Betroffene mit Verdacht auf einen Tumor im Kopf-Hals-Bereich stellen sich oftmals zuerst bei ihrem niedergelassenen HNO-Arzt vor. Besteht nach einer Untersuchung dann weiterer Abklärungsbedarf, erfolgt eine Überweisung zur weiteren Diagnostik an die HNO-Klinik.
Zur Terminvereinbarung für Ihren ersten, in der Regel ambulanten, Besuch kontaktieren Sie oder Ihr einweisender Arzt unser zentrales Patientenmanagement. An Ihrem Termin führen wir eine ausführliche HNO-ärztliche Untersuchung durch. Wir sichten die mitgebrachten, auswärts erhobenen Befunde und veranlassen gegebenenfalls weitere Untersuchungen. Das kann eine Computertomographie (CT) oder eine Kernspintomographie (MRT) sein. Ultraschalluntersuchungen können meist bereits an Ihrem ersten Termin durchgeführt werden. Anschließend besprechen wir alle Befunde mit Ihnen.
Falls nötig, vereinbaren wir einen Folgetermin zur Spiegelung in Narkose, denn nur so lassen sich bestimmte Stellen im Kopf-Hals-Bereich komplett einsehen. Hierzu ist eine „Panendoskopie“, eine Spiegelung der oberen Luft- und Speisewege, notwendig. Diese geschieht im Rahmen eines zwei- bis vier-tägigen stationären Aufenthalts. Bei tumorösen Veränderungen kann hierbei die Ausdehnung bestimmt und eine Gewebeprobe entnommen werden. Alle Gewebeproben werden im Institut für Pathologie und/oder im Institut für Mikrobiologie des Klinikums weitergehend analysiert.
Haben sich dabei die Verdachtsdiagnose auf einen Tumor bestätigen, erfolgt die Besprechung Ihrer gesamten Befunde in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Hier wird gemeinsam mit Spezialisten eine individuelle Behandlungsempfehlung erarbeitet. Die Konferenz setzt sich aus Vertretern der Fächer Radiologie, Strahlentherapie, der internistischen Tumortherapie (Onkologie), der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Neurochirurgie und der Pathologie zusammen.
Auf Basis Ihrer individuellen Voraussetzungen sowie Leitlinien-basierter Therapieempfehlungen wird im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz ein persönliches Therapiekonzept für Sie erstellt.
Im Falle einer Operation kommt am Klinikum Nürnberg bei der Behandlung von Tumoren die komplette operative Spannbreite zum Einsatz. Die Möglichkeiten reichen von kleinstmöglichen (minimalinvasiven) endoskopischen Techniken, bis hin zur Verwendung spezieller LASER oder auch zu sogenannten offenen chirurgischen Techniken mit Operationswegen durch einen Schnitt von außen. Schnellschnittuntersuchungen von Gewebeproben durch die Pathologie helfen uns, noch während der laufenden Operation eine vollständige Tumorentfernung zu erreichen.
Nach der Operation wird das Ergebnis erneut in der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Es kann sinnvoll sein, eine Bestrahlung ggf. in Kombination mit einer Chemotherapie anzuschließen, um das Behandlungsergebnis zu optimieren.
Neben dem Ziel, den Tumor vollständig zu entfernen, achten wird auf den größtmöglichen Erhalt von Schluck- und Sprechfunktion sowie auf ästhetische Kriterien. Sollte der Kehlkopf komplett entfernt werden müssen, liegt ein Schwerpunkt auf der Wiederherstellung der Sprechfähigkeit durch optimalen Stimmenersatz. Ebenso sind Maßnahmen zum Wiederaufbau der ästhetischen Erscheinung an unserer Klinik möglich. Ausführliche Informationen dazu finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage.
Nach Abschluss der Behandlung empfehlen wir regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch unsere klinikeigene Tumornachsorge. Diese können je nach Ausmaß und ehemaliger Tumordiagnose als ambulante Untersuchung oder als endoskopische Kontrolle in Narkose durchgeführt werden.
Eine vollständige Kehlkopf-Entfernung (Laryngektomie) aufgrund eines Tumorleidens oder aus anderen Gründen ist immer mit einem bleibenden Luftröhrenschnitt verbunden, über den zukünftig die Atmung stattfindet. Dazu kommt der Verlust der Stimmlippen und damit der ursprünglichen Stimmerzeugung. Damit stellt sich die Frage, wie man sich im Anschluss an die Operation zufriedenstellend verständigen kann. Deshalb liegt ein Schwerpunkt der Nachbehandlung auf der Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit unserer Patientinnen und Patienten.
Wenn Sie bei uns einen Termin vereinbaren möchten, wenden Sie sich bitte hierzu an das zentrale Patientenmanagement (ZPM) unter der Telefonnummer +49 (0) 911 398-7588.
Ansprechpartnerin zur Stimmrehabilitation: Oberärztin Dr. Beate Raab
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Klinik liegt auf der Behandlung von gut- und bösartigen Tumoren im Bereich der Haut des Gesichts, der Ohren und der Nase sowie des übrigen Kopf-Halsbereichs.
