Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist normalerweise eine walnussgroße Drüse, die unterhalb der Harnblase liegt und die Harnröhre ringförmig umschließt. Sie ist eine Geschlechtsdrüse und ist maßgeblich für die Herstellung der Spermaflüssigkeit und die Ejakulation verantwortlich.
Im Laufe der Zeit verändert sich die Größe und Konfiguration der Prostata, sodass es bei Männern im mittleren und hohen Lebensalter zu Symptomen beim Wasserlassen kommen kann, wie beispielsweise nächtliches Wasserlassen, Harndrang, abgeschwächter Harnstrahl. Dies kann dazu führen, dass Wasserlassen nicht mehr möglich ist (Harnsperre). Bei etwa der Hälfte der Männer findet sich ab dem sechsten Lebensjahrzehnt eine Prostatavergrößerung. Aufgrund des häufigen Auftretens dieser Erkrankung gilt die gutartige Prostatavergrößerung (BPH) als Volkskrankheit.
Erfreulicherweise kann die gutartige Vergrößerung der Prostata sehr gut mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden, sodass sich die Beschwerden schnell bessern können. Wir bieten Ihnen neben den konservativen Therapiemöglichkeiten ein breites Spektrum verschiedener operativer Behandlungen für die gutartige Prostatavergrößerung an. Hierzu zählen beispielsweise
- das seit vielen Jahrzehnten bekannte Aushobeln der Prostata (transurethrale Resektion der Prostata, TUR-P),
- das Laser-Ausschälen der Prostata (Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) oder Thulium-Laser-Enukleation der Prostata (ThuLEP)),
- Laserverdampfung der Prostata (Greenlight-Laser),
- Roboter-unterstütztes Ausschälen der Prostata (Da Vinci–Prostataadenomenukleation),
- Wasserdampf-Therapie der Prostata (REZUM) und
- gemeinsam mit der Radiologie das Schließen der Prostatamikrogefäße unter Röntgenkontrolle (Prostataarterien-Embolisation, PAE).
Die jeweiligen operativen Optionen passen wir dabei an die speziellen Bedürfnisse und Wünsche unserer Patienten individuell an.
Bei der Prostata kann es aber auch zu bösartigen Veränderungen kommen, sodass Prostatakrebs entstehen kann. Prostatakrebs ist die häufigste bösartige Krebserkrankung beim Mann. Jedes Jahr erkranken in Deutschland 65.000 Männer neu an Prostatakrebs. 13.000 Patienten versterben in Deutschland im Jahr aufgrund eines Prostatakrebses.
Betroffen sind vor allem Männer über 50 Jahre. Der Altersdurchschnitt bei Diagnosestellung beträgt etwa 72 Jahre. Wir sind gemeinsam mit vielen weiteren Spezialist*innen im zertifizierten Prostatakrebszentrum vernetzt und können somit die Expertise der jeweiligen Spezialist*innen für unsere Patienten individuell bündeln.
In der Diagnostik bieten wir gemeinsam mit der Radiologie das multiparametrische MRT der Prostata sowie die gezielte, enddarmschonende MRT/TRUS-Fusionsbiopsie (perineal) an. Hierdurch wird einerseits die Erkennungsrate des Prostatakarzinoms erhöht und andererseits können Nebenwirkungen verringert werden.
Für die Behandlung des Prostatakrebses stehen uns zahlreiche moderne Optionen zur Verfügung. Hierzu zählen beispielsweise
- die Roboter-unterstützte Prostataentfernung,
- die HIFU-Behandlung der Prostata,
- in der Strahlentherapie alle externen oder stereotaktischen Bestrahlungsoptionen sowie
- die verschiedenen Möglichkeiten der Systemtherapie mit Hormontherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie.
- Verschiedene klinische Studien mit modernen Präparaten zur Behandlung des Prostatakarzinoms bieten wir zusammen mit der Klinik für Hämatologie und Onkologie im Interdisziplinären Studienzentrum (IOZ) an.
Stationärer Aufenthalt
Einen Termin für die stationäre Aufnahme vereinbaren Sie bitte über unsere urologische Patientennavigation unter 0911 398-2767.
Für vorstationäre Untersuchungen benötigen wir ebenso wie für stationäre Einweisungen einen Einweisungsschein von Ihrem niedergelassenen Hausarzt oder Ihrem behandelnden Urologen.
Bitte bringen Sie zu vorstationären Untersuchungen und auch zur stationären Aufnahme bereits vorhandene Unterlagen (Röntgenbilder, EKG, Arztberichte). Sollten Sie derzeit Medikamente einnehmen, bringen Sie bitte auch diese zu dem vereinbarten Termin mit.
Sie erreichen die urologische Patientennavigation Montag bis Freitag von 08.00 - 15.30 Uhr
per Telefon: +49 (0) 911 398-2767
und per Fax: +49 (0) 911 398-2654
oder per E-Mail: patienten-navi@klinikum-nuernberg.de
Für Notfallbehandlungen können Sie jederzeit zu uns kommen.
Sie erreichen uns außerhalb der oben genannten Zeit unter der Rufnummer +49 (0) 911 398-0.
Die Notaufnahme der Urologischen Klinik befindet sich im Klinikum Nürnberg Nord (wochentags von 7.30 - 16.30 Uhr im Haus 22 E, nachts und am Wochenende im Haus 20 E).
Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
- Tel.: +49 (0) 911 398-2767
- E-Mail: patienten-navi@klinikum-nuernberg.de
- Fax: +49 (0) 911 398-2654
Klinikum Nürnberg, Campus Nord
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90419 Nürnberg
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