Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit führt die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) zu eingeengten und verschlossenen Beinschlagadern. Da Betroffene häufig beim Gehen unter Schmerzen leiden, welche sich nach kurzer Pause bessern, wird die Erkrankung im Anfangsstadium auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Die Betroffenen spazieren von Schaufenster zu Schaufenster und bleiben dort kurz stehen, bis die Schmerzen nachlassen. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Schmerzen auch in Ruhe vorhanden. Im Endstadium entstehen nicht heilende Wunden, meist an den Füßen.
Eine arterielle Verschlusskrankheit sollte auch im Anfangsstadium medikamentös behandelt werden. Eine Blutverdünnung und eine Einstellung der Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus sind wichtig. Betroffene sollten aufhören zu rauchen. Falls Sie aufgrund der Schmerzen nur noch weniger als 200 Meter zurücklegen können, empfehlen wir eine Gefäßdarstellung, um die individuellen Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Treten Schmerzen im Ruhezustand auf oder leiden Sie an nicht heilenden Wunden, sollten Sie sich zwingend behandeln lassen. Nur so kann ein Beinverlust vermieden werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Im Anfangsstadium der Erkrankung ist das Gefäß häufig nur eingeengt oder kurzstreckig verschlossen. Hier kann meist das Katheterverfahren mit Aufdehnung (Ballonangioplastie) oder Einsetzen eines Stents ohne Narkose erfolgen. Hierfür wird nach lokaler Betäubung der Leiste durch die Haut ein Katheter eingeführt. Unter Röntgenkontrolle wird die Aufdehnung vorgenommen und bei Bedarf mit einem Stent gesichert. Nach dem Eingriff legen wir in der Regel einen Druckverband an.
Können bei der Endovaskulären Behandlung Komplikationen auftreten?
Nach dem Zugang zur Leistenschlagader durch die Haut (Punktion) können im Anschluss Blutungen auftreten. Um das zu vermeiden, legen wir Ihnen einen Druckverband an und empfehlen Bettruhe. Gefäßverletzungen oder Gefäßverschlüsse treten dadurch nur sehr selten auf.
Wie lange dauert der Aufenthalt in unserer Klinik?
Wir bereiten Sie in unserer Klinik ambulant auf den Eingriff vor. Deshalb nehmen wir Sie am Tag des Eingriffs stationär auf. In der Regel überwachen wir unsere Patientinnen und Patienten 24 bis 48 Stunden im Nachgang auf unserer Normalstation. Nachdem wir den Druckverband abgenommen haben, dürfen Sie nach Hause gehen.
Welche Nachbehandlung ist nach einem endovaskulären Eingriff notwendig?
Unmittelbar nach dem Eingriff legen wir einen Druckverband an und verordnen Bettruhe für 24 bis 48 Stunden. Nachdem ein Stent eingesetzt oder die Arterie ausgedehnt wurde, müssen unsere Patientinnen und Patienten lebenslang blutverdünnende Medikamente einnehmen. Bei Stents in den Beinschlagadern kann auch für sechs Monate eine doppelte Blutverdünnung notwendig sein. Eine entsprechende Empfehlung erhalten Sie bei Entlassung durch unsere Expertinnen und Experten.
Wenn Sie beschwerdefrei sind, empfehlen wir eine halbjährliche Nachkontrolle.
In den fortgeschrittenen Stadien mit längeren Gefäßverschlüssen ist meist eine Operation notwendig. Hierzu stehen uns verschiedene Verfahren zur Verfügung, welche in Abhängigkeit des Gefäßverschlusses angewendet werden. In der Regel werden die Operationen in Vollnarkose durchgeführt.
Im Bereich der Leistenschlagader ist häufig eine Ausschälung der Verkalkung mittels mit einer Erweiterungsplastik (Patch) notwendig. In unserem Hybrid-OP führen wir auch Kombinationsbehandlungen durch. Hierbei setzen wir zusätzlich einen Stent in die Beckenschlagader ein und kontrollieren den Eingriff dank Röntgenaufnahmen.
Bei längerstreckigen Verschlüssen der Gefäße am Bein ist meist eine Bypass-Operation notwendig. Hierbei wird entweder die körpereigene Vene des operierten Beines oder eine Gefäßprothese verwendet. Angeschlossen wird der Bypass oberhalb und unterhalb des Verschlusses mit einer Gefäßnaht.
Liegt ein längerer Verschluss der Beckenschlagader vor, legen wir hier ebenfalls einen Bypass zur Überbrückung an.
Kann es zu Komplikationen kommen?
Bei der Operation treten mögliche Komplikationen wie Blutungen, Gefäßverletzungen oder Gefäßverschlüsse eher selten auf.
Da die Arteriosklerose eine fortschreitende Erkrankung ist, kann es in der Folge aber erneut zu Gefäßverschlüssen oder zu einem Verschluss des Bypasses kommen.
Wie lange dauert der Aufenthalt in unserer Klinik?
Je nach Umfang der Operation betreuen wir Sie in etwa fünf bis zehn Tage in unserer Klinik auf der Normalstation. Nur bei Eingriffen an der Hauptschlagader ist ein anschließender Aufenthalt in der Intensivstation notwendig.
Welche Nachbehandlung ist notwendig?
Ihr Hausarzt kann das Nahtmaterial, in der Regel Hautklammern, nach zehn bis zwölf Tagen entfernen. Nach der Operation ist die weitere Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten wichtig. Wurde ein Bypass angelegt, muss die Blutverdünnung in vielen Fällen erweitert werden. Um Gefäßverschlüsse nach der Operation zu vermeiden, achten Sie bitte auf die Angaben unserer Expertinnen und Experten. Nachuntersuchungen sollten mindestens halbjährlich erfolgen.
Wenn lediglich eine leichte Schaufensterkrankheit vorliegt, empfiehlt sich zur Verbesserung der Gehstrecke ein gezieltes Training. Entsprechende Informationen erhalten sie hierzu in unserem Herz- und Gefäßzentrum.
Zudem empfiehlt sich die dauerhafte Einnahme von Blutverdünnern sowie eine Behandlung der Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Sie sollten zudem aufhören zu rauchen.
Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
In unserer Sprechstunde bieten wir Ihnen umfassende Diagnostik und Therapie bei arteriellen oder venösen Gefäßerkrankungen an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
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