Bauchschmerzen im Kindesalter sind häufig. Rechtsseitige Unterbauchschmerzen können auf eine Blinddarmentzündung Hinweisen.
Wurden früher alle Kinder mit rechtsseitigen Unterbauchschmerzen und den klinischen Zeichen einer Blinddarmentzündung operiert, haben wir gerade in der Kinderchirurgie das Vorgehen in den letzten Jahren erheblich geändert: Heute operieren wir deutlich weniger Kinder.
Wie entsteht eine Appendizitis?
Der Entstehungsmechanismus einer Blinddarmentzündung ist noch immer nicht vollständig geklärt. Zumeist ist jedoch eine Verlegung des Lumens ursächlich.
Die Ursachen für rechtseitigen Unterbauchschmerz sind vielfältig. Unser Vorgehen orientiert sich daher auch am Alter Ihres Kindes. Da es bei kleinen Kindern bis 5 Jahren sehr schwer ist, die Diagnose zu stellen, kommen diese Kinder häufig schon mit einer Bauchfellentzündung zu uns ins Krankenhaus.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Wenn Sie mit Ihrem Kind zu uns kommen, werden wir Ihr Kind zuerst untersuchen. Dann erfolgt eine Blutentnahme. Ein dünner Schlauch bleibt danach liegen um ggf. eine Infusion geben zu können. Je nach Dringlichkeit schließt sich daran eine Ultraschalluntersuchung an. Bis zur Diagnosestellung soll Ihr Kind nüchtern bleiben.
In ca. 80% der Fälle können wir den Blinddarm per Ultraschall untersuchen und dann mit über 90 % Wahrscheinlichkeit abschätzen ob Ihr Kind eine akute Blinddarmentzündung hat oder nicht. Danach wird Ihr Kind noch einen kleinen Einlauf erhalten, da Schmerzen häufig bei Verstopfung vorkommen.
Haben wir den Verdacht auf eine Appendizitis oder können wir diese nicht sicher ausschließen nehmen wir Ihr Kind stationär auf.
Wie erfolgt die Operation?
Sollten wir uns zur Operation entscheiden, besprechen wir das geplante Vorgehen selbstverständlich eingehend mit Ihnen. In der Regel gehen wir dabei so vor:
- Es erfolgt eine Aufklärung über die geplante Operation und die notwendige Narkose (Anästhesie)
- Danach wird Ihr Kind auf der Station für die OP vorbereitet.
- Ihr Kind wird in den OP gebracht. Selbstverständlich können Sie Ihr Kind bis zum OP begleiten!
- Durchführung der Operation mittels Schlüssellochchirurgie (Laparoskopische Appendektomie)
- Sie kommen unmittelbar nach der Operation zu Ihrem aufwachenden Kind und holen es mit im Aufwachraum ab.
- Nach der Operation (postoperativ) hängt das weitere Vorgehen vom Schweregrad der Entzündung ab.
Wir führen während der Operation (intraoperativ) und nach der Operation (postoperativ) eine standardisierte Schmerztherapie durch. Sollten Sie während Ihres Krankenhausaufenthaltes feststellen, dass Ihr Kind Schmerzen hat, teilen Sie uns das bitte unmittelbar mit. Wir werden natürlich individuell auf die Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen.
Was ist nach der Operation zu beachten?
- Es erfolgt ein rascher Kostaufbau.
- Nur bei ausgedehnter Entzündung ist eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika erforderlich.
- Bei einer Appendizitis mit Bauchfellentzündung (Peritonitis) dauert der Kostaufbau und die Gesundung länger.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Durchschnittlich wird Ihr Kind gut mobilisiert mit nur geringen Restbeschwerden am 3. Tag nach der OP entlassen. Die Wunde ist ohne Fäden, Sie müssen nur warten, dass die Pflasterstreifen abfallen. Nach einer Woche erfolgt noch eine ambulante Kontrolluntersuchung.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
- In der Regel genügt eine Schulbefreiung von einer Woche
- Bitte beachten Sie jedoch das Sportverbot für 3 Wochen
Angeborene Lungenfehlbildungen kommen nur bei ca. 0,03% vor und weisen eine große Variabilität bezüglich der Größe und der klinischen Symptome auf.
Die angeborene pulmonale Atemwegsmalformation („congenital pulmonary adenomatoid malformation“, CPAM) ist mit 95% die häufigste angeborene Fehlbildung der Lunge und wird meist schon während der Schwangerschaft diagnostiziert.
Wie entsteht eine CPAM?
Die Lunge besteht auf jeder Seite aus zwei, bzw. drei Lappen. Die CPAM beschränkt sich gewöhnlich auf einen Lungenlappen. Hierbei handelt es sich um eine gutartige Aufbaustörung, die den Gasaustausch stört. Klinisch machen sich Atemstörungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Zur Darstellung der räumlichen Ausdehnung und der Architektur der Lunge führen wir eine Computertomografie (CT) durch. Bei klinischen Beschwerden empfehlen wir eine Operation. Fehlen klinische Beschwerden muss eine Operation individuell abgewogen und überprüft werden.
