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Ein Netzwerker übernimmt die Nephrologie am Klinikum
Zum Monatsbeginn wechselt Univ.-Prof. Dr. Christian Morath vom Universitätsklinikum Heidelberg als neuer Chefarzt ans Klinikum Nürnberg.
01.04.2025
Zum Monatsbeginn wechselt Univ.-Prof. Dr. Christian Morath vom Universitätsklinikum Heidelberg als neuer Chefarzt der Klinik für Nephrologie und Hypertensiologie ans Klinikum Nürnberg. Er übernimmt dort auch die Universitätsprofessur für Nierenheilkunde an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.
In einer innovativen Phase der Nierenheilkunde startet Univ.-Prof. Dr. Christian Morath am 1. April als neuer Chefarzt der Klinik für Nephrologie und Hypertensiologie am Klinikum Nürnberg: „Über ein Vierteljahrhundert gab es kaum neue Therapien für Nierenkranke. Seit wenigen Jahren können wir wieder auf neue Behandlungsmöglichkeiten zurückgreifen wie zum Beispiel die SGLT-2 Hemmer. Sie verhindern die Wiederaufnahme von Glukose in der Niere und bewirken so, dass mehr Zucker über den Urin ausgeschieden wird. Neben der Blutzuckersenkung haben sie auch schützende Effekte auf Herz und Nieren“, erklärt Morath.
Bezogen auf Deutschland erhalten fast 100.000 Patientinnen und Patienten eine Nierenersatztherapie. „Mit den neuen Medikamenten können wir sogar verhindern, dass Patienten überhaupt dialysepflichtig werden. Dialyse muss kein zwangsläufiges Schicksal sein, und es wird ein realistisches Ziel, dass Nierenversagen oder Dialysepflichtigkeit, wenn überhaupt, erst in hohem Alter eintreten“, prognostiziert der Nephrologe, der vom Universitätsklinikum Heidelberg nach Nürnberg wechselt und dort die Nachfolge von Univ.-Prof. Dr. Roland Veelken antritt. In Heidelberg war Morath stellvertretender Ärztlicher Direktor und Leitender Oberarzt des Nierenzentrums.
Morath ist Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, verbunden mit Expertise in der internistischen Intensivmedizin. Zudem führt er die Zusatzbezeichnung Transplantationsmedizin. Mit seiner neuen Tätigkeit als Chefarzt am Klinikum Nürnberg erhält er zudem die Universitätsprofessur für Nephrologie an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität am Standort Nürnberg.
Regelmäßiger Austausch mit den niedergelassenen Nephrologen
Für die Versorgung von Nierenerkrankungen spielen die niedergelassenen Spezialistinnen und Spezialisten eine besondere Rolle. Wie schon an seiner letzten Wirkungsstätte will Morath in einem Netzwerk mit ihnen zusammenarbeiten und den regelmäßigen Austausch fördern. Das gilt genauso nach innen, kündigt er an: Als starkes Querschnittsfach werde seine Klinik einen starken Verbund mit Fächern wie beispielsweise Kardiologie, Urologie, Rheumatologie, Radiologie, Chirurgie, Neurologie und Psychosomatik bilden, um nur einige Fachdisziplinen zu nennen.
Die Nephrologie am Klinikum Nürnberg bietet die gesamte Bandbreite der Nierenheilkunde mit allen Nierenersatztherapien und der Versorgung mit Dialyse-Shunts (künstlich angelegten Gefäßzugängen) an. Bei der chirurgischen Anlage dieser Gefäßzugänge kann die Klinik auf ihre lange Erfahrung in einem großen Shunt-Zentrum verweisen. Morath möchte, dass neben der Blutwäsche (Hämodialyse) auch die Bauchfell-Dialyse (Peritonealdialyse) in Kooperation mit Niedergelassenen künftig verstärkte Aufmerksamkeit erhält.
Bauchfell-Dialyse für erweiterte Zielgruppen
Bei der Bauchfell-Dialyse wird das Blut des Patienten mittels einer Flüssigkeit im Bauchraum von schädlichen Stoffen befreit. Der Patient muss für diese Form der Dialyse nicht in die Klinik, sondern kann sie selbst zu Hause durchführen. „Die Zielgruppe ist hier zunächst der junge, unabhängige Patient mit wenigen Begleiterkrankungen, der dann nur alle sechs Wochen zum Nierenspezialisten muss“, erklärt Morath. Als geeignet sieht er zusätzlich auch stark erkrankte Patienten mit Herzschwäche, weil diese Nierenersatztherapie die Entwässerung unterstütze. Diese Form der Dialyse könne in assistierter Form bei alten Patienten, die an mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden, als schonendes Verfahren eingesetzt werden.
In der Forschung hat sich Morath u. a. intensiv mit der Nierentransplantation und Abstoßungsreaktionen beschäftigt. Schon seine Habilitation an der Universität Heidelberg hatte die Verbesserung des Langzeitüberlebens nach einer Transplantation zum Thema. Er wird am Klinikum Nürnberg deswegen auch weiter die Vorbereitung und eine enge Nachsorge für Transplantations-Patienten anbieten.
Er hat auch einen Master in Gesundheitsmanagement (MHBA) an der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg erworben. Aus dieser Zeit stammt seine besondere Wertschätzung für die Frankenmetropole. „Verbunden mit der Reputation der Nephrologie am Klinikum als große, renommierte Klinik in Süddeutschland hat dies den Ausschlag für meinen Wechsel gegeben. Ich freue mich sehr mit meiner Familie auf Nürnberg“, berichtet er. Zusammen mit seiner Frau Marina, einer habilitierten Kinderärztin, hat er fünf Töchter.
Bild: Univ.-Prof. Dr. Christian Morath
Foto: Jasmin Szabo, Klinikum Nürnberg