Erkrankungen des Ohres, Schwerhörigkeit und Schwindel
Das äußere Ohr besteht aus der Ohrmuschel, dem Gehörgang und der äußeren Hautschicht des Trommelfells.
Es hat die Aufgabe, die Schallwellen zum Trommelfell zu leiten. Dieses wird in Schwingungen versetzt, der Schall über das Mittelohr zum Innenohr und anschließend an das Gehirn weitergeleitet – es entsteht der Höreindruck.
Die Ohrmuschel kann von Formveränderungen wie abstehenden Ohrmuscheln, angeborenen oder erworbenen Veränderungen, Verletzungsfolgen oder nach Piercings, aber auch von Tumorerkrankungen betroffen sein. Im Gehörgang sind knöcherne oder auch weichteilbedingte Einengungen (Exostosen) möglich. Insbesondere bei Diabetespatienten kann es auch zu einer knochenzerstörenden Gehörgangsentzündung (Otitis externe necroticans) kommen. Erkrankungen des äußeren Ohres können sowohl kosmetisch störend sein als auch die Funktion des Ohres bis zur Schwerhörigkeit beeinträchtigen.
Zur Therapie derartiger Veränderungen und Krankheitsbilder bieten wir Ihnen kosmetische Korrekturen, wie auch die operative Entfernung von Tumoren mit anschließender plastischer Rekonstruktion an Ohrmuschel und im Gehörgang an. Entsprechend den Krankheitsbildern erweitern wir verengte Gehörgänge durch Abtragung knöcherner Einengungen. Im Fall von Entzündungen werden die Entzündungsherde entfernt und der Gehörgang, falls notwendig, rekonstruiert.
Im Mittelohr werden die Schallwellen, die das Trommelfell in Schwingungen versetzt haben, über die Gehörknöchelchenkette aus Hammer, Amboss und Steigbügel zum Innenohr weitergeleitet. Dort wandelt die Hörschnecke (Cochlea) Schallwellen in Nervensignale um und sendet sie über den Hörnerv an das Gehirn – der Höreindruck entsteht.
Manche akuten und chronischen Mittelohrerkrankungen können mitunter gefährliche Folgen haben. Breiten sich Entzündungsprozesse über das Mittelohr hinaus aus, kann es zu Komplikationen kommen, bis hin zu einer Hirnhautentzündung, einer Gesichtsnervenlähmung (Facialisparese) oder Schwindel.
Erkrankungen des Mittelohres und der Gehörknöchelchen sind vielfältig. Ihnen gemeinsam ist eine gestörte Weiterleitung der Schallwellen vom Trommelfell zum Innenohr mit Schwerhörigkeit. Mittelohrerkrankungen sind unter Umständen sehr schmerzhaft. Breiten sich Entzündungsprozesse über das Mittelohr hinaus aus, kann es zu Komplikationen kommen, bis hin zu einer Hirnhautentzündung oder Beeinträchtigung des Gesichtsnervs (Nervus facialis) mit Funktionsminderung der mimischen Muskulatur.
Das Mittelohr kann von Ergüssen über Löcher im Trommelfell bis hin zu verschiedenen Entzündungsarten beeinträchtigt sein. Oft ist die Belüftung des Mittelohrs durch die Ohrtrompete (Eustachi’sche Röhre) gestört, was die Entstehung von Entzündungsprozessen fördert. Es kommt zu Unterbrechungen der Gehörknöchelchenkette oder Einschränkung ihrer Schwingungsfähigkeit. Eine chronische Knocheneiterung (Cholesteatom) kann zur weiteren Zerstörung von umliegenden Strukturen wie Schädelbasis, Gesichtsnerv, Gleichgewichtsorgan und Hörschnecke sowie anderen Problemen führen.
Unsere Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Klinikum Nürnberg verfügt über eine langjährige und umfassende Expertise in der Therapie dieser Erkrankungen und bietet Ihnen u.a. folgende chirurgische Behandlungsmöglichkeiten:
Das Innenohr besteht aus der Hörschnecke, dem eigentlichen Hörorgan, und dem Gleichgewichtsorgan.