Wie erfolgt die Operation?
Wir führen eine Lungenoperation über einen offenen Zugang seitliche zwischen den Rippen (Thorakotomie) oder mittels Schlüssellochchirurgie (Thorakoskopie) durch. Welches Verfahren geeignet ist, hängt vom jeweiligen Befund ab und wird selbstverständlich eingehend mit Ihnen besprochen.
Wir führen während der Operation (intraoperativ) und nach der Operation (postoperativ) eine standardisierte Schmerztherapie durch. Sollten Sie während Ihres Krankenhausaufenthaltes feststellen, dass Ihr Kind Schmerzen hat, teilen Sie uns das bitte unmittelbar mit. Wir werden natürlich individuell auf die Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Eine gute Schmerztherapie ist nach einer Lungenoperation sehr wichtig. Das freie und möglichst schmerzfreie Durchatmen schützt die Lunge nach der Operation vor Infektionen.
Manchmal ist es erforderlich einen Schlauch in den Lungenhöhle einzulegen (Thoraxdrainage), um Luft und Wundflüssigkeit abzusaugen und die Lunge wieder zur vollen Entfaltung zu bringen. Diese Thoraxdrainage wird für einige Tage belassen und kann dann wieder entfernt werden.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Durchschnittlich wird Ihr Kind gut mobilisiert mit nur geringen Restbeschwerden am 5-7. Tag nach der OP entlassen. Nach einer Woche erfolgt noch eine ambulante Kontrolluntersuchung.
Zur Überprüfung der Lungenfunktion ist die weitere Betreuung durch einen Lungenfacharzt (Pulmonologe) sinnvoll.
Die Ursachen von Bauchschmerzen sind vielfältig. Neben angeborenen Fehlbildungen, akuten und chronisch entzündlichen Erkrankungen des Darmes ist die Liste weiterer Ursachen lang.
Damit ihr Kind eine rasche Diagnose und damit die richtige Behandlung bekommt, haben wir ein interdisziplinäres Zentrum zur operativen, interventionellen und konservativen Therapie von Erkrankungen der Bauchorgane und des Magen-Darm-Traktes gegründet.
Die fachübergreifende Expertise führt über eine zielgerichtete Diagnostik zu einer raschen und fachgerechten Versorgung ihres Kindes.
In der Sprechstunde machen wir uns ein Bild über die Befunde und erstellen gemeinsam einen Therapieplan.
Ein Darmverschluss durch Narbenstränge im Bauchraum wird Bridenileus genannt. Meist wird als Ursache eine Operation vorliegen. Man hofft, dass durch den Einsatz von Schlüssellochchirurgie die Anzahl dieser Patienten in den kommenden Jahren zurückgeht.
Klagt ihr Kind über Bauchschmerzen? Verweigert es die Nahrung und hat sogar Erbrechen? Ist der Bauch ausladend und druckschmerzhaft, so ist ein Darmverschluss möglich.
Wie entsteht ein Darmverschluss durch Narbenstränge?
Im Rahmen einer Operation kommt es zu Verletzungen der glatten Oberfläche des Darmes und der Bauchhöhle. Im Rahmen der Wundheilung können Verwachsungen und Narbenstränge (Briden) entstehen, die den Darm daran hindern, die Nahrung weiter zu transportieren.
Das Auftreten von Narbensträngen kann nicht vorhergesagt werden. Die Verwachsungen können kurz nach einer Operation auftreten, oder erst nach vielen Jahren.
Kommt es zu einem Darmverschluss (Ileus), so müssen die Verwachsungen operativ gelöst werden.
Welche Untersuchungen sind erforderlich?
Nach einer klinischen Untersuchung des Bauches und der Bestimmung der Blutwerte führen wir zunächst ein Ultraschall des Bauches durch. Sollte sich der Verdacht eines Darmverschlusses erhärten, so ist meist ein Röntgenbild des Bauches erforderlich.
Eine ergänzende Kontrastmitteluntersuchung, mit der die Magen-Darm-Passage dargestellt wird, kann uns bei unklarem Befund in der Diagnosestellung weiterhelfen.
Wie erfolgt die Operation?
Da eine mechanische Behinderung des Nahrungstransportes vorliegt, muss dieses „Sperre“ entfernt werden. In der Frühphase reicht es meist aus, den betroffenen Darm aus der Narbe zu befreien oder einen Narbenstrang zu durchtrennen. Je länger der Darm verschlossen ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Darm vor dem Stopp geschädigt wird.
