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    So bleibt´s im Kreis!

    Kreislaufwirtschaft

    in OP und Anästhesie

  • So bleibt´s im Kreis!

    Kreislaufwirtschaft

    in OP und Anästhesie

  • Ein Anästhesist zieht eine Spritze auf.

    So bleibt´s im Kreis!

    Kreislaufwirtschaft

    in OP und Anästhesie

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In Zeiten zunehmender Ressourcenknappheit steht das Gesundheitswesen vor der Aufgabe, medizinische Spitzenversorgung mit nachhaltigem Wirtschaften zu verbinden. Gerade im OP- und Anästhesiebereich ist der Material- und Energieeinsatz enorm – von Einwegprodukten über Verpackungen bis hin zu energieintensiven Geräten. Hier setzt das europäische Projekt HACK-IT-NET (Health and Care Knowledge and Innovation Transfer Network) an: Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in den Klinikalltag zu integrieren und damit den ökologischen Fußabdruck von Krankenhäusern deutlich zu verringern.

Gemeinsam mit unseren Projektpartnern Bayer Innovativ und der bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) nimmt das Klinikum Nürnberg an diesem länderübergreifenden und von der EU geförderten Projekt teil. Unser Ziel: trotz vieler einschränkender Rahmenbedingungen weniger Abfall und mehr Kreislaufwirtschaft in OP und Anästhesie.

Ganz konkret: darum geht es im Projekt "HACK-IT-NET"

Anstatt Ressourcen linear zu verbrauchen – also nutzen, wegwerfen, ersetzen – geht es darum, Materialien, Geräte und Prozesse so zu gestalten, dass sie im Kreislauf bleiben: wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet oder recycelt werden können. Im Rahmen des Projekts werden dazu konkrete Maßnahmen entwickelt und pilotiert – mit dem Ziel, Abfallmengen zu reduzieren, Kosten zu senken und den CO₂-Ausstoß zu verringern.

Von der Idee zur Umsetzung: das Pilotprojekt
Das Klinikum Nürnberg beteiligt sich als Pilotpartner an HACK-IT-NET. In einem interdisziplinären Team werden Ideen gesammelt, wie der Ressourcenverbrauch im OP-Bereich gesenkt werden kann – etwa durch Wiederaufbereitung bestimmter Instrumente, optimierte Mülltrennung, energiesparende Abläufe oder die Rückgewinnung wertvoller Materialien. Grundlage dafür bilden die „10R-Prinzipien“ der Kreislaufwirtschaft: von Refuse (Vermeiden) über Reuse (Wiederverwenden) bis Recover (Rückgewinnen) - natürlich immer unter Beachtung der einschränkenden Rahmenbedingungen, denen das Gesundheitswesen unterliegt (z.B. gesetzliche und hygienische Anforderungen).

Hier nur ein kleiner Auszug von Ideen, deren Umsetzung wir in den nächsten Monaten aktiv vorantreiben wollen: 

  • Priorisierter Einsatz von Mehrweg- statt Einwegprodukten (z.B. Bronchoskope, Scheren, Spatel)
  • Ansprache der Herzstellerfirmen zur Reduzierung von unnötigem Verpackungsmaterial
  • Reduzierung der Verpackung und Erhöhung der „Gebindegröße“ von aufbereiteten Materialien
  • Überprüfung und ggf. Ausweitung der Abfallbehältnisse im OP und Anästhesiebereich, Schulung der Mitarbeitenden zur korrekter Mülltrennung
  • Sammlung und Recycling von Herzkatheterelektroden
  • Recycling von Atemkalk 
  • Einsatz von Recycling-Plomben
  • Sammlung und Weiterverwendung abgelaufener Medizinprodukte für Simulationszentrum 

Ein Gewinn für Umwelt und Klinik
Das Projekt zeigt, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sind. Jede eingesparte Ressource, jedes vermiedene Einwegprodukt und jede optimierte Entsorgung entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget. Zudem stärkt das Engagement die Vernetzung zwischen verschiedenen Fachbereichen und fördert ein gemeinsames Bewusstsein für verantwortungsvolles Handeln.

Vorbild für andere
Sowohl unser Vorgehen als auch unsere umgesetzten "best practices" werden nach Möglichkeit auf andere bayerische Krankenhäuser und Krankenhäuser in den teilnehmenden EU-Ländern übertragen. So profitiert nicht nur das Klinikum Nürnberg, sondern das gesamte europäische Gesundheitssystem von diesem Projekt.

Sie haben Fragen zur Kreislaufwirtschaft im Klinikum Nürnberg? Kontaktieren Sie uns gerne!

Nachhaltigkeitsmanagerin
Sophie Wald
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