Ein Knochenbruch nach einem Sturz bedeutet für ältere Menschen oft das Ende ihres selbstständigen Lebens. Manchmal gar den Tod. Lungenentzündung, Gefäßverschluss oder Wundliegen nach langer Bettlägerigkeit – bis zu einem Drittel der Menschen über 60 Jahre überlebt die Folgen eines komplizierten Bruches langfristig nicht.
Damit es nicht so weit kommt, werden die älteren Patient*innen im Klinikum Nürnberg von den verschiedenen Fachdisziplinen im Alterstraumatologischen Zentrum behandelt. Die Station „N-Aktiv“ war bei ihrer Gründung eine der ersten Stationen dieser Art in Deutschland. Die Abläufe haben wir seit der Gründung beständig den Bedürfnissen unserer Patient*innen angepasst. Um Ihnen die höchste Qualität kontinuierlich zu gewährleisten, werden wir regelmäßig von unabhängigen Spezialist*innen zertifiziert. Ein therapeutisches Team betreut die Patient*innen. Unfallchirurg*innen, Geriater*innen, speziell ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Physiotherapeut*innen, Psycholog*innen, Ernährungsberat*innen und andere mehr arbeiten Tag für Tag für Sie Hand in Hand zusammen.
Unser Ziel ist, dass die älteren Menschen in kritischen Situationen ihres Lebens wieder auf die Beine kommen und zurück in die Selbstständigkeit finden. Die traumatologischen Patient*innen behandeln federführend die Unfallchirurg*innen in Zusammenarbeit mit den Geriater*innen, Therapeut*innen und Pflegenden. Für jede Patientin und für jeden Patienten legen sie gemeinsam die einzelnen Behandlungsschritte fest.
Der Sturz ist zwar das Ereignis, das den älteren Menschen aus seinem Lebensumfeld gerissen hat, doch es gibt viele Faktoren, die zu einem Sturz beitragen können. „Das sind oft Bluthochdruck, Schwindel, Muskelabbau oder auch ein Schlaganfall. Diabetes zum Beispiel kann die Wundheilung verzögern, ein stationärer Aufenthalt kann eine vorhandene Demenz verstärken, eine Operation kann einen Delirzustand auslösen. All das müssen wir berücksichtigen und auch mit behandeln“, so Dr. Susanne Wicklein, Oberärztin der Geriatrie.
Das Konzept der gemeinsamen Betreuung erspart unseren Patient*innen in der Regel eine Verlegung in einen anderen Fachbereich. Jede räumliche Veränderung bedeutet Stress für älteren Menschen. Die therapeutische, aktivierende Pflege ist der tragende Faktor der rehabilitativen Therapie. Die Pflegenden sind speziell in Basaler Stimulation, Kau- und Schlucktraining, Bobath und Kinästhetik geschult und wissen mit Demenz und Delir umzugehen. Frühzeitige Mobilisierung ist die oberste Devise. Die Patient*innen werden gleich nach der Operation unter fachkundiger Anleitung von Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen und Pflegenden noch am und im Bett bewegt.
Die enge Zusammenarbeit von Geriater*innen und Unfallchirurg*innen im therapeutischen Team ist für den Erfolg der Behandlung für uns ausschlaggebend.