Ist Ihr Kind gestürzt und hat Schmerzen z.B. am Arm oder Bein, so empfiehlt sich zu allererst: Ruhe bewahren. Sehen Sie eine grobe Fehlstellung oder große Wunde können Sie im Notfall die 112 verständigen. Bei kleineren Platzwunden im Kopfbereich oder Schürfwunden decken Sie diese mit einer sauberen Auflage ab. Falls möglich desinfizieren Sie die Wunde. (Zum Vorgehen bei Kopfverletzungen siehe auch SHT/ Schädelprellung). Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob sich ihr Kind überhaupt eine schwerwiegendere Verletzung zugezogen hat, können Sie Ihrem Kind mit Kühlung und Schonung helfen. Wir empfehlen auch ein leichtes Schmerzmittel. Oft können wir bei einer deutlichen Beschwerdebesserung auf unnötige Röntgenuntersuchungen verzichten. Und im Falle einer Verletzung kann ein bereits wirkendes Schmerzmittel vor allem die Untersuchung und eventuell notwendige Gipsanlage für Ihr Kind deutlich schmerzärmer gestalten.
Für akute Verletzungen können Sie sich 24 Stunden am Tag in unserer Notaufnahme des Klinikums Nürnberg Süd (Bauteil A, Untergeschoss) vorstellen.
In weniger akuten Fällen oder für die weitere Behandlung von bereits bekannten Verletzungen stehen wir Ihnen auch gerne während unserer Sprechzeiten (Link Sprechstunde und ABC) zur Verfügung.
Unser Ziel ist eine schmerzarme Untersuchung Ihres Kindes. Sollten Sie zu Hause oder unterwegs kein Schmerzmittel zur Hand haben, bieten wir Ihrem Kind auch ein Schmerzmittel in der Notaufnahme an. Wir versuchen schmerzhafte, manuelle Untersuchungen auf ein Notwendiges zu reduzieren. Nicht immer ist ein Röntgenbild nötig. Bitte bedenken Sie, dass Ihr Kind auf Röntgenstrahlen viel sensibler als ein Erwachsener reagiert. Wir bieten Ihnen zunehmend auch die Ultraschalldiagnostik bei kindlichen Knochenbrüchen an. Oft können wir damit zumindest den genauen Ort der Verletzung eingrenzen und vermeiden somit ausgedehnte Röntgenaufnahmen. Bei Stürzen aus großer Höhe oder Verletzungen des Bauches (z.B. beim Fahrradsturz mit Lenkertrauma) führen wir grundsätzlich eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und Brustkorbs durch. In dem Fall erfolgt auch eine Blutentnahme und das Legen eines Venenzuganges, sollte eine notfallmäßige Medikamentengabe notwendig werden.
Bei Knochenverletzungen behandeln wir Ihr Kind nach Schwere der Verletzung entweder mit verschiedenen Verbands- und Gipstechniken und in schwereren Fällen auch mittels einer Operation. Bei leichten Verstauchungen legen wir einen kühlenden Verband an. Bei Knochenbrüchen, die im Rahmen des Wachstums Ihres Kindes ohne Operation behandelt werden können, legen wir einen leichten Kunststoffgips oder eine Schiene an. Die Art und Dauer der Ruhigstellung richten sich dabei nach Ort und Schwere der Verletzung. Genauere Informationen finden Sie in unseren Infos von A-Z (z.B. Ellenbogenbruch).
Platzwunden können wir sehr häufig auch ohne Naht mittels Hautkleber kosmetisch schön und für Ihr Kind schmerzarm behandeln.
Hat Ihr Kind eine Gehirnerschütterung oder eine Verletzung des Bauches (stumpfes Bauchtrauma) wird es zur weiteren Überwachung stationär für mindestens 24 Stunden aufgenommen. So können wir sicherstellen, dass schwerere Verletzungen nicht unentdeckt bleiben und sofort behandelt werden können.
Ist die Verletzung so schwerwiegend, dass eine Operation nötig ist, wird Ihr Kind stationär aufgenommen. Meist bleibt eine erziehungsberechtigte Begleitperson mindestens bis zur Operation bei Ihrem Kind. Eine Mitaufnahme ist ebenfalls in vielen Fällen möglich. Wir erklären Ihnen und ggf. Ihrem Kind die einzelnen Schritte der Operation und die Art der Nachbehandlung. Sollten mehrere Behandlungsmöglichkeiten bestehen, wählen wir gemeinsam für Ihr Kind die passendste. Die Dauer des Aufenthaltes im Krankenhaus ist abhängig von der Art der Verletzung und Operation. Nähere Informationen finden Sie in unseren Infos von A-Z (z.B. Ellenbogenbruch).
