Heidi Opel, Diplom-Psychologin in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter (KJP) und zugleich erste Vorsitzende des Vereins „Aktionskreis Hilfe für psychisch kranke Kinder und Jugendliche und ihre Familien“, ist beeindruckt von der Summe, die dem Verein jetzt zugutekommt.
Ehrenamtliche Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten
Der Aktionskreis wurde bereits 1991 von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie am Klinikum Nürnberg gegründet. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit setzen sich die Mitglieder des Vereins auch ehrenamtlich für die Belange der Betroffenen sowie deren Familien ein. „Begleitend zu ihrer psychiatrischen und psycho-therapeutischen Behandlung möchten wir Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, Krisen zu überwinden und eine gesunde Entwicklung unserer Patientinnen und Patienten fördern und Patienten“, erklärt Opel die Ziele des gemeinnützigen Vereins.
Von Spiel- und Sportgeräten bis zu Aktivitäten
Nicht alles, was dabei therapeutisch oder pädagogisch hilfreich ist, wird aber von den Krankenkassen oder anderen Kostenträgern übernommen. Hier springt dann der Verein ein, soweit es das eher bescheidene Budget des Aktionskreises zulässt. „Wir ermöglichen zum Beispiel erlebnispädagogische Aktivitäten, kaufen Spiel- und Sportgeräte für die Klinik, bezahlen - falls nötig - Sprachmittler bei fremdsprachigen Familien oder helfen auch mal bei einer finanziellen Notlage, wenn zum Beispiel Geld für eine Schultasche fehlt“, schildert Opel.
Runde um Runde für den guten Zweck
Die Grundschülerinnen und -schüler der Martinschule in Forchheim haben dem Aktions-kreis nun einen „warmen Regen“ beschert: Sie suchten in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis Sponsorinnen und Sponsoren, die pro gelaufener Runde durch den Forchheimer Stadtpark einen bestimmten Betrag spendierten. Die jungen Läuferinnen und Läufer gaben ihr Bestes, Eltern, Verwandte und Freunde öffneten deshalb gerne ihre Geldbeutel für den guten Zweck. Am Ende stand das stolze Ergebnis von 10.472,10 Euro.
In den Jahren vor Corona hatte die Schule den Erlös immer an das Kinderhilfswerk Unicef gespendet. In diesem Jahr kam der Elternbeirat auf die Idee, das Geld einer Organisation zu spenden, die sich um psychisch kranke Kinder kümmert. Eine Mutter, die den Aktionskreis aus ihrer Tätigkeit in der Klinik kennt, schlug daraufhin den Verein vor. Bei einem Schulfest wurde der Betrag nun symbolisch übergeben.
Theaterpädagogische Angebote für die KJP am Klinikum Nürnberg
Mit der Spende sollen fortlaufende theaterpädagogische Angebote für die Patientinnen und Patienten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie finanziert werden. „Unter fachkundiger Anleitung können sie in einem geschützten Raum in unterschiedliche, neue Rollen schlüpfen und sich ausprobieren“, meint Heidi Opel. Das gibt Selbstwertgefühl und stärkt die soziale Kompetenz. Die Freude am Spiel lässt dann vielleicht auch für einen Moment die eigenen Sorgen in den Hintergrund treten. Als Dankeschön für das große Engagement der Schülerinnen und Schüler kommen Mitglieder des Aktionskreises im neuen Schuljahr an die Martinschule - mit Projekten zum Thema psychische Gesundheit. (wi)