wichtig ist, dass die Durchtrennung des Querbandes vollständig durchgeführt wird, sonst kommt es nicht zu einer völligen Beschwerdebesserung und die Operation muss wiederholt werden.
Bei manchen Patienten kommen die Beschwerden nach einiger Zeit wieder. Dann liegt meistens eine Verwachsung des Nervens mit der Umgebung vor und eine neuerliche Operation ist zu erwägen.
Eine Carpaltunnel-Operation wird heute in aller Regel ambulant durchgeführt - egal ob endoskopisch oder konventionell. Natürlich werden medizinische Gründe, die gegen eine ambulante Behandlung sprechen, auch weiterhin beachtet: wenn Sie hilfebedürftig oder alleinstehend sind, oder an schwerwiegenden Krankheiten oder Behinderungen leiden, wird die Operation natürlich im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt werden können.
Moderne Krankenhäuser machen ambulanten Patienten heutzutage ein Angebot, das die Vorzüge einer Arztpraxis mit den Qualitäten eines Hochleistungsklinikums kombiniert: kurze Wartezeiten und freundlicher Service bei gleichzeitiger Sicherstellung einer maximalen Behandlungsqualität auf allen medizinischen Gebieten.
Der Kubitaltunnel ist eine Knochenrinne an der Unterseite des Ellenbogens, durch den der Nervus ulnaris verläuft. Hier ist der Nerv relativ ungeschützt und reagiert empfindlich („Mäuschen“). Allerdings kann der Nerv in seinem Verlauf eingeengt und chronisch gereizt sein, dann spricht man vom Kubitaltunnelsyndrom.
Typische Symptome sind Missempfindungen, Kribbeln und Taubheit vor allem an Ring- und Kleinfinger. Später kommt es zu Störungen beim Beugen und Strecken der Finger, bei voranschreitender Schädigung des Nervs können Betroffene nur noch schwer einen Spitzgriff und Faustschluss ausführen, im Endstadium zeigt sich die „Krallenhand“ mit in den Grundgelenken überstreckten Fingern.
Wenn Sie an einem Kubitaltunnel-Syndrom leiden, wird Ihr Arzt dies sicher rasch erkennen. Er wird Ihnen gezielte Fragen nach der Art Ihrer Beschwerden stellen und überlegen, ob auch andere Erkrankungen als Ursache in Frage kommen. Hierfür kann auch ein Röntgenbild des Ellenbogens sinnvoll sein.
Außerdem kann er durch bestimmte einfache Untersuchungen den Verdacht weiter erhärten. Anschließend wird er mit Ihnen besprechen, dass eine zusätzliche Untersuchung bei einem Facharzt für Neurologie (Nervenarzt) erfolgen sollte. Bei dieser Spezialuntersuchung werden elektrische Ströme am Nerven gemessen und der Neurologe kann daraufhin recht genau bewerten, wie schwerwiegend die Schädigung des Nervus ulnaris ist.
Von dieser Einschätzung im Zusammenschau mit Ihren Beschwerden wird meistens auch abhängig gemacht werden, ob eine Operation erfolgen sollte.
In der frühen Phase der Erkrankung kommen konservative Methoden wie Medikamente und orthopädische Bandagen / Schienen zum Einsatz. Bringen diese keine Besserung so kann ein operativer Eingriff helfen, entweder als die klassische offene Operation oder die minimalinvasive endoskopische Technik.
Gerne beraten wir Sie über die für Sie beste Behandlungsform.
Termine für unsere Sprechstunde können gerne unter der Telefonnummer +49 (0)911 398-2415 vereinbart werden.
Baron Guillaume Dupuytren (1777-1835) war schon zu Lebzeiten ein berühmter und international beachteter Chirurg. Er lebte in Paris und war Leibarzt des französischen Königs. Dupuytren beschäftigte sich wissenschaftlich mit vielen medizinischen Problemen, bekannt wurde er aber vor allem wegen seiner Beschreibung der Erkrankung, die zu einer fortschreitenden Beugefehlstellung der Finger führt, eben der Dupuytren’schen Kontraktur (DK).
Die Erkrankung entwickelt sich langsam und schmerzfrei und bleibt daher lange Zeit unbemerkt. Oft bildet sich zuerst eine knotenförmige Verhärtung direkt unter der Haut. Der typische Knoten entsteht über dem IV. Mittelhandknochen, auf welchem der Ringfinger sitzt. Auch an anderen Orten kommen solche Knoten vor, aber nicht so häufig.
