Forschungsarbeit zum Thema Kunsttherapie kennt kein Alter
Mit zunehmendem Alter und steigender Lebenserwartung nehmen chronische Erkrankungen und das gleichzeitige Auftreten mehrerer Krankheiten zu. Präventive Maßnahmen für gesundes Altern und Maßnahmen zur angepassten Gesundheitsförderung sind daher entscheidende Stützen des Gesundheitswesens. Dabei erfordern die vielfältigen, oft komplexen Bedürfnisse älterer Menschen innovative und ganzheitliche Behandlungs- und Versorgungskonzepte. Hier kann Kunsttherapie einen wichtigen Beitrag im Gesundheitssystem leisten.
Vor diesem Hintergrund forscht ein interdisziplinäres Studienteam seit 2017 am Klinikum Nürnberg, Campus Nord, Klinik für Geriatrie, zur Thematik „Kunsttherapie kennt kein Alter“.
Die DUERER-Studie (OlDer adults in NUrEmberg and aRt thERapy) am Klinikum Nürnberg untersucht seit 2020 die Effekte von Kunsttherapie bei älteren Menschen.
Innerhalb der DUERER-Studie gibt es verschiedene Themenschwerpunkte.
DUERER V erforscht die Wirkung kreativer Entlastung bei älteren Menschen ab 65 Jahren, die unentgeltlich einen Angehörigen, Nachbarn oder Freund unterstützen. Diese Personengruppe ist oft extrem belastet.
Für diese Studie werden aktuell Studienteilnehmende gesucht.
Hier finden Sie Details zur Studie. Bei Interesse melden Sie sich gerne beim DUERER-Studienteam!
Ein weiterer Schwerpunkt der Studienarbeit ist die Vernetzung und Kommunikation zum Thema „Kunsttherapie kennt kein Alter“. Dies beinhaltet zum Beispiel ein jährliches Forum für Kunsttherapie und Wissenschaft, Vorträge, wissenschaftliche Publikationen, Filme, Ausstellungen und den Begegnungsraum „AugenBlick“ am Klinikum Nürnberg | Campus Nord.
In diesem Zusammenhang hat das DUERER-Studienteam zwei Filme zur Thematik produziert:
- „Das innere Bild“
(2022, Dauer: 20 Min., Produzenten: DUERER-Studie) - „Kunsttherapie kennt kein Alter“
(2022, Dauer: 37 Min, Produzenten: DUERER-Studie)
Bei Interesse an einer moderierten Filmpräsentation wenden Sie sich gerne an das DUERER-Studienteam: duerer.studie@klinikum-nuernberg.de
Ein als Teil der Studienarbeit herausgegebener Sammelband gibt Einblicke in innovative Praxisansätze, berufspolitische Entwicklungen sowie interdisziplinäre Forschungsprojekte und rückt die Herausforderungen und Chancen der Kunsttherapieforschung in den Fokus. Ziel des Buches ist es, Kunsttherapie aus wissenschaftlicher Perspektive zu betrachten sowie zu weiteren Forschungen anzuregen.
Informationen zu anderen, bereits abgeschlossenen Studien zur Thematik „Kunsttherapie kennt kein Alter“ finden Sie hier.
In der randomisierten und kontrollierten PAINT-Studie wurde von 2017-2019 der Effekt von Kunsttherapie als nicht-medikamentöse Maßnahme bei mehrfach erkrankten geriatrischen Patient:innen untersucht. Hierfür gliederte sich die Studie in zwei Studienarme: PAINT I und PAINT II.
PAINT I erforschte den Einsatz von Kunsttherapie auf einer akut-geriatrischen Station bei Patient*innen mit Delir (akute Verwirrtheit).
PAINT II untersuchte den Einsatz von Kunsttherapie in der Geriatrischen Tagesklinik bei Patient:innen mit Demenz, Depression und chronischem Schmerzsyndrom.
