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  • Dr. Franz Köhler mit "EhrenWert-Preis" ausgezeichnet

    Als Mediziner ist er für die Patienten des Klinikums Nürnberg da - in seiner Freizeit kümmert er sich um das Partnerkrankenhaus in Togo.

Als Mediziner ist er für die Patienten des Klinikums Nürnberg da - in seiner Freizeit kümmert er sich dazu unermüdlich um das Partnerkrankenhaus in Togo. Für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement erhält Dr. Franz Köhler den „EhrenWert-Preis“.

Von Beruf ist er Anästhesist. Aber längst arbeitet Dr. Franz Köhler auch als eine Mischung aus Bauherr, Interkultur-Manager, Fundraiser und Motivator, nebenbei und unbezahlt. Denn er koordiniert die Klinikpartnerschaft, die das Klinikum Nürnberg 2017 mit dem Krankenhaus der togoischen Stadt Bassar einging. Der Verein Fi Bassar, dem er kurz zuvor beigetreten war, leistet von Nürnberg aus Aufbauhilfe im Gesundheits- und Bildungswesen dieser unter großer Armut leidenden Region in Westafrika. Köhler hält dabei Klinikum, Verein und Bassar zusammen.

"Jeder kann in seinem Umfeld aktiv werden"

Jetzt hat der 62-jährige gebürtige Bamberger, der seit 40 Jahren am Klinikum arbeitet, dafür einen „EhrenWert-Preis“ erhalten. Die Initiative der uniVersa Versicherungen, der Stadt Nürnberg und des Verlags Nürnberger Presse zeichnet jeden Monat einen Menschen aus der Region Nürnberg für den Einsatz im Ehrenamt aus. „Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen“, sagte Hartmut Wehr, Mitgründer und Juror von „EhrenWert“, bei der Preisverleihung auf dem Campus Süd des Klinikums. „Menschen wie Sie bezeichne ich als Lokomotive, sie sorgen dafür, dass Dinge in Bewegung kommen und bleiben.“

Die Preisträger – 218 sind es seit Beginn der Aktion – müssen von Dritten vorgeschlagen werden. Das übernahm am Klinikum Köhlers Kollege Dr. Bernd Langenstein, der sich wie viele Mitarbeitende ebenfalls bei Fi Bassar engagiert. Der „EhrenWert-Preis“ ist mit 1.000 Euro dotiert. „Wir heben damit ehrenwerte Menschen auf den Schild, die vielleicht noch nicht so sichtbar sind“, erklärt Hartmut Wehr. „Wir machen damit aber auch die Sache bekannt, für die sie stehen, und fordern dadurch andere auf, selbst aktiv zu werden.“ Das könne durch Spenden geschehen, aber auch durch soziale Aktivität.

Noch Förderer für Kinderklinik in Bassar gesucht

Das ist auch Franz Köhlers Anliegen. Oft seien es dieselben Engagierten, die sich gleichzeitig für mehrere wohltätige Zwecke von Elternbeirat bis Sportverein einbringen, hat er beobachtet. Dabei könnten doch noch viel mehr Menschen ihre Welt solidarisch mitgestalten und gute Projekte umsetzen, wie er findet. Er selbst ist seit zehn Jahren auch noch Vorsitzender des „Kanu Verein Nürnberg“.

Obwohl er viel Freizeit in die Klinikpartnerschaft stecke und die mittlerweile sieben Reisen nach Togo Kraft kosteten, fühle er sich motiviert, weil es dort handfeste Ergebnisse zu sehen gebe. Aktuell wird in Bassar gerade der Neubau einer Kinderklinik fertig. „Mit relativ einfachen Mitteln können wir in Togo den Alltag der Bevölkerung verbessern. Diese Effektivität unserer Arbeit inspiriert mich am meisten.“ Auch global betrachtet zahle sich solche Hilfe aus, wenn weniger Menschen wegen miserabler Lebensumstände zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen seien.

Rali Guemedji, die Vorsitzende von Fi Bassar, ist stolz auf ihren Mitstreiter. „Jeder in Togo kennt Dr. Köhler“, sagt sie. „Das liegt vor allem an seiner Art. Er bringt den Leuten dort großen Respekt entgegen – sonst würde unsere Arbeit nicht laufen.“ Der Preis sei auch Franz Köhlers Familie und insbesondere seiner Frau Elfriede zu widmen, die das Ehrenamt mittragen.

Die neue Kinderklinik am Krankenhaus von Bassar wird im Februar 2025 nach einem Jahr Bauzeit eröffnet. Für die Finanzierung aus Spenden- und Fördergeldern fehlen aktuell noch rund 50.000 Euro.

Spendenkonto: Fi Bassar e.V., Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE88 3702 0500 0009 8165 00