Hat Ihr Kind einen Gips ohne Operation erhalten, richtet sich die Dauer der Ruhigstellung nach Alter Ihres Kindes und Art/ Ort der Verletzung. Dies besprechen wir mit Ihnen am Tag der Verletzung. Bei den meisten Gipsen erfolgt am Tag nach der Anlage eine sogenannte Gipskontrolle. Sollte der Gips an einer Stelle reiben oder zu eng sein, können wir nachbessern. Manchmal sind zwischenzeitlich Röntgenkontrollen nötig, um sicherzustellen, dass der Bruch im Gips nicht abrutscht. Dies kann trotz eines gut passenden Gipses durch Zug der Muskulatur passieren und erfolgt meistens nach einer Woche. Wir besprechen dann im Rahmen der Kontrolle mit Ihnen, ob doch eine Operation nötig ist. Einige Brüche erfordern auch eine Röntgenkontrolle zum Abschluss der Gipsbehandlung. In den meisten Fällen ist dies nach 4 Wochen der Fall. Eine Gipsbehandlung über 6 Wochen hinaus ist sehr selten.
Die Behandlung nach einer Operation ist sehr ähnlich. Der Zeitpunkt der Wundkontrollen und eventuellen Pflege von Fremdmaterial (Implantaten) wird zur Entlassung mit Ihnen besprochen. Meist ist eine Kontrolle nach Operation und dann wöchentlich ausreichend.
Die Nachbehandlung kann bei einem/einer niedergelassenen Kinderchirurgen/in erfolgen oder in unserer Sprechstunde. Bei Schul- oder Kindergartenunfällen muss die Nachbehandlung bei einem/einer Arzt/Ärztin mit Zulassung zum D-Arztverfahren erfolgen.
Krankengymnastik ist nur in wenigen Fällen bei Ihrem Kind erforderlich. Sollte dies der Fall sein, werden wir es mit Ihnen besprechen. Viele Kinder müssen sich jedoch nach Abnahme des Gipses erst einmal an die gipsfreie Situation gewöhnen. Dies tut jedes Kind in seinem eigenen Tempo und kann von Ihnen aktiv unterstützt werden. Beziehen Sie Ihr Kind wieder in seine alltäglichen Aufgaben mit ein.
Sport und die Teilnahme an Risikoaktivitäten besprechen wir ebenfalls individuell mit Ihnen und Ihrem Kind. Ist der Bruch ausgeheilt kann schrittweise wieder am Sport teilgenommen werden.
Wurden bei Ihrem Kind bei einer Operation Drähte oder Titanstäbe zur Behandlung des Bruches verwendet, entfernen wir diese nach einigen Wochen. Je nach Art und Ort der Verletzung geschieht dies nach 4 Wochen oder 3 Monaten. Die Vorbereitung erfolgt über unsere Sprechstunde. Sie kommen zu einer kurzen ambulanten Operation und können Ihr Kind am Nachmittag wieder mit nach Hause nehmen. Nur bei ausgedehnten Metallentfernungen mit dem Risiko der Nachblutung (Oberschenkel/ Unterschenkel, ggf. Oberarm) wird ihr Kind stationär über eine Nacht überwacht.
Die häufigsten Brüche im Kindesalter entstehen am Unterarm und Ellenbogen. Bei Kindern gibt es aufgrund der noch sehr elastischen Knochenstruktur und der Möglichkeit des Wachstums unterschiedliche Schweregrade von Brüchen. Deswegen gibt es im Vergleich zu Erwachsenen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Bei Wulstbrüchen ist der Knochen intakt geblieben und im Ultraschall oder Röntgen sehen wir nur eine kleine „Beule“ am Knochen. Diese Verletzung benötigt meist nur eine Ruhigstellung mittels Schiene für die Dauer der zu erwartenden Beschwerden. Eine Röntgenkontrolle ist nur in Ausnahmefällen nötig. Nach einer erneuten Untersuchung nach ca. 7-10 Tagen kann die Schiene bei Ihrem Kind zumeist wieder entfernt werden.