Hauttumore sind häufig. Ursache ist insbesondere die UV-Strahlung der Sonne. Da Gesicht, Ohren, Nase und andere Bereiche des Kopfes meist nicht bedeckt sind, treten Hautveränderungen an diesen Stellen besonders oft auf. Die HNO-Klinik am Klinikum Nürnberg verfügt über eine große Expertise und langjährige Erfahrung bei Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen.
Das Basaliom (Basalzellkarzinom) ist der häufigste bösartige Hautkrebs, der jedoch keine Metastasen (Tochtergeschwülste) bildet. Basaliome tendieren dazu, sich unter der unversehrten Hautoberfläche auszubreiten. Daher ist die Größe der Wundfläche vor der Operation meist nicht absehbar. Doch werden während der Operation Schnellschnittuntersuchungen durch den Pathologen durchgeführt, um eine vollständige Entfernung sicherzustellen.
Ein zweiter relativ häufiger, bösartiger Hauttumor ist das Plattenepithelkarzinom. Im Gegensatz zum Basaliom kann es zur Metastasierung (Bildung von Tochtergeschwülsten) kommen. Diese finden sich dann meist in den Lymphknoten der Tumorumgebung, wie am Hals oder in den Kopfspeicheldrüsen. Befallene Lymphknoten müssen ebenfalls behandelt werden. Haben sich Tochtergeschwülste gebildet, ist in einigen Fällen nach der operativen Entfernung der befallenen Lymphknoten noch eine anschließende Bestrahlung notwendig.
Es gibt weitere gut- und bösartige Veränderungen und Tumore der Haut, die oft wegen ihres Aussehens nicht voneinander unterscheidbar sind. Zu deren genauen Einordnung ist eine Gewebeprobe (Biopsie) unerlässlich. In Kooperation mit der Hautklinik sowie der klinikinternen, interdisziplinären Tumorkonferenz erarbeiten wir nach der Diagnose eine individuelle Therapieempfehlung.
Wir beraten Sie auch über alternative Behandlungsmöglichkeiten zur Operation. Dazu gehören Strahlentherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie.
Unsere obersten Ziele sind die sichere Entfernung des Tumors und anschließend die bestmögliche Rekonstruktion.
Nach Abschluss der Behandlung schließt sich eine regelmäßige Tumornachsorge an, die sowohl bei uns in der Klinik als auch bei niedergelassenen Ärzten erfolgen kann. Selbstverständlich bleiben wir auch nach der Behandlung Ihr Ansprechpartner.
Bei bösartigen Tumoren des Gesichts-Halsbereichs minimiert nur eine vollständige Entfernung des Tumors das Risiko eines Wiederauftretens. Dadurch kann sich möglicherweise das äußere Erscheinungsbild verändern, gerade bei Eingriffen im Gesicht. Um die kosmetischen Folgen zu behandeln, stehen uns jedoch zahlreiche operative und nichtoperative Maßnahmen zur Rekonstruktion zur Verfügung.
Bei Lappenplastiken handelt es sich um die Verlagerung oder Verschiebung von benachbartem Gewebe in die durch die Operation entstandene Wunde. Hauttransplantate werden normalerweise an wenig sichtbaren Stellen des Körpers entnommen und für den Verschluss der Wunde verwendet.
Ist der Gewebedefekt für diese beiden Maßnahmen zu groß oder das Ergebnis kosmetisch wenig ansprechend, besteht die Möglichkeit einer Epithesenversorgung. Epithesen bestehen aus medizinischem Silikon, sie werden individuell angefertigt und bilden die entfernten Strukturen täuschend echt nach. Sind derartige Maßnahmen absehbar, informieren wir Sie und auch Ihre Angehörigen im Vorfeld umfassend. Dazu arbeiten wir mit erfahrenen Epithetikern, „medizinischen Maskenbildnern“, zusammen.
Wurden vorab Gewebeproben entnommen, bringen Sie die Untersuchungsergebnisse und weitere Vorbefunde zu Ihrem ersten Vorstellungstermin mit. Eine Vordiagnostik ist nicht zwingend notwendig, da dies – auch die Entnahme von Gewebeproben – bei uns in der Klinik erfolgen kann.
Auch hier beziehen wir Sie und Ihre Angehörigen zum Vorgehen ein, auch bei weiteren Maßnahmen wie Ultraschall-, Computertomographie (CT) oder Kernspintomographieuntersuchungen (MRT).
Einige Eingriffe können in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, andere erfordern eine Allgemeinnarkose. Bei der Vorbereitung klären wir mit Ihnen, ob beispielsweise Medikamente pausiert werden müssen, welche die Blutgerinnung beeinflussen, oder ob zusätzliche Untersuchungen vor der Operation notwendig sind.
Anschließend vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für den Eingriff.
Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
- Tel.: +49 (0) 911 398-7588
- E-Mail: HNO-ZPM@klinikum-nuernberg.de
Mi | 12.00 - 14.00 Uhr |
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