Immer ist ausschließlich die Handinnenfläche betroffen, also die Beugeseite. Im weiteren Verlauf kann man durch Tasten feststellen, dass die bedeckende Haut durch den Knoten nach innen verzogen wird, sie spannt sich deutlich auf.
Die weitere Entwicklung der Erkrankung ist individuell sehr verschieden. Bei manchen Menschen verharrt sie in diesem noch wenig störenden Stadium für viele Jahre oder sogar auf Dauer. Bei anderen schreitet sie vergleichsweise rasch weiter voran.
Dann kann man in der Folge kräftige längsverlaufende Bindegewebsstränge tasten, die von den Knoten ausgehen und etwa zwischen Daumen- und Kleinfingerballen enden. Diese „Kontrakturstränge“ sind das eigentliche Übel, denn sie behindern die freie Beweglichkeit der Finger. Dies tritt besonders dann in Erscheinung, wenn sich auch an den Fingern selbst Knoten und Stränge ausgebildet haben. Diese Ausbreitung der Erkrankung ist leider typisch, kann im Einzelfall aber ausbleiben oder erst nach langen Jahren entstehen.
Knoten und Stränge entwickeln sich aus einer Bindegewebsschicht der Hand und sind nicht bösartig.
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es aber zu erheblichen Störungen der Fingerbeweglichkeit.
Man sollte mit einer Behandlung nicht zu lange warten, weil dann vielleicht bereits bleibende Schäden an den Fingergelenken aufgetreten sein könnten.
Lassen Sie sich bitte rechtzeitig von Ihrem Hausarzt, oder aber von einem erfahrenen Handchirurgen beraten.
Wenn Sie an einer DK leiden wird Ihr Arzt dies sicher rasch erkennen. Er wird Ihnen gezielte Fragen nach der Art Ihrer Beschwerden stellen und sich besonders auch für etwaige ähnliche Erkrankungen bei anderen Familienmitgliedern interessieren.
Manche Erkrankungen oder Gesundheitsstörungen treten sehr oft neben einer DK auf, so z.B. bestimmte Stoffwechselerkrankungen, Epilepsie oder Lebererkrankungen unterschiedlicher Ursache.
Die DK lässt sich durch eine einfache Untersuchung mit Abtasten der Hände erkennen. Röntgenbilder werden angefertigt, um etwaige Folgeschäden an den Gelenken zu dokumentieren. Wenn an den Händen keine weiteren Erkrankungen vermutet werden müssen, kann man auf andere Untersuchungen dort verzichten.
Weil aber bei 1% der Patient*innen ähnliche Veränderungen auch an anderen Körperstellen, vor allem am Fuß, auftreten, sollte eine vollständige körperliche Untersuchung erfolgen.
Wenn eine Dupuytren'sche Kontraktur noch nicht sehr lang besteht und schwerwiegende Veränderungen der Gelenkfunktion nicht vorliegen, wird man zunächst abwarten können.
Allerdings sollte mindestens einmal jährlich eine ärztliche Kontrolluntersuchung erfolgen. Die Wirksamkeit einer vorbeugenden Behandlung z.B. durch Ultraschall, Kortisoninjektion, oder Lasertherapie konnte bislang wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen werden, diese Behandlungen werden daher nicht empfohlen. Es gibt aber Hinweise darauf, dass im Frühstadium der Erkrankung durch Strahlentherapie eine weitere Ausbreitung oder Verschlimmerung gebremst, vielleicht sogar ganz verhindert werden kann.
Effektive Möglichkeiten zur Verbesserung der Beweglichkeit konzentrieren sich darauf, fesselnde Stränge zu durchtrennen oder aufzulösen. Viele Patienten sind mit einem solchen Effekt ausreichend zufrieden und akzeptieren, dass die erkrankten Gewebeteile in ihrer Hand verbleiben. Leider muss man aber damit rechnen, dass sich nach einiger Zeit wieder dieselben Probleme einstellen. In vielen Fällen wird man diese einfacheren ambulant durchführbaren Behandlungsmethoden aber mit gutem Ergebnis wiederholen können, so dass Patienten den Nachteil des deutlich erhöhten Rezidivrisikos durchaus in Kauf nehmen.