Bei „echten“ Brüchen mit Durchbrechung der Knochenstruktur kommt die Behandlung auf den genauen Ort und das Ausmaß der Fehlstellung an. Da ihr Kind noch wächst, können vor allem handgelenksnahe Brüche mittels Kunststoffgips behandelt werden. Bei kleinen Kindern und ellenbogennahen Brüchen reicht der Gips für eine gute Stabilität über den Ellenbogen hinaus.
Wenn ihr Kind sich einen Bruch mit grober Fehlstellung zugezogen hat, erfolgt die Operation. Da auch hier wieder das Wachstum Ihres Kindes zum Tragen kommt, können wir meist auf Eingriffe mit großen Hautschnitten verzichten. In Narkose wird der Bruch wieder gerichtet. Bei handgelenksnahen Brüchen (distale Unterarmfraktur) stabilisieren wir den Bruch dann mit schmalen Titandrähten (K-Drähte, Pins) über die Haut und legen anschließend einen Gips an. Die Drähte werden nach 4 Wochen wieder entfernt (Was passiert, wenn mein Kind Fremdmaterial (Implantate) erhalten hat?).
Bei handgelenksfernen Brüchen im Bereich des Unterarmes (Unterarmschaftfraktur) kann häufig eine Operation mit gipsfreier Nachbehandlung durchgeführt werden (ESIN, intramedulläre Nagelung, TENS). Dabei wird der hohle Knochen von innen über einen ca. 1cm Hautschnitt mit einem dünnen Titanstab aufgefädelt und dadurch von innen so stabil gehalten, dass ein Gips nur in Ausnahmefällen gebraucht wird. Nach 3 Monaten werden die Titanstäbe wieder in kurzer Narkose entfernt (Was passiert, wenn mein Kind Fremdmaterial (Implantate) erhalten hat?).
Die häufigsten Brüche im Kindesalter entstehen am Unterarm und Ellenbogen. Bei Kindern gibt es aufgrund der noch sehr elastischen Knochenstruktur und der Möglichkeit des Wachstums unterschiedliche Schweregrade von Brüchen. Deswegen gibt es im Vergleich zu Erwachsenen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Bei Wulstbrüchen ist der Knochen intakt geblieben und im Ultraschall oder Röntgen sehen wir nur eine kleine „Beule“ am Knochen. Diese Verletzung benötigt meist nur eine Ruhigstellung mittels eines speziellen Verbandes (Blount-Verband, BILD) für die Dauer der zu erwartenden Beschwerden. Eine Röntgenkontrolle ist nur in Ausnahmefällen nötig. Nach einer erneuten Untersuchung nach ca. 10-14 Tagen kann der Verband bei Ihrem Kind zumeist wieder entfernt werden.
Bei „echten“ Brüchen mit Durchbrechung der Knochenstruktur kommt die Behandlung auf den genauen Ort und das Ausmaß der Fehlstellung an. Da ihr Kind noch wächst, können Brüche oberhalb des Ellenbogengelenkes (suprakondyläre Humerusfraktur) mit kleiner Fehlstellung auch über den speziellen Verband (Blount-Verband, BILD) behandelt werden. Wir nutzen dabei den Muskelzug durch die schrittweise Beugung des Ellenbogens im Verband. Sie werden merken, dass Ihr Kind den Verband meist sehr schnell akzeptiert. Bei ellenbogennahen Brüchen (Condylus radialis Fraktur) oder nach Ausrenken des Ellenbogens (Ellenbogenluxation) wird ein Gips angelegt.
Wenn ihr Kind sich einen Bruch mit grober Fehlstellung zugezogen hat, erfolgt die Operation. Im Bereich des Ellenbogens findet nur wenig Längenwachstum statt. Einige Brüche reichen auch bis in das Gelenk (Condylus radialis Fraktur). Daher wird ab einem bestimmten Alter und Grad der Fehlstellung eine Operation durchgeführt. Manchmal sind dafür auch größere Hautschnitte nötig um den Bruch korrekt zu richten. Der Bruch wird mit schmalen Titandrähten (K-Drähte, Pins) über die Haut oder mittels Titanschrauben stabilisiert. Anschließend legen wir einen Gips an. Die Drähte werden nach 4 Wochen und die Schrauben nach 2-3 Monaten wieder entfernt (Was passiert, wenn mein Kind Fremdmaterial (Implantate) erhalten hat?). Bei ellenbogennahen Brüchen (suprakondyläre Humerusfraktur) kann es aufgrund der Schwere des Bruches zu Nebenverletzungen von Haut, Nerven und Blutgefäßen kommen. Diese werden während der Operation mitbehandelt. Bei Nervenverletzungen kann eine Überdehnung des Nervs auch ohne Operation behandelt werden und Einschränkungen in der Beweglichkeit und Empfindung können sich über Monate nach Verletzung zurückbilden.
