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  • Prof. Thomas Hillemacher ist neuer Präsident der DG-Sucht

    Chefarzt für Psychiatrie am Klinikum Nürnberg übernimmt Führungsrolle in der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie.

06.11.2025

Univ.-Prof. Dr. Thomas Hillemacher ist neuer Co-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht), die rund 450 Mitglieder zählt. In den nächsten zwei Jahren wird der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg die Fachgesellschaft gemeinsam mit Präsidentin Prof. Dr. Eva Hoch leiten.

„Ich freue mich, die DG-Sucht in einer Zeit großer gesundheitspolitischer Umbrüche vertreten zu können“, sagt der Psychiater, Suchtmediziner und Geriater. „Es ist mir wichtig, Sucht als biopsychosoziales Phänomen zu begreifen und Betroffenen einen würdevollen, leicht zugänglichen Weg zu Behandlungsmöglichkeiten zu eröffnen.“

Die DG-Sucht ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft für substanzgebundene und substanzungebundene Suchterkrankungen. Sie vereint Ärztinnen, Ärzte, Psychologinnen, Psychologen, Therapeutinnen, Therapeuten und Forschende aus dem deutschsprachigen Raum.

Ihr Ziel ist es, Forschung, Prävention, Diagnostik und Therapie von Suchterkrankungen zu fördern, den wissenschaftlichen Austausch zu stärken und Behandlungsstandards weiterzuentwickeln. Die DG-Sucht organisiert im Wechsel mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie den jährlichen Deutschen Suchtkongress, veröffentlicht wissenschaftliche Arbeiten und berät in gesundheitspolitischen Fragen der Suchtmedizin.

Mehr Nachwuchs für die Suchtbehandlung begeistern

Prof. Hillemacher gehört dem Vorstand der DG-Sucht bereits seit vier Jahren an und wurde Ende September beim Deutschen Suchtkongress in Berlin zum Co-Präsidenten gewählt. Seit Jahren widmet er sich intensiv der Diagnose und Behandlung von Suchterkrankungen, vor allem Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Sein Fokus liegt auf der Therapie von Alkoholabhängigkeit, der Substitutionstherapie, der Sucht im Alter und bei Jugendlichen sowie auf der Erforschung neurobiologischer Mechanismen der Abhängigkeit. Als Chefarzt am Klinikum Nürnberg und Professor an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) verbindet er klinische Praxis, Forschung und Lehre.

Geboren in Ravensburg und aufgewachsen in Bayreuth, absolvierte Hillemacher seine Facharztweiterbildung am Universitätsklinikum Erlangen. Über die Medizinische Hochschule Hannover führte ihn sein Weg 2017 nach Nürnberg. Der 53-Jährige ist seit rund 20 Jahren Mitglied der DG-Sucht und gehört seit vier Jahren dem Vorstand an. Als Co-Präsident tritt er die Nachfolge von Prof. Dr. Falk Kiefer an.

Kampagne "Open Hearts - Open Minds" gegen das Stigma

In seiner Amtszeit will Hillemacher die 2025 gestartete Kampagne „Open Hearts – Open Minds“ gegen die Stigmatisierung von Suchterkrankten weiter vorantreiben. „Die Nachwuchsförderung liegt mir besonders am Herzen. Wir wollen mehr junge Kolleginnen und Kollegen aus allen Berufsgruppen für die Arbeit mit Suchterkrankten begeistern. Dringend nötig ist auch eine bessere medizinische Versorgung Drogenabhängiger – etwa durch Substitution und interdisziplinäre Ansätze. Besonders wichtig ist dabei eine fächerübergreifende Behandlung in Krankenhäusern, die sowohl die psychische Problematik der Abhängigkeit als auch körperliche Erkrankungen berücksichtigt.“

Bild oben: Univ.-Prof. Dr. Thomas Hillemacher und Prof. Dr. Eva Hoch führen die DG-Sucht gemeinsam.

Fotos: Jasmin Marte

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