Üblicherweise beginnen wir mit einer Bauchspiegelung und versuchen das Problem minimal-invasiv zu beseitigen. Dies gelingt aber nicht immer.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Der Darm braucht einige Tage, um sich von dem Stress des Verschlusses und der Operation zu erholen. Wie schnell das geht, hängt stark vom Einzelfall ab. Erst wenn der Darm wieder gut transportiert, ist der Kostaufbau komplett möglich. Leider können Verwachsungen auch nach einer erfolgreichen Operation erneut auftreten.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Meist können wir Ihr Kind nach wenigen Tagen wieder nach Hause entlassen. In Einzelfällen kann es aber auch erforderlich sein, dass Ihr Kind länger bei uns behandelt wird.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
- Nach einer Operation mit der Schlüssellochchirurgie kann ihr Kind in der Regel nach 1-2 Wochen wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen.
- Wir empfehlen für 3 Wochen keinen Sport zu betreiben, damit alle Wunden gut verheilen können.
Die Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) ist eine häufige Ursache rechtsseitiger Oberbauchschmerzen. Es kommt zu krampfartigen Schmerzattacken (Koliken), die bis in den Rücken ausstrahlen können.
Wie entsteht eine Gallenblasenentzündung?
Eine Cholezystitis kann in Folge eines Infektes, eines Traumas oder einer schweren systemischen Infektion auftreten. Eine weitere Ursache sind Gallensteine, die die Gallengänge verlegen können und somit eine Infektion begünstigen.
Im Vergleich zu Erwachsenen sind Gallensteine im Kindes- und Jugendalter jedoch seltener. Daher sollte eine Stoffwechselstörung oder Veränderungen des Blutes als Ursache in Betracht gezogen werden.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Wenn Sie mit Ihrem Kind zu uns kommen, werden wir Ihr Kind zuerst untersuchen. Dann erfolgt eine Blutentnahme. Ein dünner Schlauch bleibt danach in der Vene liegen um ggf. eine Infusion geben zu können. Je nach Dringlichkeit schließt sich daran eine Ultraschalluntersuchung an. Bis zur Diagnosestellung soll Ihr Kind nüchtern bleiben.
Gallensteine und eine Entzündung der Gallenblase lassen sich mit hoher Sicherheit im Ultraschall nachweisen. Auch eine Verlegung der Gallenwege und die damit verbundene Abflussstörung kann dargestellt werden.
Liegt eine Entzündung der Gallenblase aufgrund von Gallensteinen vor, so führen wir zeitnah eine Operation durch.
Wie erfolgt die Operation?
Die Gallenblase kann in Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) operiert werden. Hierfür verwenden wir nur 4 kleine Zugänge. Nach Durchtrennung des Gallenblasenganges und der Blutversorgung wird die Gallenblase aus dem Leberbett ausgelöst und kann mit einem Bergebeutel über den Zugang am Bauchnabel geborgen werden.
Was ist nach der Operation zu beachten?
- Es erfolgt ein rascher Kostaufbau
- Nur bei Entzündung ist eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika erforderlich.
Gallensäuren sind wichtig für die Fettverdauung. Nach der Entfernung der Gallenblase kann es zu Verdauungsprobleme bei übermäßiger Fettzufuhr kommen. Dies äußert sich in Blähungen oder Durchfall.
Eine strikte Diät ist in der Regel dennoch nicht erforderlich.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Durchschnittlich wird Ihr Kind gut mobilisiert mit nur geringen Restbeschwerden am 3. Tag nach der OP entlassen. Die Wunde ist ohne Fäden, Sie müssen nur warten, dass die Pflasterstreifen abfallen.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
- In der Regel genügt eine Schulbefreiung von einer Woche
- Bitte beachten Sie jedoch das Sportverbot für 3 Wochen
Fisteln sind Verbindungsgänge. Wenn sie blind enden, kommt es zu flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen (Zysten).
Wie entsteht eine Halsfistel/Halszyste?
Halsfisteln und –zysten sind Rückbildungsstörungen in der Entwicklung des ungeborenen Kindes.
Man unterscheidet zwei verschiedene Formen:
Die seitliche (laterale) Halsfistel hat ihren Ausgangspunkt an der seitlichen Wand des Rachenraums. Die wesentlich häufigere mittlere (mediane) Halsfistel haut ihren Ursprung am Zungengrund und ist Folge des Absinkens der Schilddrüse in den Halsbereich.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Häufig ist die Diagnosestellung eine Blickdiagnose. Eine Ultraschalluntersuchung kann uns helfen, die Ausdehnung besser zu verstehen. In Komplizierten Fällen ist es Sinnvoll, eine Kernspinnuntersuchung durchzuführen.
Wie erfolgt die Operation?