Bedenken Sie bitte, dass Ihr Kind nach Abnahme des Gipses den Arm in den ersten Wochen noch eingeschränkt benutzen wird. Das ist völlig normal und Ihr Kind gewöhnt sich schnell daran. Alle Bewegungen, die möglich sind, darf Ihr Kind machen. Bei schwerwiegenden Brüchen kann es unter Umständen mehrere Monate dauern, bis Ihr Kind wieder eine annähernd freie Beweglichkeit hat. In diesen Fällen besprechen wir mit Ihnen die Krankengymnastik.
Nach Brüchen am Unterarm und Ellenbogen sind Verletzungen des Unterschenkels die nächsthäufigste Form von Brüchen im Kindesalter. Oberschenkelbrüche sind hingegen eher selten und bedeuten eine enorme Kraftwirkung. Bei Kindern gibt es aufgrund der noch sehr elastischen Knochenstruktur und der Möglichkeit des Wachstums unterschiedliche Schweregrade von Brüchen. Deswegen gibt es im Vergleich zu Erwachsenen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Bei Wulstbrüchen ist der Knochen intakt geblieben und im Ultraschall oder Röntgen sehen wir nur eine kleine „Beule“ am Knochen. Diese Verletzung benötigt meist nur eine Ruhigstellung mittels Schiene für die Dauer der zu erwartenden Beschwerden. Eine Röntgenkontrolle ist nur in Ausnahmefällen nötig. Nach einer erneuten Untersuchung nach ca. 7-10 Tagen kann die Schiene bei Ihrem Kind zumeist wieder entfernt werden. Eine sehr häufige Form dieses Wulstbruches sehen wir bei Kindern unter 6 Jahren nach dem Nutzen eines Trampolins. Die Verletzung kommt oft ohne Sturz nur durch die starke Spannung des Trampolins zustande, insbesondere wenn mehr als eine Person das Trampolin nutzt. Da Ihr Kind aufgrund des Alters noch eine sehr elastische Knochenstruktur hat, wird der Unterschenkelknochen nah am Knie regelrecht zusammengedrückt. Daher empfehlen wir die Nutzung eines Trampolins erst ab frühestens 6 Jahren und möglichst allein.
Bei „echten“ Brüchen mit Durchbrechung der Knochenstruktur kommt die Behandlung auf den genauen Ort und das Ausmaß der Fehlstellung an. Da ihr Kind noch wächst, können vor allem gelenksnahe Brüche des Unterschenkels mittels Kunststoffgips behandelt werden. Bei kleinen Kindern und knienahen Brüchen reicht der Gips für eine gute Stabilität über das Knie hinaus.
Bei Oberschenkelbrüchen richtet sich die Behandlung zudem stark nach dem Alter Ihres Kindes. Bei Kindern bis zu zwei Jahren kann eine Behandlung von Brüchen durch einen Becken-Bein-Gips oder das Aushängen in einer speziellen Vorrichtung erfolgen. Dafür wird zwar eine kurze Narkose zum Anlegen des Gipses oder der Aushängung (Extension) benötigt, aber auf eine Operation kann häufig verzichtet werden. Im Falle des Aushängens (Extension) ist ein stationärer Aufenthalt notwendig, in welchem wir Sie und Ihr Kind in den ersten 7-10 Tagen der Knochenheilung begleiten. Danach kann auf einen Gips gewechselt werden, da dann genug erster Heilungsknochen vorhanden ist, um den Bruch vor erneutem Abrutschen zu bewahren. Häufig werden wir gefragt, ob diese Behandlung nicht belastend für das Kind ist. Unserer Erfahrung nach gewöhnen sich die Kinder oft schneller an die Behandlung, als die Eltern - bedeutet die Behandlung auch eine Schmerztherapie und Sicherheit. In diesem Alter heilt der Bruch Ihres Kindes durch das hohe Wachstumspotential innerhalb von vier Wochen aus und es kann nach kurzer Eingewöhnungsphase wieder krabbeln oder laufen. Nach 1-2 Jahren sind die meisten Fehlstellungen nicht einmal mehr im Röntgen zu erkennen.
