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Studie: Vorhofflimmern erkennen, Schlaganfall verhindern
Vorhofflimmern ist eine häufige Ursache für Schlaganfälle. Die deutschlandweite Studie "Find-AF2" erforscht, wie wichtig hier gezielte Vorsorge ist.
Das Klinikum Nürnberg ist eines der Studienzentren in der „Find-AF2-Studie“. Dieses Forschungsprojekt um Prof. Dr. Rolf Wachter (Kardiologie Universitätsklinikum Leipzig) und Prof. Dr. Klaus Gröschel (Neurologie Universitätsmedizin Mainz) hat zum Ziel, in Zukunft viele Tausend Schlaganfälle zu verhindern – mit einer relativ einfachen Art von Vorsorge.
Eine mögliche Ursache von Schlaganfällen ist Vorhofflimmern, eine mit steigendem Lebensalter weitverbreitete Herzrhythmusstörung: 20 von 100 Schlaganfall-Patienten erhalten diese Diagnose. Werden Betroffene von Vorhofflimmern mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt, senkt das ihr Risiko für einen erneuten Schlaganfall erheblich. Doch nicht immer wird das Vorhofflimmern entdeckt, weil es oft keine Beschwerden macht und nur vorübergehend auftritt.
Hier setzt die Studie „Find-AF2“ an. Sie will nachweisen, dass sich die Suche nach verstecktem Vorhofflimmern nach einem erlittenen Schlaganfall lohnt, weil dann Blutverdünner zur Prävention eingesetzt werden können. Durch mehrere große Vorgänger-Studien konnte gezeigt werden, dass Vorhofflimmern durch längere und intensivierte Herzrhythmus-Untersuchungen per EKG häufiger und früher entdeckt werden kann.
Studierende drehten Film über ein Patientenbeispiel aus Nürnberg
„Sollte sich zeigen, dass durch die intensive Suche nach Vorhofflimmern und die folgende Blutverdünnung tatsächlich die Häufigkeit von erneuten Schlaganfällen und Embolien gesenkt werden kann, könnten in Deutschland zukünftig jedes Jahr Tausende Schlaganfälle verhindert werden“, so das Studienteam.
Das Klinikum Nürnberg mit seiner größten Stroke Unit in Bayern hat mittlerweile knapp 100 seiner Patientinnen und Patienten für die Studie rekrutiert. Sie kommen regelmäßig zu Visiten mit Untersuchungen und Befragungen ins Haus. Die 51 in Deutschland teilnehmenden Kliniken haben mittlerweile rund 5200 Patienten einer der beiden Studiengruppen zugeordnet. Die Auswertung ist bis 2026 vorgesehen.
Studierende des Seminars „Wissenschaftskommunikation“ der Universität Passau stellen die Kooperation mit „Find-AF2“ am Klinikum Nürnberg und ein Patientenbeispiel in einem Filmbeitrag näher vor. Hier geht es zum Video mit Neurologie-Klinikdirektor Prof. Dr. Jan Liman, Oberarzt Dr. Martin Nückel und Studienkoordinatorin Victoria Naber.
Weitere Informationen zum Studienprojekt „Find-AF2" hier.