Chirurgische und konservative Behandlung von Netzhaut- und Glaskörpererkrankungen
Die dritte Schicht, die innerste Auskleidung des Augapfels, ist die Netzhaut (Retina). Sie besteht aus einer Schicht von lichtempfindlichen Nervenzellen (Photorezeptoren) und Nervenzellen, die die Signale verarbeiten. Die Nervenzellen der Netzhaut gleichen einem kleinen Computer, der bereits in der Netzhaut das Bild verbessert. Mit den Netzhautnervenzellen werden der Bildkontrast verbessert, die Farben leuchtender gemacht und Bewegungen im Bild deutlicher dargestellt.
Der Augapfel ist mit einer durchsichtigen, gallertartigen Masse (Glaskörper) gefüllt, die die Bündelung der Lichtstrahlen fördert und dazu beiträgt, dass der Augapfel seine Form behält.
Die Venen der Netzhaut transportieren das Blut über die Zentralvene in das Gefäßsystem aus dem Auge ab. Wenn sich eine Netzhautvene verschließt, dann ist der Blutabtransport nicht mehr gewährleistet und Blut staut sich zurück. Das Gefäß erweitert sich durch die Stauung – die Gefäßwände werden undicht, und es treten Blut und Blutflüssigkeit in das Netzhautgewebe aus. Das Netzhautgewebe schwillt an, wird ödematös. Je nach betroffener Vene unterscheiden wir Zentralvenenverschlüsse und Venenastverschlüsse.
Ein Teil des Gesichtsfeldes fällt aus, und bei einem Netzhautödem der Stelle schärfsten Sehens sinkt die Sehschärfe ab – Sie sehen verschwommen wie durch einen Schleier (morgens schlechter als abends).
Im folgenden Podcast erfahren Sie von Chefarzt Prof. Dr. Schmidbauer weitere interessante Informationen zum Thema Augenthrombose.
Meist sind Frauen und Männer zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr betroffen. Bei Netzhautvenenverschlüssen bestehen ähnliche Risikofaktoren wie bei anderen Gefäßverschlüssen im Körper:
- Alter (50% bei Patient*innen über 65 Jahre)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Bluthochdruck
- zu hohe Blutfette
- Rauchen
- Übergewicht
- Arteriosklerose
- bei jüngeren Patient*innen gegebenenfalls Gerinnungsstörungen (APC-Resistenz, Protein-C- oder S-Mangel)
- Bei frischen Verschlüssen: Infusionstherapie mit Blutverdünnung
- Wichtig und sehr wirkungsvoll: Intravitreale Medikamenteneingabe in den Glaskörper (IVOM) mit VEGF Hemmern oder Cortisonimplantat in den Glaskörper
- Lasertherapie, wenn eine Ödembildung über einen längeren Zeitraum besteht oder Gefäßwucherungen entstehen.
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