In der Hörschnecke werden die Schwingungen, die vom Steigbügel auf die Innenohrflüssigkeit übertragen werden, in Nervenimpulse umgewandelt, die im Gehirn dann den Höreindruck erzeugen. Störungen der Innenohrfunktion können deshalb zu störenden Geräuschen (Tinnitus) oder einer Schwerhörigkeit bis zur Ertaubung führen.
Hörminderungen können verschiedene Ursachen haben. Davon lassen sich einige mit einer Operation beheben, andere erfordern die Verwendung von Hörgeräten.
Die Spanne reicht dabei vom Einsatz herkömmlicher Hörgeräte über implantierbare Mittelohrsysteme bis zu Cochlea-Implantaten. Bei Letzterem wird der erhaltene Hörnerv durch ein Implantat direkt stimuliert. Auch bei vollständiger Ertaubung kann damit im Alltag ein gutes Sprachverstehen und sogar Telefonieren möglich sein.
Das Gleichgewichtsorgan übermittelt dem Gehirn Informationen über unsere Körperlage und Bewegung im Raum. Für einen ausgewogenen Gleichgewichtssinn sind zusätzlich noch weitere Informationen der Augen, der Wirbelsäule sowie der Muskulatur wichtig. Sobald in diesem hochkomplexen System eine Störung auftritt, nehmen wir das als Schwindel wahr.
Die Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns kann auf eine Funktionsstörung des Gleichgewichtsorgans zurückzuführen sein, aber auch auf Störungen der anderen beteiligten Sinnesorgane. Eine gezielte Diagnostik, auch in Zusammenarbeit mit anderen Fachgebieten wie der Neurologie, erlaubt es uns, die Ursachen des Schwindels genauer zu bestimmen.
Unsere HNO-Klinik verfügt über eine hochmoderne Ausstattung zur vollständig subjektiven und objektiven audiometrischen Diagnostik sowie zur ausführlichen Schwindeldiagnostik mit Videoanalyse.
Unser Behandlungsspektrum reicht von medikamentöser Therapie von Schwindelerkrankungen, Tinnitus und Innenohrhörminderungen bis zu operativen Methoden mit Cochlea-Implantaten – bestenfalls mit Erhalt Ihres Restgehörs.
Das Hör- und Gleichgewichtsorgan ist im härtesten Knochen des Körpers eingebettet, dem Felsenbein. Dieses bildet einen Teil der Schädelbasis, auf welcher das Gehirn aufliegt.
Durch Unfälle oder auch Fehlbildungen können im Felsenbein kleinste Spaltbildungen entstehen, durch die es zum Abfluss von Hirnwasser ins Ohr, meist ins Mittelohr, kommt.
Ob es sich dabei um Hirnwasser (Liquor) handelt, kann laborchemisch bestimmt werden. Solche Verbindungen zwischen Ohr und Liquorraum bergen das Risiko einer aufsteigenden Hirnhautentzündung und müssen zeitnah verschlossen werden.
Um festzustellen, wo genau sich der Defekt im Felsenbein befindet, führen wir in Zusammenarbeit mit der radiologischen Klinik eine ausführliche bildgebende Diagnostik durch.
Ursachen lassen sich so bereits vor operativen Eingriffen exakt diagnostizieren.
Kurz vor der Operation wird in der Regel zusätzlich ein Farbstoff (Fluoreszin) in die Hirnwasserräume injiziert.
Der Farbstoff verteilt sich in kurzer Zeit in den gesamten Hirnwasserräumen, sodass während der Operation die undichte Stelle präzise aufgefunden und dauerhaft verschlossen werden kann.
Bei Bedarf arbeiten wir dabei auch mit der Abteilung für Neurochirurgie zusammen
Wenn Sie bei uns einen Termin vereinbaren möchten, wenden Sie sich bitte hierzu an das zentrale Patientenmanagement (ZPM) unter der Telefonnummer: 0911 398 – 7588.
Ansprechpartner bei Erkrankungen des Ohres, Schwerhörigkeit und Schwindelerkrankungen: Oberarzt Dr. Martin Krása
Bitte bringen Sie zu diesem ersten Termin Folgendes mit:
Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
Unser Patientenmanagement hilft Ihnen bei der Vereinbarung und Koordinierung von vorstationären Untersuchungsterminen, stationären Aufnahmeterminen und bei der zeitnahen Vergabe von Operationsterminen.
- Tel.: +49 (0) 911 398-7588
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