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  • Medizinisches Personal betrachtet ein Frühgeborenes im Inkubator

    EU-Förderantrag zur Entwicklung einer künstlichen Plazenta bewilligt

    Forschungsprojekt mit der Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche erhält 3,5 Millionen Euro

Frohe Nachrichten für die Forschung am Klinikum Nürnberg: Ein Projekt der Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche (Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg) wird im Rahmen des sogenannten „Horizon Europe“-Förderprogramms mit insgesamt 3,5 Milli-onen Euro unterstützt. Ziel des Projektteams um Chefarzt Prof. Dr. Chris-toph Fusch und Oberarzt Privatdozent Dr. Niels Rochow ist die Entwick-lung einer künstlichen Plazenta.

„Ich freue mich sehr, dass unser Antrag bewilligt wurde und wir die Arbeiten jetzt weiter ausbauen und voranbringen können“, freut sich Prof. Fusch. Vor zwölf Jahren hat er das Projekt mit Kolleginnen und Kollegen an der renom-mierten Mac Master Universität in Kanada ins Leben gerufen. „Seitdem for-schen wir intensiv und haben bereits einige Erfolge auf dem Weg zur künstli-chen Plazenta erzielt.“ So wurde zum Beispiel vor zwei Jahren ein Teilprojekt, ein innovatives Nabelschnur-Kathetersystem namens UMBIGATE, mit dem Medical Valley Award ausgezeichnet.

Hoffnung für Frühchen mit Problemen an Lunge oder Niere

Ziel des Forschungsteams ist eine verbesserte Behandlung von Frühgeborenen, die nach der Geburt schwere Probleme an Lunge oder Niere haben. Die künst-liche Plazenta soll genau wie die Plazenta im Mutterleib die lebenswichtigen Organfunktionen übernehmen und dadurch die Überlebensfähigkeit des Säug-lings erhöhen. „Das Baby wird über eine künstliche Nabelschnur mit der exter-nen Plazenta verbunden. Diese übernimmt dieselben Aufgaben wie die Plazen-ta im Mutterleib. Sie versorgt den Säugling mit Nährstoffen und Sauerstoff und reguliert den Blutkreislauf – in unserem Projekt sogar ohne Pumpe, allein über das Herz des Neugeborenen“, erklärt Prof. Fusch. 

Gesamtfördersumme von 3,5 Millionen Euro

In das Projekt eingebunden sind Forschungseinrichtungen in den Niederlanden, in Schweden, in der Schweiz und in Kanada. „Wir in Nürnberg leiten das Kon-sortium, über das wir den Förderantrag auf den Weg gebracht haben, der jetzt bewilligt wurde“, so Prof. Fusch weiter. Die Gesamtfördersumme liegt bei 3,5 Millionen Euro, rund eine Million davon geht nach Nürnberg.