Zu den Verfahren gehört bereits seit längerem die Perkutane Nadelfasziotomie, die ohne Eröffnung der Haut eine Durchtrennung der Kontrakturstränge erlaubt. Prinzipiell ist auch eine Behandlung der Dupuytren´schen Kontraktur durch Kollagenase möglich. Hierbei wird ein Medikament in den Strang injiziert, wodurch eine biologische Zersetzung beginnt. Nach einem Tag ist der Strang so weit geschwächt, dass durch vorsichtiges Dehnen am zuvor nicht mehr frei streckbaren Finger eine Ruptur des Strangs und damit die gewünschte Befreiung des Fingers ermöglicht wird. Aktuell kann die Behandlung mit Kollagenase aufgrund von Lieferengpässen in Europa jedoch nicht angeboten werden.
Die klassische Behandlungsmethode ist allerdings die handchirurgische Operation. Zwar kann sie das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern, sie kann also nicht als vorbeugende Maßnahme empfohlen werden. Aber der Handchirurg wird auf folgende Zeichen besonders achten:
Bei der Operation wird versucht, das erkrankte Gewebe komplett zu entfernen.
Sowohl die knotigen Veränderungen wie auch die Bindegewebsstränge müssen erfasst werden. Natürlich erfordert eine solche Operation viel Erfahrung und Sorgfalt: ein Handchirurg hat diese Operation in seiner Spezialausbildung besonders umfassend erlernt. Er wird immer in „Blutleere“ operieren, also während der Operation durch eine Druckluftmanschette am Oberarm verhindern, dass das Operationsfeld durch Blutungen unübersichtlich wird. Auch verwendet er optische Vergrößerungshilfen wie Lupenbrille oder Operationsmikroskop. Besonders wichtig ist die Schnittführung an der Haut: wenn diese geradlinig eröffnet und ebenso wieder verschlossen werden würde, käme es zu einer erneuten Strangbildung – diesmal durch die Hautnarbe. Sie muss daher immer zickzackförmig verlaufen.
Die DK zeigt in der Innenhand eine gesetzmäßige Ausbreitung, hier ist die Operation also nicht durch anatomische Varianten erschwert. Dies allerdings trifft auf die Veränderungen an den Fingern nicht zu. Hier verlaufen die Kontrakturstränge in großer Vielfalt. Gefürchtet ist beispielsweise der spiralförmige Strang, der sich wie ein Korkenzieher um Fingernerv- und –arterie schlängeln kann. Um unbeabsichtigte Verletzungen an diesen feinen Strukturen zu vermeiden, muss der Handchirurg diese Gewebe besonders sorgsam verfolgen und freilegen.
Nicht selten müssen Wiederholungsoperation erfolgen, wenn sich die Erkrankung wieder neu entwickelt hat. Dies ist nicht unbedingt Folge einer unvollkommenen Erstoperation, sondern liegt meistens in der Natur der Erkrankung. Leider sind bei diesen sogenannten „Rezidiven“, also den neuerlich aufgetretenen Kontrakturen und Bewegungsbehinderungen, die Bedingungen für eine erfolgreiche Operation deutlich schlechter als bei der ersten: durch den Voreingriff bestehen Narben, die die vorsichtige Trennung der Gewebsschichten stark erschweren, insgesamt ist die Gewebedurchblutung herabgesetzt, so dass die Heilungskräfte geschwächt sind.
Und schließlich beobachtet man gelegentlich, dass sich die Erkrankung nun doch nicht mehr gesetzmäßig ausgebreitet hat. In schwerwiegenden Fällen muss man sich zu weitreichenden Maßnahmen wie der Versteifung einzelner Fingergelenke entschließen. Amputationen stark verkrümmter Finger bleiben glücklicherweise die ganz große Ausnahme. Zusammenfassend ist zu betonen, dass vor allem auch die erste Operation, die unbedingt kunstgerecht erfolgen muss, über den weiteren Verlauf der Erkrankung entscheidet.
Zusätzlich zum eigentlichen Wundverband sollen Patienten nach einer Dupuytren-Operation eine Schiene tragen, die das Handgelenk in einer leichten Streckstellung fixiert.
Noch bevor die Hautwunde stabil abgeheilt ist, soll aber bereits mit einer aktiven Bewegungsbehandlung begonnen werden.
