Notfallservice
  • Eine Patientin spritzt sich Insulin in den Bauch

    Klinikum Nürnberg

    Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

    Nephrologie

/ 1

Diabetes (Zuckerkrankheit)

Diabetes mellitus, im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bekannt, zählt zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen weltweit. In Deutschland leben etwa 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes. Im Klinikum Nürnberg bieten wir eine spezialisierte Diagnostik und umfassende Therapie für alle Formen des Diabetes an. Unsere Klinik für Nephrologie ist eine von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft zertifizierte »Behandlungseinrichtung für Patienten mit Typ 1-und Typ 2-Diabetes«.

Was ist Diabetes mellitus?

Das Symbolbild zeigt eine Hand eines Patienten während der Blutzuckermessung.

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper den Blutzuckerspiegel nicht mehr ausreichend regulieren kann. Dies führt zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel, der unbehandelt schwerwiegende Folgeerkrankungen verursachen kann.

Die Bauchspeicheldrüse produziert das Hormon Insulin, das für die Aufnahme von Glukose (Zucker) aus dem Blut in die Körperzellen verantwortlich ist. Bei Diabetes ist entweder die Insulinproduktion gestört oder die Körperzellen reagieren nicht mehr ausreichend auf das vorhandene Insulin.

Unterschiede zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2

Diabetes Typ 1

  • Tritt meist im Kindes- oder Jugendalter auf (kann aber in jedem Alter beginnen)
  • Autoimmunerkrankung: Das Immunsystem zerstört die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse
  • Absoluter Insulinmangel: Der Körper kann kein eigenes Insulin mehr produzieren
  • Lebenslange Insulintherapie notwendig
  • Etwa 5-10% aller Diabetesfälle sind Typ 1

Diabetes Typ 2

  • Tritt überwiegend im Erwachsenenalter auf (zunehmend aber auch bei jüngeren Menschen)
  • Hauptursachen: Genetische Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung
  • Relativer Insulinmangel: Die Insulinproduktion ist zunächst normal oder sogar erhöht, aber die Körperzellen reagieren nicht mehr ausreichend darauf (Insulinresistenz)
  • Behandlung: Lebensstiländerungen, orale Antidiabetika, bei Bedarf auch Insulin
  • Etwa 90% aller Diabetesfälle sind Typ 2

Weitere Diabetesformen

  • Gestationsdiabetes: Tritt während der Schwangerschaft auf und bildet sich meist nach der Geburt zurück
  • MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young): Seltene, genetisch bedingte Diabetesform
  • Sekundärer Diabetes: Durch andere Erkrankungen oder Medikamente verursacht

Symptome des Diabetes

Die Symptome können je nach Diabetestyp unterschiedlich stark ausgeprägt sein:

Typische Symptome bei Diabetes Typ 1 (oft plötzlich und stark ausgeprägt):

  • Starker Durst und häufiges Wasserlassen
  • Ungewollter Gewichtsverlust trotz normaler oder gesteigerter Nahrungsaufnahme
  • Ständige Müdigkeit und Leistungsschwäche
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Bei Kindern: Einnässen trotz vorheriger Trockenheit

Symptome bei Diabetes Typ 2 (oft schleichend und weniger deutlich):

  • Leichte Ermüdbarkeit und Antriebslosigkeit
  • Erhöhter Durst
  • Häufiges Wasserlassen, besonders nachts
  • Juckreiz, besonders im Genitalbereich
  • Schlecht heilende Wunden
  • Sehstörungen
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Händen und Füßen

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes bemerken über Jahre keine Symptome, weshalb die Erkrankung oft zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt wird.

Ursachen des Diabetes

Die Ursachen unterscheiden sich je nach Diabetestyp:

Diabetes Typ 1

  • Autoimmunreaktion: Das Immunsystem greift fälschlicherweise die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse an
  • Genetische Faktoren
  • Möglicherweise Umweltfaktoren wie Virusinfektionen oder Ernährungsaspekte in der frühen Kindheit

Diabetes Typ 2

  • Genetische Veranlagung (familiäre Häufung)
  • Übergewicht und Adipositas
  • Bewegungsmangel
  • Ungesunde Ernährung (zu viel Zucker und Fett, zu wenig Ballaststoffe)
  • Zunehmendes Alter
  • Rauchen
  • Chronischer Stress

Diagnose und Behandlung des Diabetes im Klinikum Nürnberg




Ernährung bei Diabetes

Eine angepasste Ernährung ist ein zentraler Bestandteil der Diabetestherapie. Entgegen früherer Annahmen gibt es heute keine strenge "Diabetesdiät", sondern Empfehlungen für eine ausgewogene, gesunde Ernährung:

Allgemeine Ernährungsempfehlungen:

  • Reichlich Gemüse und Obst (5 Portionen täglich)
  • Vollkornprodukte statt Weißmehlprodukte
  • Ballaststoffreiche Kost
  • Reduzierung von zugesetztem Zucker und Süßigkeiten
  • Gesunde Fette (pflanzliche Öle, Nüsse, fetter Fisch)
  • Reduzierung von gesättigten Fetten (fettes Fleisch, Wurst, Sahne)
  • Mäßiger Konsum von Alkohol
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (vorwiegend Wasser und ungesüßte Getränke)

Bei Diabetes Typ 1 ist besonders die Abstimmung der Kohlenhydratzufuhr mit der Insulindosis wichtig (Kohlenhydrateinheiten oder BE/KE-Berechnung).

Bei Diabetes Typ 2 steht oft die Gewichtsreduktion im Vordergrund, wenn Übergewicht besteht.

In unserer Ernährungsberatung am Klinikum Nürnberg erhalten Sie individuelle Empfehlungen, die auf Ihre persönlichen Vorlieben, Ihren Lebensstil und Ihre spezifische Diabetessituation abgestimmt sind.

Diabetischer Fuß und weitere Folgeerkrankungen des Diabetes




Kontakt

Mitarbeitende sitzt am Schreibtisch.

Bei Verdacht auf Diabetes oder für eine optimale Einstellung Ihres bestehenden Diabetes stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Vereinbaren Sie einen Termin:

In Notfällen steht unsere Zentrale Notaufnahme des Klinikums Nürnberg | Campus Süd rund um die Uhr zur Verfügung.

 

Klinik für Innere Medizin 4, Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiologie (Nierenheilkunde)

Breslauer Str. 201

90471 Nürnberg

Tel.: +49 (0) 911 398-2702

Fax: +49 (0) 911 398-3183

E-Mail: nephrologie@klinikum-nuernberg.de

/behandlung/bauchraum/nephrologie/diabetes/