Psychoonkologische Behandlung nach Prostata-Karzinom
Ein 77-jähriger Patient wurde nach Operation eines Prostata-Karzinoms in der Integrierten Klinischen Psychosomatischen Therapieeinheit behandelt. Wir diagnostizierten eine generalisierte Angststörung, die zu starker Verunsicherung, sozialem Rückzug und teilweise lebensmüden Gedanken führte. Der Patient litt unter ausgeprägter Freudlosigkeit.
Während der Behandlung konnte er die Zusammenhänge seiner aktuellen Ängste mit seiner Biografie erkennen. Er war bereits in seiner Ursprungsfamilie mit vielen Krankheitsängsten konfrontiert worden – seine Mutter war an Brustkrebs verstorben, seinen Vater hatte er nie kennengelernt.
Im therapeutischen Prozess gelang es dem Patienten, neue Zuversicht zu entwickeln. Er überwand seine Vermeidungshaltung und nahm wieder regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil, die er zuvor aus Angst gemieden hatte. Die onkologischen Befunde zeigten ein gutes postoperatives Ergebnis ohne Rezidiv.
Besonders erfreulich war, dass der Patient wieder Freude im Kontakt mit seinen Enkeln erleben konnte und seinen sozialen Rückzug überwand.