Letztlich wird der Erfolg der Operation vor allem an einer Verbesserung von Gelenkbeweglichkeiten gemessen werden. Neben einer Physiotherapie wird also im Einzelfall auch eine Lymphdrainage, eine Schienenbehandlung oder auch eine Ergotherapie erforderlich werden.
Eine operierte Hand wird frühestens nach drei bis vier Wochen wieder normal belastet werden können. Menschen, die ihre Hand besonders stark mechanisch belasten müssen, brauchen oft noch längere Erholungsfristen.
Bei erfahrenen Operateuren sind die hier beschriebenen Operationen komplikationsarm. Allerdings werden im Inneren der Hand vergleichsweise große Wundflächen geschaffen, viele kleine und kleinste Blutgefäße müssen durchtrennt und chirurgisch verschlossen werden. Weil dennoch immer mit kleineren Blutungen nach der Operation zu rechnen sein wird, verwendet man Wunddrainagen und leitet dieses Sekret damit nach außen ab.
Bei der Entfernung des erkrankten Gewebes muss man bis unmittelbar unter die Hautoberfläche operieren. Die verbleibende Haut wird dadurch manchmal sehr dünn. Dies kann dazu zwingen, diese Hautanteile mit zu entfernen, da sie nicht mehr verheilen können. Zum Ersatz verwendet der Handchirurg gesunde Haut von anderen Körperstellen.
An den Fingern verlaufen bindegewebige Stränge besonders gern in unmittelbarer Nähe zu Nerven und Arterien. Diese Strukturen können bei der Freilegung leicht verletzt werden, besonders wenn der Operateur auf optische Vergrößerungshilfen verzichtet. Die Durchtrennung eines Nervs oder einer Arterie ist natürlich eine ernstzunehmende Komplikation. Aber wenn sie nicht vermieden werden konnte, sollen diese Strukturen möglichst unmittelbar wieder repariert werden. Hierfür sind mikrochirurgische Techniken erforderlich, die ein Handchirurg in seiner Spezialausbildung ebenfalls erlernt hat.
Die Operation einer Dupuytren’schen Kontraktur wird heute in aller Regel ambulant durchgeführt.
Natürlich werden medizinische Gründe, die gegen eine ambulante Behandlung sprechen, auch weiterhin beachtet: wenn Sie hilfebedürftig oder alleinstehend sind, oder an schwerwiegenden Krankheiten oder Behinderungen leiden, wird die Operation natürlich im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt werden können. Auch wenn eine besonders schwierige Operation zu erwarten ist, z.B. bei einem Wiederholungseingriff, wird man sich gegen einen ambulanten Eingriff entscheiden.
Moderne Krankenhäuser machen ambulanten Patienten heutzutage ein Angebot, das die Vorzüge einer Arztpraxis mit den Qualitäten eines Hochleistungsklinikums kombiniert: kurze Wartezeiten und freundlicher Service bei gleichzeitiger Sicherstellung einer maximalen Versorgungsqualität auf allen medizinischen Gebieten.
Als langjährig handchirurgisch erfahrene Spezialisten bieten wir Ihnen gern unsere Kompetenz an.
Egal ob für eine ambulante oder eine stationäre Operation oder auch nur für eine erste Beratung, bitte rufen Sie bei Interesse gern unsere Ambulanz an: +49 (0)911 398-2415.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Dupuytren-Gesellschaft
Als Sehnenscheiden bezeichnet man die Hüllen, die eine Sehne umgeben. Normalerweise gleiten die Sehnen durch die umgebenden Sehnenscheiden hindurch – bei Überlastung der Sehnen kann es jedoch zu einer Entzündungsreaktion kommen, es wird vermehrt Synovia produziert und die Sehne inkl. der Sehnenscheide schwillt an.
Die Verengung des Kanals führt dann zu Schmerzen und Beschwerden.
- Schnappfinger / A1-Ringbandstenose
Der schnellende Finger ist die häufigste Sehnenerkrankung des Menschen. Aufgrund entzündlicher oder überlastungsbedingter Verdickung einer Beugesehne und ihres Gleitgewebes gleitet die Sehne nicht mehr reibungsfrei durch das tunnelartige Ringband in der Hohlhand. Es kommt zum schmerzhaften Schnappen beim Beugen oder Strecken des Fingers oder Daumens.
