Notfallservice
  • Nürnberg SCHOCKT! – Gemeinsam gegen plötzlichen Herztod

    Das Klinikum Nürnberg zeigt Einsatz für die neue „Region der Lebensretter“-App.

 

05.11.2025

Der plötzliche Herztod ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – und viele Betroffene könnten überleben, wenn sie sofort reanimiert würden. Seit Anfang Oktober ist daher die Ersthelfer-App „Region der Lebensretter“ auch in Nürnberg im Einsatz. Qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer können bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand in ihrer Nähe so per Smartphone direkt alarmiert werden.

Als zertifiziertes „Cardiac Arrest Center“ übernimmt das Klinikum Nürnberg regelmäßig die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach präklinischer Reanimation und kann bestätigen, dass ein frühzeitiger Reanimationsbeginn durch Ersthelfer entscheidend ist. Das Klinikum Nürnberg unterstützt daher die Initiative als Kooperationspartner – für eine möglichst flächendeckende Hilfe im Stadtgebiet. 

So funktioniert die App

In der App registrieren können sich alle, die volljährig sind und über eine geeignete Qualifikation verfügen (z. B. Medizin, Pflege, Rettungsdienst, Feuerwehr). Nach erfolgreicher Registrierung und Freischaltung in der App erfolgt eine kurze Schulung zu den App-Funktionen und weiteren Regelungen im Einsatzfall – anschließend können die Ersthelferinnen und Ersthelfer bei Bedarf alarmiert werden. 

Geht bei der Integrierten Leitstelle Nürnberg dann ein Notruf mit dem Einsatzstichwort ‚Reanimation‘ ein, prüft die App automatisch, ob registrierte Ersthelfer in der Nähe sind und alarmiert parallel zu Rettungsdienst und Notarzt bis zu drei Ersthelfer zum nahegelegenen Einsatzort. So können diese bereits vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit wiederbelebenden Maßnahmen beginnen.

Warum jede Sekunde zählt

Auch Univ.-Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Nürnberg, betonte bereits im Vorfeld der Einführung die Brisanz des Themas: „Außerhalb des Krankenhauses sind Betroffene auf Laienreanimation, also die Wiederbelebung durch anwesende Personen, angewiesen. Denn wenn die Pumpfunktion des Herzens aussetzt und der Blutkreislauf zum Stillstand kommt, werden lebenswichtige Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, Gehirnzellen erleiden nach drei Minuten bereits irreparable Schäden und sterben ab. Wenn Passanten oder Angehörige im Ernstfall sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen würden, könnten jedes Jahr in Deutschland 10.000 Leben, in Europa geschätzt mehr als 100.000 Leben gerettet werden.“

Gemeinsam für eine geschlossene Rettungskette

Die Ersthelfer-App ist Teil des Projekts „Nürnberg schockt!“ und ein wichtiger Schritt, um die Soforthilfe bei plötzlichem Herzstillstand zu verbessern. Es kooperieren das städtische Gesundheitsamt, die Integrierte Leitstelle (ILS), der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRFN) sowie der gemeinnützige Verein „Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth e.V.“ (AGNF). Die Anschubfinanzierung von 10.000 Euro leistete der gemeinnützige Verein Nürnberger Herzhilfe e. V. Dieser unterstützt bereits seit Jahren auch die Kardiologie am Klinikum Nürnberg und setzt sich mit Engagement für eine optimale Patientenversorgung ein.

Das Projekt kann durch Spenden unterstützt werden: www.nuernberg-schockt.de

Bild: Das engagierte Team der Notaufnahme am Campus Süd: Bastian Franke, Maximilian Pongratz und Siggi Lang (v.l.n.r.) zeigen Einsatz für die „Region der Lebensretter“-App.

 

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