Wenn ein Kind älter als 2 Jahre sich einen Bruch mit grober Fehlstellung zugezogen hat, erfolgt die Operation. Da auch hier wieder das Wachstum Ihres Kindes zum Tragen kommt, können wir meist auf Eingriffe mit großen Hautschnitten verzichten. In Narkose wird der Bruch wieder gerichtet. Bei sprung- oder kniegelenksnahen Brüchen (distale Unterschenkelfraktur) stabilisieren wir den Bruch dann mit schmalen Titandrähten (K-Drähte, Pins) über die Haut und legen anschließend einen Gips an. Die Drähte werden nach 4-6 Wochen wieder entfernt (Was passiert, wenn mein Kind Fremdmaterial (Implantate) erhalten hat?).
Bei gelenksfernen Brüchen im Bereich des Ober- und Unterschenkels (Femurschaftfraktur/ Tibiaschaftfraktur) wird eine Operation mit teilweise gipsfreier Nachbehandlung durchgeführt (ESIN, intramedulläre Nagelung, TENS). Dabei wird der hohle Knochen von innen über einen ca. 1cm Hautschnitt mit zwei dünnen Titanstäben aufgefädelt und dadurch von innen so stabil gehalten, dass ein Gips entweder gar nicht oder nur kurzfristig gebraucht wird. Nach 6 Monaten werden die Titanstäbe wieder in kurzer Narkose entfernt (Was passiert, wenn mein Kind Fremdmaterial (Implantate) erhalten hat?).
Je nach Alter Ihres Kindes beginnen wir schon auf Station nach der Operation mit der Physiotherapie und Üben das Laufen an Unterarmgehstützen. Bei Oberschenkelbrüchen kann es in den ersten Tagen jedoch sein, dass Ihr Kind vor allem eine gute Schmerztherapie und Zeit der Gewöhnung braucht. Erfahrungsgemäß muss es erst einmal das Umlagern und Sitzen erlernen, bevor das Laufen möglich ist. Daher ist der stationäre Aufenthalt nach einem Oberschenkelbruch oft etwas länger als bei anderen Brüchen. Wir möchten Ihrem Kind jedoch die Zeit geben, die es benötigt.
Bei Kindern unter 7 Jahren rezeptieren wir einen leihweisen Rollstuhl und Kinder unter 4 Jahre sind im eigenen Buggy bestens mobilisiert.
Der Schlüsselbeinbruch (Claviculafraktur) kommt vor allem bei kleineren Kindern häufig nach einem direkten Sturz auf die Schulter vor. Oft sieht man direkt nach dem Sturz keine Veränderung. Die Kinder klagen jedoch beim Anziehen und Anheben des Armes über die Schulter hinaus oder beim Hochheben unter den Achseln über Schmerzen. Eine Schwellung über dem Schlüsselbein sieht man manchmal erst ein oder zwei Tage nach dem Sturz. Bei der körperlichen Untersuchung reicht oft schon das Beobachten beim Entkleiden und eine kurze Tastuntersuchung aus. Bei unklarer Situation nutzen wir oft auch den schmerzlosen Ultraschall um unnötige Röntgenuntersuchungen vermeiden zu können. Beim Schlüsselbein reicht eine Röntgenaufnahme, um festzustellen, ob ein Bruch vorliegt. Manchmal kann nur eine minimale Wölbung am Knochen festgestellt werden. Dann reicht eine Behandlung mit einem leichten Schmerzmittel bei Bedarf oft bei Kindern < 2 Jahren aus. Darüber hinaus legen wir Ihrem Kind eine leichte Armschlinge an. Diese wird nur für die Dauer der Schmerztherapie für ca. 7-14 Tage je nach Alter des Kindes benötigt. Jede Bewegung, die Ihr Kind machen möchte, darf es machen. Auch gröber verschobene Brüche heilen durch den kräftigen Schlauch aus Knochenhaut um das Schlüsselbein gut durch das Wachstum Ihres Kindes aus. Nur sehr selten sehen wir leichte Verkürzungen der Schulterkontur. Oft sehen wir gerade bei sehr schlanken Kindern nach ca. 2-4 Wochen einen „Knubbel“ über dem früheren Bruch. Dies ist der Heilungsknochen um den Bruch herum. Dieser wird innerhalb eines Jahres vom Körper wieder abgebaut und stellt keinen Grund zur Besorgnis dar. Operationen sind nur sehr selten bei Kindern unter 10 Jahren nötig.
