Notfallservice
  • Verbrennungsgefahr an Herd und Ofen: Aktion im Klinikum Nürnberg

    Jedes Jahr am 7. Dezember wird am Tag des brandverletzten Kindes auf die Unfallgefahren für Kinder aufmerksam gemacht. Im Klinikum Nürnberg findet in...

Glühwein, Punsch, Plätzchen und Feiertagsbraten: In den Küchen und Backstuben geht es in der Vorweihnachtszeit wieder heiß her. Schnell ist dabei ein Unglück passiert. Vor allem Eltern mit kleinen Kindern sollten im Umgang mit Ofen, Herd und Co besondere Vorsicht walten lassen. Um mögliche Gefahrenquellen für Kinder in der Küche sichtbar zu machen, laden Klinikum Nürnberg und der Verein Klabautermann am Tag des brandverletzten Kindes zu einer besonderen Aktion ein. Ausgestellt wird eine überdimensionierte Riesenküche, bei der Erwachsene die Sicht eines kleinen Kindes nachempfinden können. Die Aktion findet am 7. Dezember 2023 von 12 bis 16 Uhr im Foyer des Hauses 10 im Klinikum Nürnberg Campus Nord statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.

„Wenn wir nur einen Unfall mit dieser Aktion vermeiden, haben wir schon 100 Prozent Erfolg mit dem Projekt“, so Dr. Karl Bodenschatz, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie und Kinderurologie. Und Hanne Henke, die Vorsitzende des Vereins Klabautermann, ergänzt: „Wir schauen über unseren Tellerrand und freuen uns, mit der Aktion einen Beitrag zur Verhütung von Unfällen bei Kleinkindern zu leisten. Wir danken allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben.“ Der Verein ist ein enger Kooperationspartner des Klinikums Nürnberg. Er unterstützt zum Beispiel Familien mit chronisch kranken oder frühgeborenen Kindern und engagiert sich auch in der Unfall-Prävention.

Riesenküche als Spende an den Klabautermann e. V.

Geplant wurde die 1,60 Meter hohe und zwei Meter breite Küche, die zuvor am Airport Nürnberg als auch auf der Verbrauchermesse Consumenta ausgestellt worden war, als Spende an den Klabautermann e. V. von der Schüller Möbelwerk KG. Gefertigt wurde sie von der Schreinerei Schmidt & Pabst GmbH. Das Besondere: Zur Aktions-Küche gehören auch eine VR-Brille sowie eine digitale Darstellung, damit sich die Erwachsenen wirklich in die Perspektive eines Kleinkindes hineinversetzen können. Beide Unternehmen waren von der Idee sofort begeistert und freuen sich, mit ihrer Unterstützung zur Unfallprävention beitragen zu können. Denn der Bedarf liegt auf der Hand: Laut Paulinchen e. V., der Initiative für brandverletzte Kinder, erleiden in Deutschland jedes Jahr mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren Verbrennungen und Verbrühungen, die ärztlich versorgt werden müssen.

Rund 200 Fälle im Jahr im Klinikum Nürnberg

Auch im Klinikum Nürnberg mit seinem spezialisierten Zentrum für Schwerbrandverletzte sind Verbrennungen und Verbrühungen bei Minderjährigen keine Seltenheit. „Wir behandeln etwa 200 Fälle pro Jahr“, erklärt Dr. Bodenschatz. „Schon relativ niedrige Temperaturen von knapp über 50 Grad reichen aus, um die sensible Haut von Kindern zu schädigen." Das könne die Tasse Tee sein, die umkippt und bei Kindern schon mit kleinen Mengen große Hautflächen verletze, so Bodenschatz.

Prävention und Aufklärung sind Dr. Bodenschatz und seinem Team deshalb besonders wichtig. So beteiligt sich das Klinikum Nürnberg mit Partnern wie dem Paulinchen e. V. und allen voran dem Verein Klabautermann regelmäßig an Aktionen wie dem jährlichen Tag des brandverletzten Kindes. Damit Unfälle erst gar nicht passieren.

Foto (Uwe Niklas): Nahmen bei der Premiere am Airport Nürnberg die Riesenküche aus dem Blickwinkel eines Kindes wahr (von links): Sebastian Brehm, Bundestagsabgeordneter und Schirmherr der Aktion, Dr. Karl Bodenschatz (Klinikum Nürnberg), Hanne Henke (Klabautermann e. V.) und Dr. Michael Hupe (Airport Nürnberg).