13.09.2025
Man sieht es dieser fröhlichen Frau nicht an: Mit Mitte 30 hätte Britta Eigendorf beinahe ihr Leben verloren. Die Hersbruckerin, bis dahin kerngesund, erlitt eine Sepsis. Auslöser war eine Brustentzündung nach der Geburt ihres dritten Kindes.
Der Welt-Sepsis-Tag am 13. September macht darauf aufmerksam, wie lebensbedrohlich eine akute Sepsis – landläufig „Blutvergiftung“ – ist. Dabei dringen Krankheitserreger, meist Bakterien, von einem lokalen Entzündungsherd in die Blutbahn und lösen durch eine fehlgesteuerte Immunreaktion eine Infektion im ganzen Körper aus. Ohne schnelle Diagnose und Behandlung drohen Multiorganversagen und Tod.
Die Symptome einer Sepsis sind oft unspezifisch: Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen im ganzen Körper, Herzrasen, Schwäche, Verwirrtheit. Bei Verdacht auf eine Infektion sind Warnzeichen außerdem schnelle Atemfrequenz, niedriger Blutdruck, Bewusstseinsveränderungen, bläuliche Hautverfärbungen.
Klinikum Nürnberg ist Zentrum für Intensivmedizin
Bei Britta Eigendorf nahm die Sepsis einen dramatischen Verlauf. 2023 verbrachte sie viele Monate im Klinikum Nürnberg, wo die internistischen Intensivstationen und weitere Spezialteams um ihr Leben kämpften – und es retteten, dank vieler moderner Verfahren der Organersatztherapie am Zentrum für Intensivmedizin. Zum Interview über diese schwere Zeit haben sie und ihr Mann Torsten noch einmal Prof. Dr. Stefan John getroffen, Bereichsleiter für internistische Intensivmedizin auf dem Campus Süd.
Der Weg zurück ins Leben war hart für die Familie. Die junge Frau verlor einen Unterschenkel und behielt eine Niereninsuffizienz zurück. Heute wartet die 37-Jährige auf ein Spenderorgan. Doch zwei Jahre nach der Erkrankung kehrt sie jetzt ins Berufsleben zurück. Und sagt: „Ich kann trotz meiner Einschränkungen so vieles wieder machen. Es geht mir gut!“
Bild: "Es geht mir gut!" Britta und Torsten Eigendorf mit Prof. Dr. Stefan John (li.), dem Bereichsleiter der internistischen Intensivmedizin auf dem Campus Süd des Klinikums Nürnberg.
Foto: Isabel Lauer / Klinikum Nürnberg