Multiple Sklerose
Die Multiple Sklerose (kurz auch MS genannt) ist eine autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarkes. Sie betrifft vor allem junge Erwachsene und führt häufig zu dauerhaften Behinderungen. Dabei ist sie eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen mit bis zu 200.000 Patient*innen deutschlandweit.
Akute Entzündungsreaktionen werden bei der MS als „Schübe“ bezeichnet. Diese können sehr vielfältig sein, je nachdem in welcher Region des Gehirns oder Rückenmarks die akute Entzündung stattfindet. Die Symptome reichen von Sehstörungen, Gefühlsstörungen über Muskelschwäche bis hin zu Blasen- oder Mastdarmstörungen.
Wir benötigen dafür verschiedene diagnostische Methoden, die sich untereinander ergänzen. Neben der Krankengeschichte und dem klinischen Befund wird eine Magnetresonanztomographie (MRT)-Bildgebung durchgeführt, welche dann typisch gelegene entzündliche Gewebeschädigungen (Läsionen) zeigt. Darüber hinaus können wir durch die Hinzunahme von Kontrastmittel auch das Alter der Entzündungsherde abschätzen.
Eine weitere Säule der Diagnostik ist die Untersuchung des Nervenwassers. Hierdurch kann der ‚autoimmun-entzündliche’ Charakter der Multiplen Sklerose durch den Nachweis von Antikörpern bestätigt und andere Ursachen können ausgeschlossen werden. Weiter sind elektrophysiologische Untersuchungen, mit denen die Reizweiterleitung z.B. im Sehnerv oder den Rückenmarksbahnen gemessen werden, wichtig. Sie können die Schädigung der ‚Markscheiden’ im zentralen Nervensystem (ZNS) bestätigen.
In den letzten 20 Jahren sind gerade auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose große Fortschritte bei der Behandlung gemacht worden. Wir unterscheiden bei der Behandlung zwischen der akuten „Schubbehandlung“ und der vorbeugenden „prophylaktischen“ Behandlung.
Bei der Schubbehandlung verwenden wir hochdosiertes Cortison welches über die Vene appliziert wird. In besonders schwerwiegenden Fällen bieten wir auch sogenannte „Plasmaaustauschverfahren“ an, bei denen die ursächlichen Antikörper mittels Blutwäsche aus dem Blut entfernt werden.
Bei den prophylaktischen Therapien gibt es zum einen langfristig bewährte Medikamente die von der Patientin bzw. dem Patienten selbst gespritzt werden, sowie neuere Therapeutika in Form von Tabletten. Schwerwiegende (oder primär therapierefraktäre) Verläufe werden an unserem Zentrum durch Infusionstherapien, bei denen meist monoklonale Antikörper zum Einsatz kommen, behandelt. Hierbei kooperieren wir eng mit den umliegenden niedergelassenen Neurolog*innen, welche die weitere Überwachung und Therapieeinstellung vornehmen.
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In unserer Sprechstunde bieten wir Ihnen eine umfassende Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
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