Ziel der Operation ist eine komplette Entfernung der Fistel bis zum Ausgangspunkt. Bei Entzündungen und Eiteransammlung (Abszess) müssen wir zunächst den Infekt sanieren, sodass eine komplette Entfernung erst im entzündungsfreien Intervall erfolgen kann.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Wunden im Halsbereich verheilen schnell. Nur bei Entzündungen ist eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika erforderlich.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Durchschnittlich wird Ihr Kind mit nur geringen Restbeschwerden am 3. Tag nach der OP entlassen. Das Nahtmaterial löst sich auf und muss nicht entfernt werden.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
- In der Regel genügt eine Schulbefreiung von einer Woche
- Bitte beachten Sie jedoch das Sportverbot für 3 Wochen
Die Chirurgie der Leber und der Gallengänge (hepatobiliäre Chirurgie) umfasst Erkrankungen der Leber und Gallengänge wie z.B.
- Gallensteine (Cholelithiasis)
- fehlende oder mangelhafte Anlage der Gallengänge (Gallengangatresie)
- Hohlräume im Bereich der Bauchspeicheldrüse (Pankreaszysten); auch nach Unfall mit Beeinträchtigung der Organfunktion
- Leberverletzungen
- Neubildungen der Leber
Operationen an der Leber und den Gallenwegen führen wir wann immer möglich minimal-invasiv (laparaskopisch) mit der Schlüssellochchirurgie oder offen durch.
Die Invagination betrifft hauptsächlich Säuglinge und Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr. Hierbei kommt es zu einer teleskopartigen Einstülpung des Darmes in sich selbst. Folge sind Bauchschmerzen, sowie auch Übelkeit und Erbrechen.
Wie entsteht eine Invagination?
Meist tritt eine Invagination als Folge einer Magen-Darm-Grippe auf. Das Einstülpen von Dünndarm in Dünndarm kommt häufig vor, löst sich in der Regel aber wieder binnen weniger Sekunden von selbst. Die Einstülpung des Dünndarmes in den Dickdarm stellt hingegen den häufigsten Behandlungsgrund dar.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Die Diagnosestellung erfolgt durch Ultraschall. Ergänzend erhält ihr Kind einen venösen Zugang und eine Blutentnahme.
Wie erfolgt die Therapie?
Das Aufheben der Darmeinstülpung erfolgt durch einen Einlauf unter Ultraschallkontrolle. Durch den Gegendruck des einlaufenden Wassers stülpt sich der Darm wieder aus. Diese Prozedur kann auch wiederholt erforderlich sein. Meist benötigt Ihr Kind auch eine Infusion für den Ersatz von Blutsalzen.
Gelingt es nicht, die Einstülpung mittels Wasserdruck zu beheben, so ist ein operativer Eingriff erforderlich. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und beginnt mit einer Bauchspiegelung. Meist gelingt es auf diese Weise, das Problem zu beseitigen. Nur in seltenen Fällen muss ein Bauchschnitt erfolgen, um die Ursache zu beheben.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Ihr Kind darf bereits wenige Stunden nach der Operation wieder trinken und essen.
Durchschnittlich wird Ihr Kind 2-4 Tagen nach der OP entlassen. Das Nahtmaterial löst sich auf und muss nicht entfernt werden.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Ihr Kind wird meist um den 2.-4. Tag nach der OP entlassen. Das Nahtmaterial löst sich auf und muss nicht entfernt werden.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
- In der Regel genügt eine Schulbefreiung von einer Woche
- Bitte beachten Sie jedoch das Sportverbot für 3 Wochen
Die Verklebung der Ränder der inneren Schamlippen bezeichnet man als Labiensynechie. Sichtbar ist eine hauchdünne, durchscheinende Membran, die den Intimbereich verschließt.
Die Labiensynechie findet sich typischerweise in der hormonellen Ruhephase vor der Pubertät. Auffällig wird dies meist zwischen 2 - 4 Jahren. Nur selten zeigen sich klinische Beschwerden z.B. beim Wasserlassen.
Wie entsteht eine Labiensynechie?
Die Ursache ist nicht gänzlich erforscht. Es werden mangelnde, aber auch übertriebene Hygiene diskutiert. Auch oberflächliche Verletzungen oder Entzündungen können zu einer Verklebung der Schamlippen führen.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Die Labiensynechie ist eine Blickdiagnose.
Wie erfolgt die Therapie?
Bei Beschwerdefreiheit ist keine spezifische Therapie erforderlich. Mit der Präpubertät öffnen sich diese Verklebungen durch hormonelle Veränderungen von selbst.
Bei klinischen Beschwerden sollte zunächst eine Salbentherapie erfolgen. Nur in absoluten Ausnahmefällen wie Harnaufstau kann bei konservativ erfolgloser Therapien eine chirurgische Lösung nötig werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Verlauf zu einer erneuten Verklebung kommt ist groß.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Die richtige Genitalhygiene (Weglassen schädigender Substanzen wie Feucht- oder Ölpflegetücher, Säuberung des Genitales mit klarem Wasser) ist wichtig.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Ihr Kind wird meist am Tag nach der OP entlassen.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
In der Regel genügt eine Schulbefreiung von wenigen Tagen.