Kinder stürzen insbesondere in den ersten Lebensjahren sehr häufig. Da der Kopf noch verhältnismäßig schwer ist, ist er besonders oft betroffen. Wichtig ist, dass Ihr Kind nach dem Sturz gleich weint oder zumindest reagiert. Bei einer mehrere Sekunden anhaltenden Bewusstlosigkeit sollten Sie medizinische Hilfe (siehe Notrufnummern) verständigen. Bei sehr kleinen Kindern kann durch eine „Schrecksekunde“ das Weinen auch mit kurzer Verzögerung auftreten. Sofern sich Ihr Kind im Verlauf wieder beruhigen lässt, beobachten Sie es häuslich. Spielplatz, Sport und anstrengende Aktivitäten sollten für 48 Stunden gemieden werden. Wenn Ihr Kind eine Beule hat, können Sie kühlen. Gerade kleine Kinder tolerieren dies häufig jedoch nicht. Bei leichten Kopfschmerzen dürfen Sie auch ein leichtes Schmerzmittel verabreichen. Nicht immer treten die Zeichen einer Gehirnerschütterung direkt nach dem Sturz auf. Erbrechen, eine deutliche Wesensveränderung oder anhaltend starke Kopfschmerzen sind in den ersten 48 Stunden ebenfalls Zeichen einer Gehirnerschütterung. Das Ihr Kind Ruhe sucht oder anhänglicher ist, ist normal. Ist es jedoch „durcheinander“, abwesend oder nickt mitten in seiner Aktivität ein, liegt möglicherweise eine Gehirnerschütterung vor. Ältere Kinder klagen auch über Sehstörungen, anhaltenden Schwindel oder Konzentrationsstörungen. Kinder mit einer Gehirnerschütterung müssen stationär für mindestens 24 Stunden überwacht werden, um auszuschließen, dass sich mit zeitlicher Verzögerung noch Zeichen einer Hirnblutung einstellen. Dann können Ihre behandelnden Ärztinnen/ Ärzte sofort reagieren und entscheiden, welche weiteren Maßnahmen nötig sind. Glücklicherweise sind Hirnblutungen trotzdem sehr selten.
Auch nach einer Gehirnerschütterung ist es trotzdem wichtig, dass Ihr Kind sich noch schont. Übermäßiges Fernsehen und sportliche Aktivität empfehlen wir für einige Tage auszusetzen.
Bei Stürzen mit anschließenden Bauchschmerzen handelt es sich um ein stumpfes Bauchtrauma. Ein häufiger Unfallhergang sind z.B. Fahrrad- oder Rollerstürze. Kinder fallen dann z.B. mit dem Bauch auf den Lenker. Wenn ihr Kind nach einem Sturz über Bauchschmerzen klagt oder Sie eine Prellmarke im Bauchbereich sehen, empfehlen wir Ihnen eine ärztliche Vorstellung. Je nach der Art des Sturzes oder der Beschwerden nehmen wir Ihr Kind für weitere Untersuchungen und zur Überwachung stationär auf. Dabei untersuchen wir Ihr Kind wiederholt mit dem Ultraschall und es wird Blut abgenommen. Neben der Prellung der Bauchdecke möchten wir vor allem sicherstellen, dass bei Ihrem Kind keine Verletzungen der Organe vorliegen. Nicht immer zeigen sich diese Oragnverletzungen sofort, weswegen eine Überwachung mit wiederholten Untersuchungen sinnvoll ist. Am häufigsten sind die Leber, die Milz und die Nieren betroffen. Verletzungen erkennen wir zum Beispiel an Flüssigkeit im Bauchraum in der Ultraschalluntersuchung, die auf eine Blutung hinweisen kann. Manchmal sind in der Blutuntersuchung die Leberwerte als Zeichen einer Leberverletzung erhöht oder im Urin kann Blut als Hinweis auf eine Nierenverletzung nachgewiesen werden. In diesen Fällen überwachen wir Ihr Kind über die 24 Stunden hinaus und führen weitere Untersuchungen, wie eine Computertomographie durch, um das genaue Verletzungsausmaß beurteilen zu können.