Die Ergebnisse der PAINT-Studien zeigen, dass Kunsttherapie die Delirdauer bei teilnehmenden stationären geriatrischen Patient*innen signifikant reduziert und das Wohlbefinden im teilstationären Kontext verbessert.
DUERER I erforschte die Effekte von Kunsttherapie mit teils hochbetagten und mehrfach erkrankten Bewohner:innen eines Seniorenheimes. Ergebnisse zeigen bei Teilnehmenden eine Reduzierung des Schmerzempfindens und eine Steigerung des subjektiven Wohlbefindens.
DUERER II war ein Pilotprojekt mit Angehörigen von Menschen mit Demenz. Die Studie verdeutlicht, dass Kunsttherapie bei dieser Personengruppe die Selbstwahrnehmung stärkt sowie Entlastung und Entspannung fördert.
DUERER III beinhaltete die Entwicklung eines kompetenzbasierten Lernzielkataloges für das kunsttherapeutische Studium bezüglich der Arbeit mit älteren Menschen. Das Curriculum wurde in Zusammenarbeit mit Expert:innen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie und dem Deutschen Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie erarbeitet.
Das Curriculum ist hier erhältlich.
Das AugenBlick ist ein Teilprojekt der DUERER-Studie. Es ist ein Raum für Kreativität, Kunsttherapie, Kommunikation und Ausstellungen am Klinikum Nürnberg Nord.
Das AugenBlick dient der Sensibilisierung der Öffentlichkeit, dem Wissenstransfer und wird als Raum für kreative Gestaltungen und Begegnungen genutzt. Außerdem finden fortlaufend Wechselausstellungen statt, welche Einblicke in kunsttherapeutische Möglichkeiten und Prozesse geben.
So finden Sie das AugenBlick (Anfahrt).
DUERER-Studienteam
Innerhalb des interdisziplinären DUERER-Studienteams forschen Ärzt*innen, Kunsttherapeut :innen und Forschungsassistent*innen quantitativ und qualitativ zu den Effekten von Kunsttherapie bei älteren Menschen.
Ziel der Studienarbeit ist es, nachhaltige, ganzheitliche und effektive kunsttherapeutische Behandlungskonzepte zu erarbeiten.
E-Mail: duerer.studie@klinikum-nuernberg.de
Telefon: +49 (0) 911 398 11 48 21
Instagram: duerer_studie
Langjährige Unterstützung durch die STAEDTLER-Stiftung Nürnberg
Dank der STAEDTLER-Stiftung kann seit 2017 an der Klinik für Geriatrie umfassend zur Thematik „Kunsttherapie kennt kein Alter“ geforscht werden. Diese langjährige Kooperation und Unterstützung ist für die Kunsttherapieforschung im Bereich Geriatrie einmalig.
Direkt zur STAEDTLER-Stiftung
Nürnberger Forum für Kunsttherapie und Wissenschaft
SAVE THE DATE
Nach drei sehr erfolgreichen Veranstaltungen veranstaltet das DUERER-Studienteam dieses Jahr das 4. Nürnberger Forum für Kunsttherapie und Wissenschaft am 27. + 28. September 2024.
Das Forum richtet sich an Kunsttherapeut:innen, Ärzt:inen, Psycholog:innen, Studierende und Interessierte. Über ein vielfältiges Programm werden Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und Praxis gegeben. Das Forum findet im Marmorsaal des Presseclub Nürnberg statt.
Zusätzlich zum Forum ist ein Sammelband erschienen. Dieser Sammelband gibt Einblicke in innovative Praxisansätze, berufspolitische Entwicklungen sowie interdisziplinäre Forschungsprojekte und rückt die Herausforderungen und Chancen der Kunsttherapieforschung in den Fokus. Ziel des Buches ist es, Kunsttherapie aus wissenschaftlicher Perspektive zu betrachten sowie zu weiteren Forschungen anzuregen.