Die Leistenhernie ist die häufigste chirurgische Erkrankung im Kindesalter. Eine Hernie (Bruch) ist ein Vorfall des Bauchfells (Peritoneum) durch eine bereits bestehende Lücke. Kommt es zu einem Vorfall von Bauchorganen wie dem Darm in den Bruchsack, so kann es zu einer Einklemmung und Durchblutungsstörung kommen.
Wie entsteht ein Leistenbruch?
Die Leistenhernien beim Kind sind angeboren. Es ist nicht zu erwarten, dass der Bruch von selbst verschwindet, die einzige sinnvolle Therapie ist die Operation.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Falls kein Notfall vorliegt, stellen Sie sich mit Ihrem Kind in unserer Ambulanz vor. Dort wird Ihr Kind untersucht und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen.
Wie erfolgt die Operation?
Der Operationszeitpunkt ist leider nicht einheitlich. Bei Frühgeborenen Kindern besteht eine erhöhte Gefahr der Einklemmung, daher werden diese Kinder zu einem frühen Zeitpunkt operiert.
Leistenbrüche, die keine Tendenz zeigen einzuklemmen, kann man auch zu einem späteren Zeitpunkt operieren.
Die Ergebnisqualität der offenen und der minimalinvasiven Operationsverfahren sind gleichwertig. Da die minimal invasive Chirurgie ein Schwerpunkt unserer Klinik darstellt, bieten wir dies auch an.
Die Entscheidung über das gewählte Verfahren wird immer im Gespräch mit den Eltern getroffen werden.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Nach der Operation wird Ihr Kind rasch mobil werden. Eine Bettruhe ist nicht erforderlich. Ihr Kind wird rasch wieder trinken und essen.
Die Fäden lösen sich langsam auf, müssen also nicht gezogen werden. Bitte belassen Sie die Pflasterstreifen, bis diese abfallen.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Abhängig vom Alter des Kindes und dem gewählten Operationsverfahren bleibt ihr Kind für eine Nacht im Krankenhaus oder kann bereits am OP Tag wieder nach Hause entlassen werden.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
Ihr Kind darf nach der Operation 3 Wochen lang keine Sport treiben und ist für eine Woche von der Schule befreit.
Angeborene Lungenfehlbildungen kommen nur bei ca. 0,03% vor und weisen eine große Variabilität bezüglich der Größe und der klinischen Symptome auf.
Ein Lungensequester ist normales, nicht funktionsfähiges Lungengewebe ohne Anschluss an die Atemwege. Die Blutzufuhr entstammt zumeist direkt aus der Hauptschlagader. Sie können abgegrenzt innerhalb der Lunge oder auch außerhalb der Lunge in der Brusthöhle auftreten.
Wie entsteht eine CPAM?
Die Lunge besteht auf jeder Seite aus zwei, bzw. drei Lappen. Die CPAM beschränkt sich gewöhnlich auf einen Lungenlappen. Hierbei handelt es sich um eine gutartige Aufbaustörung, die den Gasaustausch stört. Klinisch machen sich Atemstörungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Zur Darstellung der räumlichen Ausdehnung und der Architektur der Lunge ist eine Computertomografie (CT) erforderlich. Bei klinischen Beschwerden ist eine Operation indiziert. Fehlen klinische Beschwerden muss eine Operation individuell abgewogen und überprüft werden.
Wie erfolgt die Operation?
Eine Lungenoperation kann über einen offenen Zugang seitliche zwischen den Rippen (Thorakotomie) oder mittels Schlüssellochchirurgie (Thorakoskopie) erfolgten. Welches Verfahren geeignet ist, hängt vom jeweiligen Befund ab und wird selbstverständlich eingehend mit Ihnen besprochen.
In der Regel gehen wir dabei so vor:
- Es erfolgt eine Aufklärung über die geplante Operation und die notwendige Narkose (Anästhesie)
- Danach wird Ihr Kind auf der Station für die OP vorbereitet.
- Ihr Kind wird in den OP gebracht. Selbstverständlich können Sie Ihr Kind bis zum OP begleiten!
- Durchführung der Operation mittels offener Operation (Thorakotomie) oder Schlüssellochchirurgie (Thorakoskopie)
- Sie kommen unmittelbar nach der Operation zu Ihrem aufwachenden Kind und holen es mit im Aufwachraum ab.
- Nach der Operation (postoperativ) hängt das weitere Vorgehen vom Schweregrad der Entzündung ab.
Wir führen während der Operation (intraoperativ) und nach der Operation (postoperativ) eine standardisierte Schmerztherapie durch. Sollten Sie während Ihres Krankenhausaufenthaltes feststellen, dass Ihr Kind Schmerzen hat, teilen Sie uns das bitte unmittelbar mit. Wir werden natürlich individuell auf die Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Eine gute Schmerztherapie ist nach einer Lungenoperation sehr wichtig. Das freie und möglichst schmerzfreie Durchatmen schützt die Lunge nach der Operation vor Infektionen.
