Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine unnatürliche Ausbuchtung der Gefäßwand von Arterien. Grund sind meist Schwachstellen in der Gefäßwand. Aneurysmen verursachen oftmals keine Beschwerden, können jedoch wachsen und deswegen auf andere Hirnstrukturen Druck ausüben. Die Folgen sind Symptome wie Kopfschmerzen oder auch Nervenausfälle.
Die größte Gefahr liegt jedoch in der Möglichkeit, dass das Aneurysma „platzt“ (Ruptur). Hierdurch kommt es zu gefährlichen Hirnblutungen (Subarachnoidalblutung). Dies geht in der Regel mit plötzlichen stärksten Kopfschmerzen oder der Symptomatik eines Schlaganfalls einher und ist lebensbedrohlich. Das Risiko einer Blutung aus einem Aneurysma ist von vielen Faktoren abhängig, wie von dessen Lage und Größe.
Schätzungen deuten darauf hin, dass etwa 1,5 bis 5 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens ein oder mehrere Aneurysmen entwickeln. Diese werden oft zufällig im Rahmen einer Bildgebung des Schädels entdeckt.
Unsere Abteilung ist auf minimalinvasive endovaskuläre Eingriffe spezialisiert. Hierbei werden über einen peripheren Zugang, vor allem über die Leistenarterie, mehrere Katheter an das Aneurysma herangeführt. Dann kann dieses mit verschiedenen Methoden behandelt werden. Hierzu kommen teils winzige und komplexe Produkte wie Metallspiralen (Coils), Metallkörbchen (WEB/Contour) oder Metallschienen (Stents/Flow-Diverter) einzeln oder kombiniert zum Einsatz. Hierdurch wird das Aneurysma entweder direkt verschlossen oder die Blutversorgung zum Aneurysma unterbunden. Mit mehr als 100 Aneurysmaversorgungen im Jahr können wir unseren Patientinnen und Patienten einen weitreichenden Erfahrungsschatz und eine ausgedehnte Produktpalette bieten. Dabei versorgen wir sowohl „einfache“ Aneurysmen als auch komplexe Fälle.
Der Eingriff wird in Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) durchgeführt. Die Dauer hängt von der Größe und Lage des Aneurysmas ab und kann sich von 30 Minuten bis über mehrere Stunden hin erstrecken.
Es besteht alternativ die Möglichkeit, ein Aneurysma neurochirurgisch im Rahmen einer offenen Hirnoperation freizulegen und zu verschließen (Clipping).
Jedes Aneurysma wird in unserer Abteilung vor der Behandlung mit modernster Bildgebung in mehreren Ebenen und überlagerungsfrei dargestellt. Auf dieser Grundlage wird in Kooperation und Abstimmung mit der Abteilung für Neurochirurgie der individuell beste Therapieansatz gesucht. So können wir die optimale Behandlung für jeden Betroffenen sicherstellen.
Durch die minimalinvasive Behandlung kann es in seltenen Fällen zu einer Ruptur des Aneurysmas mit nachfolgender Blutung oder zu Schlaganfällen kommen. An der Einstichstelle kann es in sehr seltenen Einzelfällen zu größeren Einblutungen kommen. In der Regel ist nach dem Eingriff die längerfristige Einnahme einer Blutverdünnung notwendig.
In den allermeisten Fällen gelingt es, das Aneurysma vollständig auszuschalten, zu verschließen und somit die Gefahr einer Blutung zu minimieren. Bei einem unvollständigen Verschluss kann das Aneurysma sich wieder vergrößern oder an anderer Stelle wachsen (Rezidiv) und muss erneute behandelt werden. Deswegen finden zunächst regelmäßige Nachkontrollen sowohl mittels Magnetresonanztomographie (MRT) als auch einer Katheteruntersuchung statt. Hierdurch können Rezidive früh erkannt und behandelt werden.
Je nach Art des Eingriffs sind Sie nach einer Behandlung von zufällig entdeckten Aneurysmen für etwa 4-7 Tage im Krankenhaus. Handelt es sich um die Behandlung eines bereits geplatzten Aneurysmas mit Subarachnoidalblutung (SAB) ist der Aufenthalt länger. Das können im Schnitt 10 bis 14 Tage sein, bei sehr schweren Aneurysmablutungen auch mehr. In Rücksprache mit den Fachleuten unserer Abteilung sollten bis zur vollständigen Genesung körperliche Anstrengungen möglichst vermiedenn
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