Insulinproduzierende Zellen werden zerstört
Rund 200 Patientinnen und Patienten behandelt das siebenköpfige Diabetes-Team um Dr. Knab durchschnittlich im Jahr. Neben Fachärztinnen und Fachpflegekräften sind speziell geschulte Diabetesberaterinnen, Diätassistentinnen sowie eine Diplom-Sozialpädagogin mit an Bord. „So können wir den Kindern und ihren Familien eine umfassende medizinische, diätetische und psychosoziale Betreuung anbieten“, fasst Dr. Knab zusammen.
In den meisten Fällen kommen Kinder mit Diabetes Typ 1 ins Klinikum Nürnberg. Dabei handelt es sich um eine unheilbare Autoimmunerkrankung, deren Ursache unklar ist. „Der Körper nimmt die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse als Eindringlinge wahr und zerstört sie. Ohne Insulin kann der beim Essen oder Trinken aufgenommene Zucker nicht aus dem Blut in die Körperzellen transportiert werden“, erklärt Dr. Knab. „Als Auslöser sind wohl genetische Ursachen oder auch Umweltfaktoren beteiligt.“ In jedem Fall haben betroffene Kinder plötzlich großen Durst, sind müde und schlapp, nehmen ab und müssen häufig auf die Toilette. „Zum Glück ist Diabetes Typ 1 gut behandelbar“, so Dr. Knab. „In unserer Sprechstunde schulen wir die Kinder und ihre Eltern, aber auch andere Bezugspersonen wie Lehrkräfte oder Kindergarten-Beschäftigte darin, den Blutzucker zu kontrollieren und den Körper täglich mit der individuell angepassten Menge an Insulin zu versorgen. Zudem geben wir Hilfestellung bei allen Fragen rund um die richtige Ernährung und Lebensweise.“
Einen großen Fortschritt in der Behandlung sieht Dr. Knab in der technischen Weiterentwicklung. „Wir setzen inzwischen in vielen Fällen AID-Systeme ein – das sind Pumpen, die zusammen mit einem Gerät zur kontinuierlichen Blutzuckermessung die automatische Insulin-Dosierung übernehmen. So können die Betroffenen auf die bislang üblichen Spritzen und Pens verzichten. Das ist eine Erleichterung im Alltag.“