01.09.2025
Anlässlich des Welt-Alzheimertags 2025 lädt das Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Nürnberg gemeinsam mit der Angehörigen- und Demenzberatung Nürnberg am 23. September 2025 zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein.
Unter dem Titel „Neues Alzheimer-Medikament und digitale Hilfen für zu Hause – Nutzen oder Flop?“ öffnet das Klinikum Nürnberg am Dienstag, 23. September 2025, von 15 bis 17.30 Uhr seine Türen für Interessierte und Betroffene. Der Info-Nachmittag findet auf dem Campus Nord des Klinikums, Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1, im Haus 51/Personalkantine statt.
In Bayern leben nach Angaben des Bayerischen Gesundheitsministeriums schätzungsweise 270.000 Menschen über 65 Jahre mit einer Demenz, darunter rund 9.800 in der Stadt Nürnberg. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Erkrankung, die zu einer Demenzsymptomatik führt. Geistige Fähigkeiten und Alltagskompetenzen nehmen ab, Verhalten und Persönlichkeit verändern sich.
„Mit unserer Veranstaltung möchten wir über aktuelle Entwicklungen in der Behandlung und Betreuung informieren, praktische Alltagshilfen vorstellen und das Verständnis für die Lebenssituation von Menschen mit Demenz fördern“, sagen Beatrix Jauch vom Zentrum für Altersmedizin des Klinikums und Eva Adorf, Geschäftsführerin des Vereins Angehörigen- und Demenzberatung.
Chancen und Risiken der neuen Antikörper-Therapien
Dr. Thomas Stöckl, Leitender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg, widmet sich in einem Vortrag der „Alzheimer-Therapie mit Lecanemab: Zugang, Anwendung, Aussichten“. Der Wirkstoff Lecanemab ist das erste Medikament, das an einer Ursache der Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium ansetzt. Es ist seit April 2025 in der Europäischen Union zugelassen und soll ab 1. September in Deutschland erhältlich sein. Ein zweiter ähnlicher Antikörper-Wirkstoff, Donanemab, befindet sich gerade im Zulassungsverfahren.
„Durch die neuen Immuntherapien kommt großer Schwung in die Behandlung der Alzheimer-Demenz. Wir haben aber noch zu wenig Erfahrungen damit, um abschätzen zu können, ob es sich um den Stein der Weisen oder eher um einen weiteren Mosaikstein im großen Alzheimer-Puzzle handelt“, sagt Dr. Stöckl. Im Vortrag wird der Psychiater daher aufzeigen, was derzeit über Zugangsbeschränkungen, Erfolgsaussichten und Nebenwirkungen der neuen Medikamente bekannt ist.
Torsten Anstädt, Gründer des „humaQ Instituts“ für Quartiersmanagement, stellt vor, welche digitalen Assistenzsysteme den Alltag von Menschen mit Demenz erleichtern können, von intelligenten Trinkerinnerungs-Bechern über Therapiebälle bis zu Tracking-Systemen. Besucherinnen und Besucher können außerdem einen „Demenz-Parcours“ ausprobieren und dabei erfahren, wie Betroffene ihre Symptome im Alltag erleben. Informationsstände – darunter die Angehörigen- und Demenzberatung Nürnberg, die Gedächtnissprechstunde des Klinikums und weitere Partner aus Medizin und Pflege – bieten Austausch und Beratung an.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: bis 12. September 2025 telefonisch unter +49 (0) 911 398-3917, per E-Mail an altersmedizin@klinikum-nuernberg.de oder online unter go.klinikum-nuernberg.de/Weltalzheimertag2025.
Bild: Eine Pflegekraft und zwei Patientinnen mit einem „Mensch ärgere dich nicht“-Spiel. Geistige und soziale Aktivität im Alter wirkt präventiv gegen Demenz.
Foto: Uwe Niklas, Klinikum Nürnberg