Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) sind Erkrankungen, die das Lungenstützgewebe betreffen. Dabei kommt es zu einer Entzündung und/oder Vernarbung im Bindegewebe der Lunge. Daraus folgen eine eingeschränkte Beweglichkeit und eine verminderte Größe der Lunge, auch wird die Aufnahme von Sauerstoff in den Blutkreislauf erschwert und es entsteht Luftnot.
Ursachen dafür sind vielfältig. Es können allergische Reaktionen, eine Belastung mit Rauch, Staub oder Gefahrstoffen in der Atemluft, autoimmune Erkrankungen wie Rheuma-Erkrankungen, Medikamenten-Nebenwirkungen aber auch genetische Erkrankungen sein.
Zu den seltenen Lungenerkrankungen zählen alle Erkrankungen, die bei weniger als 50 von 100.000 Menschen auftreten. Dazu gehören unter anderem:
- Interstitielle Lungenerkrankungen (siehe Punkt 1.)
- Rheumatologische Erkrankungen mit Lungenbeteiligung
- Granulomatöse Lungenerkrankungen (Sarkoidose, exogen allergische Alveolitis)
- Eosinophile Lungenerkrankungen
- Pulmonale Alveolarproteinose
- Lymphangioleiomyomatose
- Birt-Hogg-Dubé-Syndrom
- Pulmonale Langerhanszell-Histiozytose
- Amyloidose
- Pulmonale Hämosiderose
- IgG4-assoziierte Lungenerkrankungen
- Primäre ziliäre Dyskinesie
- Mukoviszidose
- Swyer-James-McLeod-Syndrom
- Allergische bronchopulmonale Aspergillose
- Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
- Vocal Cord Dysfunction
- Pulmonal-arterielle Hypertonie
Diese Erkrankungen sind auch unter Medizinern wenig bekannt. Deswegen ist der Weg bis zu einer korrekten Diagnosestellung oft lang. Dabei können wir als großes Lungenzentrum mit unserer Erfahrung mit vielen Patientinnen und Patienten zur Diagnostik und zur Behandlung von solchen seltenen Erkrankungen beitragen. Auch die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Fachrichtungen innerhalb der Medizin ist uns dabei wichtig.
Zum einen ist es wichtig, die Leistungsfähigkeit der Lunge einzuschätzen. Dafür nutzen wir unter anderem die Lungenfunktionsanalyse mit Messung der Diffusionskapazität und Belastungsuntersuchungen wie den 6-Minuten-Gehtest mit anschließender Blutgas-Analyse oder die Ergospirometrie. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzen (Echokardiographie) kann zeigen, ob durch die Lungenerkrankung eine Belastung für Herz und Kreislauf entstanden ist.
Zum anderen führen wir mit Ihnen Untersuchungen durch, die die Ursache der Lungenerkrankung ermitteln, um dann eine zielgerichtete, individuelle Behandlung auswählen zu können. Dazu gehören Laboruntersuchungen, bildgebende Untersuchungen wie Röntgen und hochauflösende Computertomographie (CT) der Lunge. In den meisten Fällen wird auch eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie), bei der Spülproben oder Gewebeproben aus der Lunge entnommen werden, vorgenommen. Das erlaubt dann, verschiedene Laboruntersuchungen durchzuführen.
In vielen Fällen lässt sich die Diagnose nicht anhand eines einzigen Untersuchungsbefundes stellen. Dann ist eine Zusammenschau aller Untersuchungsbefunde im Rahmen einer Konferenz mit Medizinern aus verschiedenen Fachdisziplinen notwendig. Dafür findet in unserer Klinik wöchentlich eine interdisziplinäre ILD-Konferenz statt. Dort stellen wir Diagnosen seltener Lungenerkrankungen und geben individuelle Behandlungsempfehlungen ab.
In manchen Fällen reicht es aus, den Auslöser einer Erkrankung zu erkennen und zukünftig zu vermeiden, wie das zum Beispiel bei allergischen Erkrankungen oder bei manchen durch Tabakrauch ausgelösten Krankheitsbildern der Fall ist. In anderen Fällen kann aber eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Dann wählen wir die eingesetzten Medikamente entsprechend der für Sie gestellten Diagnose aus.
Unterstützend greifen wir auch auf nicht-medikamentöse Behandlungsansätze zurück. Eine Rolle dabei spielen Schulung, Physiotherapie und Rehabilitation, Infektionsschutz, psychologische Unterstützung, Sauerstofftherapie und manchmal eine Behandlung im Schlaflabor. In schwersten Fällen können wir auch den Kontakt zu einem Transplantationszentrum herstellen.
Zunächst vereinbaren wir mit Ihnen einen vorstationären Termin, bei dem wir Ihre medizinische Vorgeschichte erfahren möchten und alle bisher vorliegenden Untersuchungsbefund sichten. Dann werden wir mit Ihnen die weiter notwendigen Untersuchungen besprechen und planen. Dafür werden wir entweder weitere vorstationäre Termine oder die stationäre Aufnahme mit Ihnen vereinbaren. Wir sind bemüht, die Diagnostik möglichst zügig ans Ziel zu bringen und Ihren Aufenthalt im Krankenhaus kurz zu halten.
Wenn alle Untersuchungen durchgeführt sind, werden wir mit Ihnen einen Besprechungstermin vereinbaren, an dem wir Ihnen die Ergebnisse der Untersuchungen und der interdisziplinären Konferenz erklären. Auf dieser Basis können wir dann zusammen mit Ihnen einen Behandlungsplan entwerfen. Sollte sich im Lauf der Diagnostik erweisen, dass Ihre Behandlung in einer Spezialambulanz (ASV pulmonale Hypertonie, ABC) weitergeführt werden sollte, werden wir mit Ihnen entsprechende Termine vereinbaren.
Ambulanz für Patienten einer gesetzlichen Krankenversicherung - Voraussetzung für eine Terminvergabe ist ein Krankenhaus-Einweisungsschein. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
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