Qualitäts- und Risikomanagement
Die kritische Überprüfung der eigenen Leistung und die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln, sind zentrale Aufgaben des Qualitäts- und Risikomanagements. Zahlreiche Projekte und regelmäßige Überwachungsverfahren sorgen dafür, dass sich die Qualität weiter auf höchstem Niveau bewegt.
Mit verschiedenen etablierten Instrumenten wird das Qualitätsniveau in den Kliniken und Zentren permanent überprüft. Neben regelmäßigen Befragungen der Patienten und Einweiser zählen hierzu insbesondere interne und externe Audits, in denen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Abteilungen in definierten Abständen überprüft werden.
Bei der Ausgestaltung der Qualitätsinstrumente orientieren wir uns nicht nur an der Richtlinie über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement des Gemeinsamen Bundesausschusses. Zahlreiche weitere Qualitätssicherungsvorgaben werden laufend beachtet und umgesetzt (z.B. Mindestmengenregelungen, Dokumentationsquoten).
Qualitäts- und Risikomanagement am Klinikum Nürnberg umfasst verschiedene Dimensionen, die miteinander vernetzt sind:
Die Sicherheit unserer Patienten und eine optimale Patientenversorgung sind für uns zentrale Anliegen. Wir schulen unsere Mitarbeiter laufend zu bereits etablierten Patientensicherheitsstandards und neuen Methoden bzw. Instrumenten, um den Wissensstand der Mitarbeiter aktuell zu halten und zu vernetzen.
Die bundesweite Qualitätssicherung im Gesundheitswesen hat das Ziel, die hohe Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland sowie die Patientensicherheit zu erhalten und zu verbessern.
Für die Qualitätssicherung im Rahmen einzelner ausgewählter Eingriffe werden zu mehreren Zeitpunkten Daten zur Behandlung erhoben, zusammengeführt und ausgewertet.
Hierbei werden strengste Datenschutz- und Datensicherheitsmaßnahmen beachtet. Diese gewährleisten, dass alle Daten so verwendet werden, dass keine Rückschlüsse auf Patienten gezogen werden können.
Verschiedene Merkblätter des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) enthalten zu den betreffenden Behandlungen weitere Informationen.
Das Hygiene- und Infektionsmanagement ist Teil der Qualitätssicherung und ein wichtiger Bestandteil der Patientensicherheit. Unser Hygienemanagement basiert auf den Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes und den Empfehlungen des Robert Koch-Institutes (KRINKO). Hierzu gehören im Klinikum Nürnberg die Hygienekommission, speziell ausgebildetes Hygienefachpersonal sowie die hygienebeauftragten Ärzte und Pflegende.
Das Hygieneteam ist Ansprechpartner für alle Fragen der Infektionsprävention und -kontrolle und unterstützt die Mitarbeiter in der Patientenversorgung bei der Umsetzung der Hygienebestimmungen. Wir bieten im Haus eine Vielzahl von Fortbildungen an und schulen die Mitarbeiter regelmäßig in wichtigen hygiene-relevanten Themen wie z.B. Händedesinfektion. Das Klinikum nimmt an der bundesweiten Maßnahme „Aktion Saubere Hände“ teil und hat das Bronze-Zertifikat verliehen bekommen. Die Hygienefachkräfte führen regelmäßige Hygienebegehungen durch und achten dabei auf die Einhaltung der Hygienestandards. Unsere hygienebeauftragten Ärzte und Pflegekräfte verfügen über eine eigene Qualifikation und sind wichtige Bindeglieder zwischen dem Hygieneteam und den Mitarbeitern in der Patientenversorgung.
Das seit Jahren etablierte Antimicrobial Stewardship Team kümmert sich um die Qualität der Antiinfektiva-Behandlung hinsichtlich Auswahl, Dosierung, Anwendung und Anwendungsdauer, um das beste klinische Behandlungsergebnis unter Beachtung einer Minimierung von Toxizität für den Patienten sowie von Resistenzentwicklung und Kosten zu erreichen.
Die oberste Priorität des klinischen Risikomanagements ist Bewahrung der Patienten und Beschäftigten vor Schäden jeglicher Art. Ebenso soll das Risikobewusstsein der Beschäftigten zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheitskultur und zur Abwendung von Fehlern und Patientenschäden stetig weiterentwickelt werden. Im Sinne des risikobasierten Denkens ergreift das Klinikum Nürnberg deshalb umfangreiche Maßnahmen und setzt vielfältige Instrumente ein, um die vorhandenen Risiken in der Patientenversorgung zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern.
Dazu gehören beispielsweise interdisziplinäre Visiten und Fallkonferenzen, regelmäßige Risikoaudits, Auswertung von (Beinahe-)Fehlern und Schadensfällen, etc. Im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses mit seinen etablierten Überwachungsinstrumenten werden die ergriffenen Maßnahmen immer wieder hinterfragt und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft sowie ggf. nachjustiert.
Das Klinikum Nürnberg ist Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit und unterstützt aktiv die Arbeit des Vereins:
Gute Qualität hängt maßgeblich von den medizinischen und pflegerischen Ergebnissen ab. Regelmäßig werden dazu in Qualitätsberichten und auf Gesundheitsportalen Daten transparent veröffentlicht.
Qualitätsberichte:
Seit 2005 sind Krankenhäuser in Deutschland dazu verpflichtet, strukturierte Qualitätsberichte zu erstellen und öffentlich verfügbar zu machen. Damit haben Patienten, Ärzte und Krankenkassen die Möglichkeit, sich über Leistungen und Qualität eines Krankenhauses zu informieren, z.B. über vorhandene Fachabteilungen, Anzahl des ärztlichen und pflegerischen Personals, Leistungsspektrum bei Diagnostik und Behandlung, medizinisch-pflegerische Angebote sowie zur Barrierefreiheit.