Manchmal ist es erforderlich einen Schlauch in den Lungenhöhle einzulegen (Thoraxdrainage), um Luft und Wundflüssigkeit abzusaugen und die Lunge wieder zur vollen Entfaltung zu bringen. Diese Thoraxdrainage wird für einige Tage belassen und kann dann wieder entfernt werden.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Durchschnittlich wird Ihr Kind gut mobilisiert mit nur geringen Restbeschwerden am 5-7. Tag nach der OP entlassen. Nach einer Woche erfolgt noch eine ambulante Kontrolluntersuchung.
Zur Überprüfung der Lungenfunktion ist die weitere Betreuung durch einen Lungenfacharzt (Pulmonologe) sinnvoll.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
Abhängig vom Operationsverfahren sollte ihr Kind 1-2 Wochen zu Hause bleiben. Der Zeitpunkt der sportlichen Belastung muss individuell besprochen werden.
Das Meckel-Divertikel ist eine sackförmige Ausstülpung am Dünndarm. Häufig wird es als Zufallsbefund bei Bauchspiegelungen im Rahmen einer Blinddarmentfernung gefunden.
Manchmal macht es Beschwerden wie Schmerzen, Entzündungen oder Blutungen. In Seltenen Fällen kann es auch zu einer Invagination oder einem Darmverschluß kommen.
Wie entsteht ein Meckel-Divertikel?
Dabei bildet sich der Dottergang des Kindes nur unzureichend zurück, es ist also angeboren. Man findet es am Ende des Dünndarmes.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Der beste Weg, ein Meckel-Divertikel zu suchen, ist die Bauchspiegelung. Andere Untersuchungen haben keine ausreichende Sicherheit in der Diagnosestellung.
Wie erfolgt die Operation?
Die Behandlung sollte bei Beschwerden erfolgen. Wenn das Divertikel im Rahmen einer anderen Operation wie einer Blinddarmentfernung gefunden wird, empfehlen wir auch dann die Behandlung.
Standard ist die minimal-invasive Operation mit 3 und 5 mm Instrumenten. Manchmal bietet es sich auch an, den Darm am Nabel nach vor die Bauchdecke zu bringen und über einen kleinen Bauchschnitt zu operieren. Ihr Kind wird trotzdem keine große sichtbare Narbe haben, denn diese liegt kaum sichtbar im Nabel.
Das Entfernte Gewebe gelangt immer zur feingeweblichen Untersuchung. Oft findet sich Magen- oder Gewebe der Bauchspeicheldrüse.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Ihr Kind kann nach der Operation sofort wieder Trinken und Essen. Es wird rasch mobil werden. Eine Bettruhe ist nicht erforderlich. Der Verlauf ähnelt einer Blinddarmoperation.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Nach 2 bis 4 Tagen wird Ihr Kind entlassen.
Fäden müssen nicht gezogen werden.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
Meist genügt (je nach Befund) eine Schulbefreiung von 1 bis 2 Wochen.
Nach drei Wochen darf Ihr Kind wieder Sport treiben.
Der Nabelbruch ist angeboren. Je früher Ihr Kind auf die Welt gekommen ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit für einen Nabelbruch.
In den meisten Fällen verursachen Nabelbrüche keine Schmerzen. Ein eingeklemmter Bruch dagegen ist oft hart und kann zu starken Schmerzen mit Übelkeit und Erbrechen führen. Hier ist eine schnelle Untersuchung nötig.
Wie entsteht ein Nabelbruch?
Das Kind wird im Mutterbauch durch die Nabelgefäße ernährt. Diese Lücke am Nabel verschließt sich in der Regel spontan.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Man kann eine Vorwölbung am Nabel tasten. Die tastbare Lücke kann wenige Millimeter, aber auch einige Zentimeter groß sein. Schreit Ihr Kind oder presst es, können auch kleine Brüche sehr groß aussehen.
Der Nabelbruch ist meist harmlos, Einklemmungen von Gewebe oder Darm sind selten. Die Bruchlücken bilden sich meist bis zum 2 Lebensjahr zurück.
Wie erfolgt die Therapie?
Das Risiko einer Einklemmung ist gering, weshalb der Spontanverschluss abgewartet werden kann. Es gibt jedoch Faktoren wie Frühgeburtlichkeit oder Brüche mit Größenzunahme, bei denen ein Spontanverschluss unwahrscheinlich ist und ein frühzeitiger Bruchlückenverschluss erfolgen sollte.
Über einen kleinen Zugang im Nabelbereich kann die Bauchdecke mittels Naht direkt verschlossen werden.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Ihr Kind kann nach der Operation sofort wieder Trinken und Essen. Es wird rasch mobil werden. Eine Bettruhe ist nicht erforderlich.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Die Operation erfolgt beim gesunden Kind ambulant.
