Kinder-Neurochirurgie

Zu den angeborenen Fehlbildungen gehört die Chiari-Malformationen.
Teile des Hirnstamms und Kleinhirn sind dabei in den Halswirbelkanal verlagert. Die betroffenen Kinder zeigen eine große Variabilität der Symptome. Daran passen wir unsere neurochirurgischen Therapien an.

Immer seltener sehen wir aufgrund der besseren Vorbeugung Störungen der Entwicklung im Bereich des Rückenmarks (Meningomyelozelen), wodurch ein „offener Rücken“ entsteht.

Je nach Ausmaß muss bereits in den ersten Lebensstunden eine Abdeckung der nervalen Strukturen erfolgen.

Die weitere Betreuung übernimmt ein spezialisiertes Team aus Kinderärzten, Neurochirurgen, Orthopäden und Physiotherapeuten. 

Kinder mit Schädelfehlbildungen wie der vorzeitigen Verknöcherung der Schädelnähte (Kraniosynostosen) versorgen wir in Zusammenarbeit mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG).

Im Gehirn auftretende Gefäßfehlbildungen sind meist angeboren – häufig sind „unreife“ Gefäße aus der Gehirnentwicklung beteiligt.

Je nach Art der Gefäßerkrankung können diese lebenslang unauffällig sein oder sich durch neurologische Symptome wie Krampfanfälle oder durch Blutungen bemerkbar machen.

Nach individueller und interdisziplinärer Besprechung und Beratung bieten wir unseren Patientinnen und Patienten eine passende Behandlung an. Diese kann eine neurochirurgische Operation, eine Behandlung durch das Innere der Gefäße mittels dünner Katheter, eine Bestrahlung oder eine Kombination dieser drei Möglichkeiten sein.

Ein Hydrozephalus, im Volksmund „Wasserkopf“ genannt, entsteht durch ein Missverhältnis von Hirnwasserproduktion und -abbau oder einem Verschluss der Abflusswege.

Wenn der knöcherne Schädel nicht mehr nachgeben kann, können Kopfschmerzen, Erbrechen, Sehstörungen und Anfälle auftreten.

Zur Behandlung legen wir einen künstlichen Abfluss in den Bauchraum oder das Herz an.
Bei diesem „Shunt“ steuert neben den dünnen Schläuchen ein unter der Haut liegendes Ventil den Abfluss des Nervenwassers. Bei manchen Hydrocephalus-Arten bieten wir stattdessen eine endoskopische minimalinvasive Schaffung eines neuen Abflussweges im Schädelinneren (Ventrikulostomie) an.

Auch bei Kindern können Hirntumore vorkommen.
Die Art der Tumore und die Therapie unterscheiden sich jedoch oft von der bei Erwachsenen. Sie findet meist im Rahmen von Studien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie statt, wenn geklärt ist, um welchen Tumor es sich handelt.

Wir operieren die betroffenen Kinder mit modernsten Geräten, dazu gehören Neuronavigation und spezielle Operationsmikroskope.
Während des Eingriffs kontrollieren wir die Hirnfunktion mit Neuromonitoring und den OP-Fortschritt mit dem Ultraschall – zur größtmöglichen Sicherheit.