Verschluss von tumorversorgenden Blutgefäßen (Embolisation)
Das Behandlungsrisiko bei stark durchbluteten Tumoren (z.B. Meningeomen) kann vor einer anstehenden Operation durch einen Verschluss der tumorversorgenden Gefäße erheblich gesenkt werden.
Wir bieten Ihnen modernste minimalinvasive Verfahren, um die Blutversorgung des Tumors zu minimieren.
Um Tumore des Schädels oder der Hirnhäute von der arteriellen Blutversorgung zu trennen, kann eine endovaskuläre Embolisation erfolgen.
Hierdurch kann der Tumor von der Versorgung mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen abgeschnitten werden und stirbt ab (Nekrose). In enger Kooperation mit der Abteilung für Neurochirurgie wird nach der Embolisation die eigentliche Tumorentfernung geplant. Die Vorteile einer Embolisation für die nachfolgende Operation ergeben sich aus einem verringerten Blutverlust und geringeren Komplikationsraten. Denn durch dieses Verfahren lässt sich der Tumor meist einfacher entfernen. Außerdem stellt die Embolisation manchmal eine alternative Behandlungsmethode für operativ nicht zugängliche Bereiche dar.
Der Eingriff erfolgt stationär in Vollnarkose (Allgemeinanästhesie). Über einen peripheren Zugang, meist die Leiste, werden mehrere Katheter teleskopisch in die Hals- bzw. Hirngefäße vorgeführt. Dabei identifizieren wir die tumorzuführenden Gefäße. Anschließend werden diese Gefäße selektiv sondiert und direkt an dem Tumor mit einem Gefäßkleber (Embolisat) oder durch Metallspiralen (Coils/ Plugs) verschlossen.
Im Anschluss werden die Katheter wieder entfernt und die Punktionsstelle verschlossen, dann wird ein Druckverband angelegt.
Die Dauer des Eingriffs hängt von der Art, Größe und Lokalisation des Tumors ab und kann von 30 Minuten bis zu mehreren Stunden betragen.
In vielen Fällen kann eine alleinige Operation ohne vorhergehende Embolisation oder manchmal auch ein abwartendes (konservatives) Management für die Patientin oder den Patienten geboten sein. Dies wird in enger Rücksprache mit der Abteilung für Neurochirurgie für jeden Fall individuell geplant, um die bestmögliche Therapie zu gewährleisten.
In seltenen Fällen kann es zu Schlaganfällen oder Gefäßverletzungen kommen. An der Punktionsstelle sind sehr selten größere Einblutungen möglich. Vor der Behandlung findet in unserer Abteilung ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit Ihnen statt, in dem wir die Risiken und Komplikationen erläutern und Ihre Fragen beantworten.
Die Ausschaltung der relevanten Blutversorgung des Tumors gelingt in vielen Fällen. Dies hängt jedoch individuell von der Anzahl und Größe der zuführenden Blutgefäße sowie auch der Beschaffenheit des Tumors ab. Daher kann ein Behandlungserfolg nicht garantiert werden. In seltenen Fällen sind mehrere Eingriffe nötig. Um dies besser schon vor Beginn einer Behandlung abzuschätzen, kann bei großen Tumoren mit starker Durchblutung oder „schwieriger Lokalisation“ eine diagnostische Hals und Gehirn-Angiographie empfohlen werden.
Der Klinikaufenthalt für Ihre Behandlung dauert wenige Tage, abhängig von Ihrer Grunderkrankung und möglichen nachfolgenden Eingriffen.
Neuroradiologische Gefäßsprechstunde
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