Wir behandeln alle Erkrankungen, die Nieren schädigen.
Es gibt akute und chronische Schädigungen der Niere, die zu Funktionseinschränkungen führen. Da die Niere den Flüssigkeitshauhalt und die Zusammensetzung der Blutsalze reguliert und auch Giftstoffe aus dem Körper ausscheidet
Bei einem akuten Nierenversagen kommt es zu einem raschen Verlust der Nierenfunktion innerhalb von wenigen Tagen. Einige Patient*innen zeigen zunächst eine unveränderte Harnausscheidung, so dass die Erkrankung nur über Laborwerte zu erkennen ist. Im Verlauf entwickeln sich aber Übelkeit, Müdigkeit, Juckreiz, geschwollene Beine, Luftnot, Herzklopfen und eine vertiefte Atmung. Eine häufige Ursache für ein akutes Nierenversagen ist eine verminderte Durchblutung der Nieren, wie sie bei einem Herzversagen oder bei einer schweren Blutung auftritt. Aber auch eine akute Austrocknung (Exsikkose) ist eine häufige Ursache des Nierenversagens - besonders bei älteren Menschen, die zu wenig Flüssigkeit aufnehmen
Ein chronisches Nierenversagen wird, wie viele über lange Zeit verlaufende Erkrankungen, oft erst spät entdeckt. Anders als bei akuten Erkrankungen finden sich keine eindeutigen Hinweise wie Schmerzen oder Fieber, sodass Betroffene oft erst sehr spät einen Arzt/ eine Ärztin aufsuchen. Dann kann es sein, dass die Niere bereits soweit geschädigt ist, dass eine medizinische Behandlung das endgültige Versagen der Niere nur noch schwer verhindern kann.
Dabei ist Vorsorge nicht schwer: einfache Blut- und Harnuntersuchungen können in vielen Fällen frühzeitig auf eine Erkrankung der Niere aufmerksam machen.
Die Ursachen von Nierenerkrankungen sind vielfältig.
Bei vielen Patient*innen zerstören die Langzeitfolgen von Bluthochdruck oder einer Zuckerkrankheit (oft treten beide Erkrankungen gemeinsam auf) die feinen Blutgefäße der Nierenfilterchen, die für die Harnproduktion ausschlaggebend sind (in jeder Niere finden sich davon bis zu 400.000).
Es dauert Jahre, bis Bluthochdruck und Zuckerkrankheit die Niere soweit geschädigt haben, dass eine Erholung ihrer Funktion nicht mehr möglich wird. Gerade bei diesen beiden Erkrankungen sind frühzeitige Messungen des Blutdrucks, einfache Labor- und Harnuntersuchungen hilfreich, um rechtzeitig gegensteuern zu können.
Neue Medikamente, die zu guter Blutdruck- und Blutzuckereinstellung führen und dabei gleichzeitig Alterung und Vernarbung der Blutgefäße lindern, können über viele Jahre, trotz Bluthochdruck und Zuckerkrankheit, eine ausreichende Nierenfunktion sicherstellen.
Nierenentzündungen können die Niere nachhaltig schädigen. Ein Nierenarzt bzw. eine Nierenärztin spricht dabei oft Glomerulonephritis. „Nephritis“ bedeute dabei, dass eine Entzündung in der Niere zu finden ist. Der Vorsatz „Glomerulo“ weist darauf hin, dass diese Entzündung die Nierenfilterchen betrifft. Eine Glomerulonephritis ist dabei keine Entzündung mit Bakterien oder Viren, sondern es liegen meist sogenannte autoimmune Entzündungsprozesse vor. Dies bedeutet, dass das Abwehrsystem des Körpers eigenes Gewebe -in diesem Fall: in der Niere - angreift und schädigt. Derartige Entzündungsvorgänge können innerhalb von kurzer Zeit zum Verlust der Nierenfunktion führen, allerdings kann eine solche Krankheit auch einen jahrelangen Verlauf nehmen.
Die Diagnose einer Entzündung der Nierenfilterchen wird über eine sogenannte Nieren-Biopsie gesichert. Dabei entnehmen wir mit einer sehr feinen Nadel eine ganz kleine Gewebeprobe aus der Niere.
Diese Erkrankungen sind oft nicht leicht zu behandeln, aber in den letzten Jahren wurden hier größere Fortschritte gemacht.
Es kann auch zu einer Entzündung des Bindegewebes der Niere kommen. Diese Erkrankungen bleiben häufig unentdeckt, können in selteneren Fällen aber auch die Niere schwer schädigen. Der Nierenarzt/ die Nierenärztin spricht dann von einer interstitiellen Nephritis. Nephritis weist wieder darauf hin, dass die Niere befallen ist. Interstitiell bedeutet „dazwischenliegend“, also den Bereich zwischen den Nierenfilterchen und den damit verbundenen Nierenkanälchen, die den Harn in Richtung Blase ableiten.
Nierenentzündungen dieser Art können durch Bakterien verursacht sein, aber auch andere Auslöser haben, zum Beispiel Schmerzmittel, andere Medikamente oder Umweltgifte. Meist kommt es nach einer akuten Phase zur Ausheilung. Häufig bessern sich diese Erkrankungen rasch, wenn die auslösenden Bakterien bekämpft oder Medikamente abgesetzt werden.
Entzündungen der unterschiedlichsten Anteile der Niere einschließlich der Nierengefäße finden sich auch bei immunologischen Systemerkrankungen. Diese sehr seltenen Krankheiten zeigen oft schwere Verläufe, da das Immunsystem nicht, wie bei einer Glomerulonephritis, nur die Nierenfilterchen schädigt, sondern ganz unterschiedliche Gewebetypen in verschiedensten Organen des Körpers angreift.
In machen Organen können sich kleinere und größere Hohlräume bilden, die sich mit Flüssigkeit füllen. Der Arzt/ die Ärztin bezeichnet so etwas als Zysten.
Einzelne Zysten bilden sich mit zunehmendem Alter immer wieder einmal in der rechten oder linken Niere. Sie sind harmlos.
Es gibt allerdings auch erbliche, genetische Formen der Zystenbildung in den Nieren, die zu einer starken Vergrößerung und schließlich zum Funktionsverlust der Nieren führen. Diese Erkrankung zeigt lange Zeit keine Symptome und entwickelt sich individuell recht unterschiedlich. Allerdings brauchen etwa 50% der Betroffenen im Alter von 50 Jahren eine Blutwäsche (Dialyse). Die Erkrankung ist wegen ihrer Häufigkeit von großer Bedeutung. Etwa 10% aller Dialysepatient*innen leiden an ihr. Zystennieren-Erkrankungen sind letztliche die am häufigsten auftretende Erbkrankheit überhaupt. Die Erkrankung tritt bei rund 500 Einwohnern einmal auf. Betroffene Familien wissen zumeist von Verwandten, die an dieser Krankheit leiden. Allerdings kann sie auch spontan neu auftreten. Lange Zeit gab es überhaupt keine Möglichkeit der Behandlung. Nun wurde vor einigen Jahren ein neues Medikament zugelassen, das die Bildung der Zysten stark zu verlangsamen verspricht.
Terminvereinbaurung
Wie kann ich einen Termin vereinbaren?
Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie bei uns im Krankenhaus vorstellen möchte, kann ein Termin von der Praxis oder von Ihnen vereinbart werden unter +49 (0)911 398-2702.
In Notfällen steht unsere Zentrale Notaufnahme des Klinikums Nürnberg I Campus Süd rund um die Uhr zur Verfügung.