Bisse durch Tiere und Menschen werden oft unterschätzt. Insbesondere Katzenbisse können äußerlich nur kleine Wunden verursachen, aber Bakterien können durch die spitzen Zähne tief ins Gewebe gelangen. Wir empfehlen daher Bissverletzungen im Zweifel ärztlich behandeln zu lassen. Oberflächliche Bisswunden können Sie direkt mit Wasser und Seife reinigen. Bei Blutungen oder groben Verletzungen empfehlen wir eine direkte ärztliche Vorstellung. Die Art der Wundversorgung richtet sich nach der Ausdehnung und dem Ort der Verletzung. Im Gesichtsbereich kann auch bei kleineren Wunden eine Wundversorgung in Narkose nötig sein um kosmetisch zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Bei Bissverletzungen im Handbereich ist es dagegen wichtig sicherzustellen, dass keine Strukturen wie Sehnen oder Nerven verletzt sind und dies im Zweifel im OP genau zu untersuchen und zu behandeln. Anschließend führen wir meist eine Behandlung mit einem Antibiotikum durch um das Infektrisiko so gering wie möglich zu halten. In den ersten Tagen erhält Ihr Kind das Antibiotikum für eine maximale Wirksamkeit über die Vene. Zudem erfolgen regelmäßige Verbandswechsel.
Eine Tollwutprophylaxe ist nur in Fällen von Fledermausbissen oder bei Bissverletzungen von Tieren aus dem Ausland möglich. Falls Ihr Kind von einem Ihnen bekannten Tier gebissen wurde, empfehlen wir Ihnen den Tollwut-Impfstatus des Tieres in Erfahrung zu bringen. Außerdem bitten wir Sie den Impfpass Ihres Kindes zur Prüfung des Tetanusschutzes mitzubringen.
Kinder mit schweren Verletzungen (z.B. Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe etc.) und drohender Lebensgefahr benötigen eine sofortige und spezialisierte Behandlung. Diese erfolgt im sogenannten Schockraum durch unser Team aus Ärzten und Ärztinnen sowie Pflegenden mit spezieller Ausbildung in der Behandlung Schwerverletzter. Wir sind auf die Versorgung schwerverletzter Kinder spezialisiert und kennen die Besonderheiten kindlicher Verletzungen.
Nach der ersten Behandlung durch den Notarzt/ die Notärztin vor Ort wird Ihr Kind in den Schockraum gebracht, wo wir die Schwere der Verletzungen beurteilen und in kurzer Zeit die nötige Behandlung einleiten. Dies kann eine Notoperation sein oder eine Behandlung auf unserer Kinderintensivstation. Sollten sich keine schwerwiegenden Verletzungen im Rahmen der Schockraumbehandlung zeigen, überwachen wir Ihr Kind auf unserer kinderchirurgischen Normalstation.
Wir sind immer bemüht Sie schnellstmöglich wieder mit Ihrem Kind zusammenzuführen. Bitte haben Sie Verständnis, wenn dies erst dann erfolgt, wenn die akute Behandlung Ihres Kindes abgeschlossen ist. Wir informieren Sie regelmäßig über den Zustand Ihres Kindes und notwendige Behandlungen. Für Eltern, deren Kind länger auf Kinderintensivstation betreut wird, stehen Elternwohnungen zur Verfügung.
Kontakt und Terminvereinbarung
Vor- und nachstationäre Versorgung von Patienten mit Knochenbrüchen und Verletzungen innerer Organe. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
- Tel.: +49 (0) 911 398-7538
- E-Mail: kinderchirurgie@klinikum-nuernberg.de
- Fax: +49 (0) 911 398-5459
Mi | 08.30 - 14.30 Uhr |
Klinikum Nürnberg, Campus Süd
Breslauer Str. 201
90471 Nürnberg
Haus: C
Stockwerk: 1. UG
Raum: 650
Anfahrt
Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie
Breslauer Str. 20190471 Nürnberg
Tel.: +49 (0) 911 398-5455