Die Fäden lösen sich auf.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
Schulbefreiung oder Kindergarten eine Woche.
Sportverbot für 3 Wochen.
Die Obstipation (Verstopfung) ist eine häufige Erkrankung im Kindes- und Jugendalter.
Sie kann sich sehr unterschiedlich darstellen: manche Kinder kommen mit stärksten, akuten Bauchschmerzen, andere fallen durch Stuhlunregelmäßigkeiten (fester und flüssiger Stuhlgang im Wechsel) auf und andere durch Stuhlschmieren oder Einkoten (Enkopresis)
Wie entsteht eine Obstipation?
Bei einer Obstipation kommt zu einer unvollständigen und oft schmerzhaften Entleerung des meist harten Stuhlgangs. 2 oder weniger Stuhlentleerungen pro Woche sind Zeichen einer gestörten Stuhlentleerung.
Bei voll gestillten Säuglingen kann jedoch auch eine Stuhlfrequenz von bis zu einmal in 14 Tagen normal sein.
Es ist es wichtig, den Teufelskreis zu verstehen, um ihn durchbrechen zu können. Ein unangenehmes Ereignis bei der Stuhlentleerung (z.B. Schmerz) führt zu einer Vermeidungsreaktion. Der Toilettengang wird gemieden. Es sammelt sich vermehrt Stuhlgang im Enddarm und wird fester. Der harte Stuhlgang verursacht mehr Schmerzen und wird hinausgezögert, so lange es geht.
Über die Zeit weitet sich der Enddarm und das Kind verspürt keinen Stuhldrang mehr. Folgen sind: seltene Stuhlentleerung, Absetzen von kleinen, harten Stuhlballen, Blutauflagerungen, Einrisse am Anus (Analfissur). Oft sehen wir im Verlauf auch flüssigen Stuhlgang, Stuhlschmieren und Stuhlinkontinenz. Aufgrund der engen Nachbarschaft zur Harnblase können auch hier Entleerungsstörungen und Harnwegsinfekte auftreten.
Bei nur 5% findet man eine organische Ursache, 95% sind sogenannte funktionelle Obstipationen.
Gerade im Säuglingsalter sollte eine körperliche Ursache der Obstipation, wie der M. Hirschsprung oder eine anogenitale Fehlbildungen ausgeschlossen werden. Auch Stoffwechselstörungen (Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes mellitus), sowie Mukoviszidose und Zöliakie können den Stuhlgang verändern.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Nach einer ausführlichen Anamnese führen wir eine körperliche Untersuchung durch. Im Ultraschall kann der Enddarm (Rektum) ausgemessen und weitere Veränderungen der Bauchhöhle ausgeschlossen werden.
Ein Trink- und Stuhlprotokoll hilft, Ausmaß und Ursachen der Obstipation besser zu versstehen.
Je nach Beschwerdebild sind weitere Untersuchungen, wie Blutuntersuchung, eine Druckmessung des Enddarmes (Rektummanometrie), ein Röntgenbild (Kolonkontrasteinlauf) oder Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich.
Auch eine Spiegelung des Enddarmes (Rektoskopie) mit Probenentnahme kann erforderlich sein.
Wie erfolgt die Therapie?
Ziel ist, dass Ihr Kind regelmäßig, schmerzfrei und vollständig Stuhlgang entleert. Wir Erarbeiten mit Ihnen einen Therapieplan und Überprüfen den Erfolg in regelmäßigen Abständen.
Ihr Verständnis für die Ursachen sind der erste Schritt zur Bewältigung der Probleme, dafür nehmen wir uns Zeit.
Ein regelmäßiger Toilettengang in einer entspannten Atmosphäre sollte zur Gewohnheit werden. Die Ernährung und Trinkgewohnheiten sollten überprüft und den Bedürfnissen angepasst werden.
Wichtig ist eine langfristige und konsequente Therapie mit Stuhlauflockernden Präparaten (z.B. Macrogol), das bereits ab dem 7. Lebensmonat eingenommen werden kann. Die Dosierung ist individuell sehr unterschiedlich und bedarf einer regelmäßigen Anpassung.
Bei einer schweren Obstipation mit starken Bauchschmerzen kann eine stationäre Aufnahme Ihres Kindes nötig sein, um unter ärztlicher Aufsicht eine komplette Stuhlentleerung des Darmes (Desimpaktion) zu erreichen.
Im Falle einer organischen Ursache oder einer angeborenen Fehlbildung, erfolgt natürlich die Therapie der Grunderkrankung.
Ovarialzysten sind häufig sonographische Zufallsbefunde und treten hauptsächlich um die Geburt (Perinatalperiode) und während der Pubertät auf. Unterbauchschmerzen können Folge einer Größenzunahme, Verdrehung (Torsion) oder Platzen (Ruptur) einer Zyste sein.
Wie entsteht eine Ovarialzyste?
