Chronisch-entzündliche Dermatosen

Chronisch-entzündliche Dermatosen sind Hauterkrankungen, die nicht durch infektiöse Erreger wie Bakterien oder Viren ausgelöst werden, sondern durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems Entzündungsvorgänge in der Haut verursachen. Sie können über Monate bis Jahre, unbehandelt auch lebenslänglich, bestehen. Häufige Erkrankungen aus dieser Gruppe sind z.B. Neurodermitis (atopische Dermatitis) oder Schuppenflechte (Psoriasis). Daneben gibt es viele weitere seltenere Erkrankungen, die durch Fehlaktivität des Immunsystems ausgelöst werden. Hierzu zählen unter andere die Knötchenflechte (Lichen ruber), Juckreiz-Erkrankungen (Prurigo) oder Granulom-Erkrankungen (Granuloma anulare).

Meist besteht ein Zusammenspiel aus Umweltfaktoren und einer genetischen Veranlagung, die die Fehlsteuerungen des Immunsystems begünstigt. Bei Schuppenflechte und Neurodermitis sind unter anderem spezielle Botenstoffe des Immunsystems (sogenannte Interleukine) überaktiv und sorgen somit für eine chronische Entzündungsreaktion in der Haut. Bei einigen Erkrankungen kann sich das Immunsystem auch gegen eigene Hautbestandteile richten (Autoimmunerkrankungen). Diese Fehlregulation des Immunsystems kann spontan auftreten oder auch durch äußerliche Faktoren wie z.B. banale Infekte, Medikamente oder Stress ausgelöst werden.

Leichte Formen von Neurodermitis und Psoriasis lassen sich in der Regel mit antientzündlichen Cremes und Salben und einer konsequenten Pflege der Haut behandeln. Kommt es damit zu keiner zufriedenstellenden Besserung oder sind große Flächen der Haut betroffen, ist eine intensivierte Lokalbehandlung mehrmals täglich notwendig. Hilfreich ist auch eine begleitende UV-Licht-Behandlung. Für schwere Verlaufsformen sind inzwischen auch einige moderne Medikamente zugelassen, die gezielt in die fehlgesteuerten Entzündungsvorgänge eingreifen und die Erkrankung somit „von innen heraus“ behandeln.

Nicht jede chronisch-entzündliche Dermatose lässt sich durch eine ambulante Behandlung in den Griff kriegen – entweder, weil bereits sehr große Flächen der Haut betroffen sind  oder weil die Hauterkrankung nicht auf die Behandlung anspricht. Für solche schweren und hartnäckigen Formen gibt es unsere Haut-Tagesklinik, wo wir die Hauterkrankung mit einem vielschichtigen Ansatz therapieren. Während des mehrtägigen Aufenthaltes kommen Sie morgens in die Tagesklinik und erhalten dort Ihre Behandlungen. Nachmittags dürfen Sie nach Hause gehen und zuhause übernachten.

Das Leistungspotenzial der Tagesklinik entspricht dem einer vollstationären Behandlung und umfasst:

• eine ausführliche dermatologische Diagnostik
• eine  intensive Lokalbehandlung inklusive verschiedener UV-Licht-Therapieverfahren
• die Einleitung moderner dermatologischer Medikamente
• Psychodermatologische Begleittherapie oder Hinzuziehen weiterer Fachbereiche bei Bedarf