Auch hier ist eine Infiltration mit Cortison möglich und erfolgversprechend. Falls dies keine Besserung bringt, kann eine operative Behandlung erforderlich werden. Dabei wird in der Handf!äche ein kleiner Schnitt vorgenommen, um dann nahe dem Kopf des Mittelhandknochens das Ringband längs zu durchtrennen. Der Eingriff kann in lokaler Betäubung durchgeführt werden („Wide Awake Approach“). Das hat den Vorteil, dass Betroffene während der OP bereits selbst beurteilen können ob das Schappen des Fingers / Daumens behoben ist.
Anschließend kann die Sehne wieder frei gleiten und der Reizzustand klingt ab. - Tendovaginitis de Quervain
Eine Sonderform der Sehnenscheidenentzündung stellt die Quervain-Krankheit dar, die das erste Strecksehnenfach der Hand betrifft. Durch dieses verlaufen die Sehnen der beiden Daumenmuskeln. Ursache ist meist eine Überlastung der Sehnen durch häufige Abduktion (Bewegung des Daumens von der Handfäche weg). Heutzutage gehört auch das extrem häufige Tippen von SMS-Nachrichten zu den Auslösern. Auch die Tendovaginitis de Quervain wird zunächst konservativ behandelt. Wenn die Schmerzen wiederkehren und eine Cortisontherapie erfolglos bleibt, wird in der Regel eine Operation empfohlen, bei der das erste Strecksehnenfach am Handgelenk gespalten wird. Die OP kann ambulant durchgeführt werden.
Termine für unsere Sprechstunde können gerne unter der Telefonnummer +49 (0)911 398-2415 vereinbart werden.
Der Verschleiß des Daumensattelgelenks wird als Rhizarthrose bezeichnet. Sie ist die häufigste Arthrose an der Hand und betrifft vorwiegend Frauen ab der Menopause. Bei der Sattelgelenksarthrose sind die Gelenkflächen zwischen der Basis des ersten Mittelhandknochens und einem der Handwurzelknochen geschädigt. Patienten verspüren Druck- und Bewegungsschmerzen im Bereich des Daumenballens. Typisch sind auch Schmerzen beim Aufschrauben von Flaschen, beim Umdrehen eines Schlüssels oder beim Auswringen von Lappen. Im Verlauf nehmen die Bewegungseinschränkungen zu, der Daumen kann nicht mehr richtig abgespreizt werden.
Wird unter konservativen Behandlungen keine längerfristige Beschwerdebesserung erzielt sind operative Verfahren zu überlegen:
Bei der Rizarthrose ist die Resektionsarthroplastik d. h. die Umformung des geschädigten Gelenkes durch Entfernung des Handwurzelknochens, der das Gelenk bildet und Gelenkkapselraffung ein bewährter Standardeingriff. Bei Instabilität des ersten Mittelhandknochens wird zur zusätzlichen Stabilisierung dieser mit einem Sehnenstreifen aufgehängt (Suspensions-Resektionsarthroplastik).
Die Methode zeigt sehr gute Ergebnisse im Sinnne von Schmerzfreiheit bei Erhalt der normalen Daumenbeweglichkeit und -belastbarkeit.
Für das Daumensattelgelenk kann auch ein Gelenkersatz (Endoprothese) sinnvoll sein.
An wen kann ich mich wenden?
Gerne beraten wir Sie persönlich über die verschiedenen Behandlungsoptionen.
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Wir bieten die Spiegelung des Handgelenks sowohl aus diagnostischen Gründe bei unklaren Handgelenksbeschwerden als auch zur minimalinvasiven Behandlung von Handgelenksverletzungen an. Auch zur Planung von Rettungsoperationen bei ausgedehnte arthrotischen Veränderungen des Handgelenkes hilft uns die Gelenkspiegelung.
Über meist 4 kleine Schnitte können mittels Kamera und Tasthacken Bänder, Knorpeloberflächen, Gelenkschleimhaut, Stellung der Handwurzelknochen, der Discus und dessen Aufhängung beurteilt und ggf. repariert werden.
Zusätzlich verwenden wir die Handgelenksarthroskopie unterstützend bei der Versorgung von Brüchen der Handwurzelknochen bzw. von Elle und Speiche.
Wie kann ich einen Termin vereinbaren?
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Wir freuen uns auf Sie.
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