Die Daten sind z.B. auf den Internetseiten der "Weißen Liste" der Bertelsmann Stiftung einzusehen.
Weitere Portale, und auch die Qualitätsberichte aller Krankenhäuser, finden sich auf der Internetseite des Gemeinsamen Bundesausschusses: Qualitätsberichte der Krankenhäuser - Gemeinsamer Bundesausschuss
Initiative Qualitätsmedizin IQM:
Neben der Veröffentlichung ausgewählter medizinischer Ergebnisse verpflichten sich die IQM-Mitglieder zu einem aktiven Qualitätsmanagement durch sogenannte Peer Reviews. Dabei werden im Rahmen trägerübergreifender Begehungen vor Ort Abläufe durch Ärztinnen und Ärzten überprüft, um im kollegialen Austausch eine kontinuierliche Verbesserung medizinischer Qualität bei der Patientenbehandlung zu erzielen.
www.initiative-qualitaetsmedizin.de
Um die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten stetig zu verbessern, haben wir auch die externe Qualitätssicherung nach §137 SGB V und andere Messverfahren der medizinischen Ergebnisqualität im Blick.
Gemäß den Vorgaben des G-BA dokumentieren wir Behandlungen verschiedener vorgegebener Leistungsbereiche anhand vorgegebener Qualitätsindikatoren (Messgrößen). Die Daten der Krankenhäuser werden nach bestimmten Vorgaben erfasst, auf Bundes- und Landesebene statistisch ausgewertet und anschließend analysiert. So wird eine Vergleichbarkeit des jeweiligen Leistungsbereichs zwischen den verschiedenen Einrichtungen ermöglicht und bei Abweichungen werden Anstöße zu Verbesserungsmaßnahmen bewirkt.
Das Klinikum Nürnberg ist Mitglied in der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser e.V. Deutschlands und arbeitet dort in verschiedenen Arbeitskreisen und strategischen Projektgruppen mit über 20 anderen Häusern zusammen an der Optimierung der Krankenhausversorgung. Durch den regelmäßigen Austausch von Wissen, Erfahrungen und Kennzahlen sowie regelmäßige Treffen und gemeinsamen Tagungen findet seit Jahren ein etablierter Wissens- und Erfahrungsaustausch zum Thema Qualitäts- und Risikomanagement statt.
Die Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten ist das Ziel unserer Qualitätsbestrebungen.
Um Zufriedenheit und Erfahrungen unserer Patienten im Klinikum Nürnberg einschätzen zu können, sind wir auf Rückmeldungen angewiesen.
Wir haben ein Lob- und Beschwerdemanagement eingerichtet, so dass die individuellen Anliegen von Patienten und Angehörigen bearbeitet werden können.
Systematische Patienten- und Einweiserbefragungen liefern uns wichtige Hinweise für Qualitätsverbesserungen.
Für die Umsetzung der vielfältigen Themen des Qualitäts- und Risikomanagements haben wir ein internes Stufenkonzept entwickelt, das es den einzelnen Abteilungen ermöglich schrittweise ein systematisches Managementsystem zu etablieren und im Sinne des PDCA-Gedankens zu optimieren.
Einzelne Bereiche des Klinikum Nürnberg haben sich dazu entschieden, die geleistete Qualität durch ein Zertifizierungsverfahren darzulegen. Eine Zertifizierung wird durch unparteiische Dritte vollzogen, welche die Güte und die Standards anerkannter Normen prüfen und bestätigen. Ein Zertifikat erklärt somit, dass sich ein Krankenhaus systematisch und fachgerecht organisiert ist und dass die Verantwortungsbereiche klar und strukturiert gegliedert sind. Es ist damit ein Beleg, dass ein anerkannter Qualitätsstandard in den Behandlungsprozessen umgesetzt wird.
Häufig erfolgt dies auf Basis der Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001 als international anerkanntem Standard. Hier wird belegt, dass die zahlreich miteinander verknüpften Tätigkeiten in der Behandlung der Patienten erkannt, geleitet und gelenkt werden. Für den betroffenen Mitarbeiter bedeutet dies, dass seine Tätigkeiten beschrieben sind und er für die Erfüllung der Aufgaben die benötigten Schulungen absolviert hat. Sollten dennoch Fehler passieren, gibt es detaillierte Anweisungen, wie diese behoben werden bzw. es existiert ein Verfahren, damit diese in Zukunft nicht mehr geschehen.
Darüber hinaus erwerben einzelne Kliniken bzw. Zentren spezifische Zertifikate von Fachgesellschaften. Diese Zertifizierungen prüfen neben dem Vorliegen eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems auch, ob definierte Struktur-, Prozess- und Ergebnisvorgaben eingehalten werden, die seitens der jeweiligen medizinischen Fachgesellschaft festgelegt sind. Externe Fachexperten aus dem jeweiligen klinischen Bereich prüfen die Umsetzung der Qualitätsanforderungen vor Ort. Der fachliche Austausch ermöglicht tiefere Einblicke in die klinischen Strukturen und trägt somit zu einer Weiterentwicklung der medizinischen Leistungsqualität bei.
Im Klinikum Nürnberg ist die Apotheke als erster Bereich im Jahr 1998 nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert worden. Seitdem folgten viele verschiedene weitere Bereich nach.
Kontakt
Kai Ullrich, Abteilungsleitung Unternehmensentwicklung