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Manfred Roth Stiftung unterstützt 3D-Labor für Chirurgie
Für digitale Präzision bei Operationen: Zum Aufbau eines 3D-Labors hat das Klinikum Nürnberg eine Großspende erhalten.
Individuell angepasste Implantate aus dem Drucker, präzise geplante Operationen dank Simulation am Bildschirm: Digitale 3D-Technologien spielen eine immer wichtigere Rolle in der Chirurgie. Für den Aufbau eines entsprechenden 3D-Labors am Klinikum Nürnberg hat die Manfred Roth Stiftung nun 20.000 Euro gespendet.
Mit einer Großspende über 20.000 Euro gibt die Manfred Roth Stiftung in Fürth Starthilfe für ein geplantes 3D-Labor an der Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie des Klinikums Nürnberg. Stiftungsvorstand Dr. Wilhelm Polster und Stiftungsrat Klaus Teichmann übergaben den symbolischen Scheck in der Norma-Firmenzentrale an Chefarzt Univ.-Prof. Dr. Denis Ehrl.
Herzstücke der künftigen Einheit werden ein Scanner zur dreidimensionalen Darstellung von Körperoberflächen sowie ein 3D-Drucker sein, der individuelle Anatomiemodelle und Medizinprodukte herstellen kann. Die neuen digitalen Anwendungen sollen außer in der Plastischen Chirurgie auch in der Klinik für Kinderchirurgie bei komplexen Eingriffen eingesetzt werden.
Hilfe für Kinder mit Trichterbrust
„Wir sind sehr dankbar für die großzügige Spende. Mit diesen Innovationen können wir in der rekonstruktiven Chirurgie noch präzisere Ergebnisse zugunsten unserer Patientinnen und Patienten erzielen“, erklärt Chefarzt Prof. Ehrl. „Das beginnt bei der Vorbereitung der Operation durch Vermessung und die Berechnung virtueller Modelle. Sofern wir Implantate einsetzen, können wir sie mittels 3D-Technik ebenfalls passgenauer formen. Das erhöht die Sicherheit und die anschließende Genesung. Und nicht zuletzt können wir für die Nachsorge Lagerungsschienen und Orthesen maßgeschneidert entwerfen und auf diese Weise die Heilung beschleunigen.“
Scanner und Drucker sind vor allem in der Mikrochirurgie bei der Verpflanzung von körpereigenem Gewebe an andere Körperregionen relevant. Am Klinikum Nürnberg soll der 3D-Scanner außerdem beispielsweise die Behandlung von Kindern mit einer sogenannten Trichterbrust verbessern. Anhand von dreidimensionalen Bildern des Brustkorbs lässt sich exakter beurteilen, inwieweit nichtoperative Verfahren die erwünschte Wirkung bringen. Muss wegen der Fehlbildung dann trotzdem operiert werden, erzeugt der Drucker personalisierte Implantate. „Wir hoffen, dadurch die Therapie bei unseren Patienten zu individualisieren und zu optimieren“, sagt Dr. Karl Bodenschatz, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie. „Wir wollen das System auch zu Forschungszwecken einsetzen.“
Bis mit einem 3D-Labor gearbeitet werden kann, sind allerdings erst noch weitere Anschaffungen in Höhe von rund 40.000 Euro notwendig. Dabei ist das Klinikum Nürnberg wegen begrenzter Eigenmittel auf die Unterstützung von Spendern angewiesen.
Die Manfred Roth Stiftung setzt das Wirken des gleichnamigen, 2010 verstorbenen Fürther Unternehmers und Gründers der Einzelhandelskette Norma fort, der sich zeitlebens für soziale Zwecke engagiert hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung bereits zahlreiche Projekte und Einrichtungen in ihrer sozialen, kulturellen, bildungsfördernden oder wissenschaftlichen Arbeit unterstützt, darunter immer wieder das Klinikum Nürnberg.
Bild: Dr. Wilhelm Polster, Univ.-Prof. Dr. Denis Ehrl und Klaus Teichmann (v. li.) bei der Spendenübergabe.
Foto: NORMA