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  • Es sind zwei Pflegekräfte zu sehen. Sie stehen vor einem Babybett und schauen sich in die Augen.

    Start Teilprojekt Pflege

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Ein großer Schritt in der Umstellung unseres Krankenhausinformationssystems (KIS) auf ORBIS hat begonnen: Im Teilprojekt Pflege werden digitale Lösungen besonders viele Vorteile mit sich bringen. Das Ziel sind optimierte und digital gestützte Prozesse, einheitliche Standards und Erleichterungen im täglichen Arbeitsalltag der Mitarbeitenden.

Zentrale Bestandteile für das neue KIS im Pflegebereich sind verschiedene Module der Firmen epaCC und LEP für eine effiziente Pflegeanalyse, Pflegeplanung und Dokumentation von pflegerischen Maßnahmen. Die Digitalisierung soll es ermöglichen, den Pflegeprozess abbildbar zu machen. Dies steigert die Qualität, da ein für alle ersichtlicher Fahrplan gesetzt wird. Das ermöglicht eine kontinuierliche pflegefachliche Behandlung.

Zentrale Datenbank für das Patientenmanagement

Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (Stand August 2024) wenden Pflegefachpersonen in deutschen Krankenhäusern täglich bis zu drei Stunden ihrer Arbeitszeit für die Verarbeitung von Patienteninformationen auf. Ob Fieberkurve, Laborergebnisse, Blutdruck, Temperatur, Puls, Blutzucker oder Medikation: Die präzise Dokumentation der Vitalwerte jedes einzelnen Patienten ist Grundlage für Ärzte und Pflegekräfte, um einen optimalen Behandlungsplan zu erstellen und zu verfolgen. So wichtig es ist, den Zustand der Patienten zu dokumentieren, so hoch ist aber auch der Zeitaufwand für die Dokumentation – die den Pflegekräften am Ende am Patientenbett fehlt.

Digitale Systeme werden die Dokumentation nicht ersetzen – aber sie helfen, die Qualität der Dokumentation und dadurch auch die Qualität der Patientenversorgung zu erhöhen. So erfassen die in ORBIS integrierten Module epaAC (akutstationäre Versorgung Erwachsener), epaPSYC (stationäre Versorgung psychisch erkrankter Menschen) und epaKIDS (akutstationäre Versorgung Kinder und Jugendlicher) den aktuellen Pflegezustand der Patienten. Auch die handschriftlichen Dokumentationen werden künftig in ORBIS überführt, wo schließlich die notwendigen Pflegemaßnahmen ermittelt und dokumentiert werden.

Foto von Nadine Heym, Pflegerische Standortkoordination, Campus Süd

Nadine Heym, Pflegedirektorin am Klinikum Nürnberg Campus Süd, erhofft sich durch die Digitalisierung langfristig mehr Zeit für die Patientenversorgung. „Natürlich bedeutet ein neues System am Anfang eine Umstellung und höheren Aufwand. Wir müssen uns einarbeiten und die Arbeitsprozesse umgestalten. Am Ende aber wird sich dieser Einsatz für die Kolleginnen und Kollegen sowie für die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten auszahlen, weil die Dokumentation genau, explizit wie auch lesbar erfasst wird und sich das ein oder andere Formular ohne Extraarbeit ableiten lässt.“

Foto von Andrea Nätscher

Ihre Kollegin vom Campus Nord, Andrea Nätscher, ergänzt: „Wir haben bereits erste Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen bekommen, die das System kennengelernt haben. Sie sind bereit für den neuen Weg und haben wirklich große Lust, mit ORBIS in die Digitalisierung der Pflege einzusteigen. Zwar wird ein hoher Schulungsaufwand im Rahmen der Umstellung auf uns zukommen, aber wir sind gut vorbereitet und daher zuversichtlich, dass wir das gut hinbekommen.“

Foto von Sven Keitel

Sven Keitel, Pflegedirektor Seelische Gesundheit am Klinikum Nürnberg, sieht im neuen KIS eine Chance, die Arbeitsabläufe zu optimieren: „Digitalisierung im Psychiatrischen Versorgungskontext für alle Altersbereiche sowie auch für die psychosomatische Medizin spielen zunehmend eine zentrale Rolle, da sie zahlreiche Vorteile nicht nur für die Patientenversorgung mit sich bringt, sondern auch für die Arbeitsabläufe. Wir erhoffen uns mehr Zeiteffizienz und eine Reduktion des Verwaltungsaufwandes, um mehr Raum für die direkte Patientenversorgung zu bekommen. Digitalisierung ist eine echte Chance, den Anforderungen eines sich ständig ändernden Gesundheitssystems gerecht zu werden.“

Gerade in der Versorgung psychisch kranker Menschen sei die Digitalisierung eine echte Unterstützung, da der Personalbedarf stark variieren könne.

Finden statt suchen: langfristig optimierte Arbeitsprozesse und ein Plus an Qualität

Die digitale Pflegedokumentation speichert die Daten zentral und zugänglich für alle beteiligten Fachkräfte. So haben Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Pflegekräfte jederzeit einen umfassenden Überblick über den Zustand des Patienten. Das verbessert die interprofessionelle Zusammenarbeit, vermeidet Fehler und erspart doppelte Dokumentationen. Am Ende stehen neue Standards im Patientenmanagement und ein Plus an Qualität und Sicherheit in der Versorgung.

Das neue KIS wird in der Pflegedokumentation nicht sofort zu einer spürbaren Zeitersparnis führen, sondern erst nach einer Anlaufphase. Zunächst sieht es sogar nach mehr Arbeit aus: Bei jedem neuen Patienten muss die erste Pflegefachkraft der versorgenden Station eine individuelle und ausführliche Pflegeplanung in ORBIS anlegen. Dann aber profitieren alle nachfolgenden Kolleginnen und Kollegen von dieser Vorarbeit. Die Daten jedes einzelnen Patienten werden zentral erfasst und sind schnell überall da abrufbar, wo sie für alles Weitere benötigt werden. Unter dem Motto „Finden statt suchen“ lassen sich so die Arbeitsprozesse insgesamt standardisieren und optimieren.

Technisch werden für die digitale Dokumentation Zug um Zug Tablets, Computer und digitale Visitenwägen zur Verfügung stehen. Alle Daten werden sofort ins System übertragen und sind gleich nach der Messung verfügbar. Dafür ist die Versorgung mit WLAN die Voraussetzung. Die Aufrüstung der Stationen und Bereiche läuft bereits und wird bis zum 01. Oktober 2025, dem Start des neuen KIS, voraussichtlich in einem Teil des Klinikums verfügbar sein.

Die Umstellung auf ein durchgängig digitales KIS erfordert von allen Beteiligten, Prozesse neu zu denken. Insbesondere im Bereich der interprofessionellen Zusammenarbeit wird ORBIS Früchte tragen mit Blick auf eine Erleichterung von administrativen Aufgaben, automatische Ausleitung, Abkehr von Doppeldokumentation.

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