Herzklappen-Operation
Es gibt verschiedene Techniken bei einer Herzklappen-Operation: wir können Herzklappen reparieren, nachbilden oder eine künstliche Herzklappe einsetzen.
Auf diese Weise können undichte oder verengte Stellen am Herzen beseitigt werden.
Das Herz besteht aus zwei Vorhöfen und zwei Kammern.
Klappen zwischen den Vorhöfen und den Kammern (Segelklappen, und zwar die Mitral- und die Trikuspidalklappe) sowie zwischen den Kammern und den abgehenden Schlagadern (Taschenklappen, und zwar die Aorten- und Pulmonalklappe) bestimmen wie Ventile die Strömungsrichtung des Blutes.
Für eine normale Herzleistung beim Menschen ist eine richtige Funktion dieser Klappen von entscheidender Bedeutung. Fehler der Herzklappen können angeboren oder erworben sein. Eine erworbene Schädigung der Herzklappen kann zum Beispiel durch ein rheumatisches Fieber, eine bakterielle Entzündung oder auch nach einem Herzinfarkt auftreten.
Man unterscheidet zwischen
- einer verengten Klappe (Stenose): das Blut staut sich vor der verengten Klappe und einer
- schlussunfähigen Klappe (Insuffizienz): das Blut strömt nach dem Klappenschluss wieder zurück.
Auch können beide Klappenfehler zusammen auftreten. Sie sind die Folge einer Alterung des Gewebes (Degeneration) oder einer Infektion (so genannte Endokarditis).
Liegt ein bedeutsamer Klappenfehler vor, ist die Leistungsfähigkeit des Herzens eingeschränkt, was sich meist in Kurzatmigkeit bei Belastung äußert. Je nach Ausprägung der Erkrankung können weitere Symptome hinzukommen wie z.B. geschwollene Beine oder Herzstolpern/-rasen.
Bei Verdacht auf eine solche Erkrankung des Herzens wird der Hausarzt oder der Kardiologe eine Ultraschalluntersuchung veranlassen. Dabei kann häufig schon die Diagnose gestellt werden. Im Allgemeinen schließt sich danach noch eine Herzkatheter-Untersuchung an.
Die beiden am häufigsten von Herzfehlern betroffenen Herzklappen sind die Aortenklappe (Taschenklappe zwischen linker Kammer und Hauptschlagader) und die Mitralklappe (Segelklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer).
Die Operation wird in Vollnarkose mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Der Brustkorb wird eröffnet, die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen und das Herz stillgestellt. Danach erfolgt die genaue Untersuchung der Herzklappe. Der Operateur entscheidet, ob eine Reparatur (Rekonstruktion) möglich ist oder ob die Erkrankung soweit fortgeschritten ist, dass ein Herzklappenersatz notwendig ist.
Während bei Operationen an der Mitral- und Trikuspidalklappe häufig eine Klappenrekonstruktion mit Erhalt des körpereigenen Klappengewebes möglich ist, sind diese Verfahren für die Aortenklappe meist nicht von Dauer. Es ist daher meistens notwendig, einen Klappenersatz durch eine Herzklappenprothese durchzuführen.
Im Falle eines notwendigen Ersatzes der erkrankten Klappe wird das alte Ventil entfernt und anschließend durch eine künstliche Herzklappe ersetzt.
Man unterscheidet prinzipiell zwei Sorten von Herzklappen-Prothesen: Kunstklappen und biologische Klappen. Die Auswahl des Klappentyps wird in enger Abstimmung zwischen Chirurg und dem Patienten festgelegt und ist abhängig vom Alter, eventuellen Begleiterkrankungen und der Art der Herzklappenerkrankung.
Was für Sie als Patient*in von Bedeutung ist:
- Bei einer Kunstprothese ist eine lebenslange Blutverdünnung durch Medikamente (d.h. Phenprocoumon) notwendig, dafür besteht eine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit.
- Im Falle einer biologischen Prothese ist diese lebenslange Blutverdünnung nicht notwendig, dafür ist die Haltbarkeit dieses Klappentyps auf etwa 10-15 Jahre begrenzt. Danach ist eventuell eine erneute Operation mit einem Austausch der Klappe notwendig.
Nach einer erfolgreichen Operation zeigt sich in den allermeisten Fällen eine deutliche Besserung der Belastbarkeit und die alte Leistungsfähigkeit kehrt zurück.
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Herzklappenfehler und ihre operativen Therapiemöglichkeiten
Sprechstunde für Patientinnen und Patienten mit therapiewürdigen Herzklappenfehlern, die sich vor einem möglichen Eingriff informieren möchten oder nach einer stattgehabten Herzklappenoperation für eine Verlaufskontrolle vorstellen sollen.
Die Sprechstunde findet jedem 2. und 4. Montag im Monat statt.
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