Perinatale Ovarialzysten sind Folge der Hormonstimulation. Üblicherweise werden sie im 3. Schwangerschaftsdrittel diagnostiziert. Obwohl einige Zysten postnatal weiter an Größe zunehmen kommt es innerhalb der ersten 3 Monate häufig zu einer spontanen Rückbildung (Regression).
Im Jugendalter handelt es sich um eine persistierende Eiblase (Follikelzysten). Treten klinische Symptome auf, kann dies ein Hinweis für eine Ovarialtorsion sein.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Im Kindes- und Jugendalter lassen sich die Eierstöcke bei gefüllter Harnblase gut über die Bauchdecke im Ultraschall darstellen.
Wie erfolgt die Therapie?
Bei Neugeborenen werden Ovarialzysten zunächst im Ultraschall kontrolliert. Sind im Ultraschall neben Zysten auch andere Strukturen zu erkennen, so kann zur weiteren Abklärung noch eine Magnetresonanztomographie (MRT) erfolgen.
Bei akuten Schmerzen und Verdacht einer Ovarialtorsion ist eine Bauchspiegelung notwendig. So können wir eine Durchblutungsstörung nachweisen und einen bleibenden Schaden verhindern.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Ihr Kind kann nach der Operation sofort wieder Trinken und Essen. Es wird rasch mobil werden. Eine Bettruhe ist nicht erforderlich.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Ihr Kind kann die Klinik in der Regel am zweiten Tag nach der Operation verlassen. Die Fäden müssen nicht gezogen werden.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
Schulbefreiung oder Kindergarten für eine Woche.
Sportverbot für 3 Wochen.
Der Kollaps eines Lungenflügels ist akut auftretendes Ereignis. Neben stechenden Schmerzen im Bereich des Brustkorbes (Thoraxschmerzen) kann es auch zu Atemnot kommen.
Wie entsteht ein Pneumothorax?
Die Entfaltung der Lunge beruht auf der Haftkraft eines Flüssigkeitsfilms zwischen der Lunge und dem Rippenfell. Kommt es durch Verletzung einer der beiden Oberflächen zu einem Lufteinstrom in den Lungenzwischenraum, so kann es zu einem Kollaps der Lunge kommen (Pneumothorax).
Wie erfolgt die Untersuchung?
Nach der klinischen Untersuchung machen wir eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes.
Wie erfolgt die Therapie?
Ist die Lunge im Röntgenbild nicht entfaltet, so legen wir zunächst einen Schlauch in den Lungenzwischenraum ein (Thoraxdrainage), um die überschüssige Luft abzusaugen. Hierunter sollte sich die Lunge wieder voll entfalten. Zur Darstellung der Lungenstruktur erfolgt dann eine Computertomographie (CT). Zeigen sich im CT Strukturveränderungen, meist an der Lungenspitze, oder heilt die Oberfläche nicht binnen einer Woche ab, so ist eine Spiegelung (Thorakoskopie) der Brusthöhle sinnvoll.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Die Thoraxdrainage muss für mindestens 24 Stunden nach der Operation belassen werden, bevor sie wieder entfernt werden kann. Da das Rippenfell sehr schmerzempfindlich ist, ist eine gute Schmerztherapie essentiell. Eine schmerzbedingte Minderbelüftung kann zu einem Infekt führen.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Nach einer Operation bleibt ihr Kind in der Regel weitere 2-3 Tage unter stationärer Überwachung. Insgesamt kann sich ein stationärer Aufenthalt durchaus über eine Woche ausdehnen.
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
Schulbefreiung oder Kindergarten für eine Woche.
Sportverbot für 3 Wochen.
Die akute Darmverdrehung oder Darmverschlingung ist ein folgenschweres Krankheitsbild. Eine schnelle Diagnosestellung und Behandlung sind Voraussetzung für ein gutes Behandlungsergebnis. Galliges Erbrechen und starke Bauchschmerzen können Zeichen einer Darmverdrehung sein.
Wie entsteht ein Volvulus?
Die mangelnde Anheftung des Darmes an die Bauchhinterwand führt zu einer vermehrten Beweglichkeit der Darmabschnitte. Dieser Bewegungsfreiraum kann zu Verdrehungen von Darmanteilen führen. Angeborene Bauchwanddefekte (Omphalozele, Gastroschisis) begünstigen dies.
Dreht sich der Darm um die eigene Achse, führt dies zu einer mangelnden Durchblutung und binnen weniger Stunden zum Gewebsuntergang mit Verlust von Darmanteilen.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Nach einer klinischen Untersuchung und Entnahme von Blut zur Laboruntersuchung erfolgt zunächst eine Ultraschalluntersuchung des Bauches. Häufig ist eine zusätzliche Röntgenaufnahme des Bauches erforderlich, um die verdrehten und Überdehnte n Darmabschnitte darstellen zu können.
Wie erfolgt die Operation?
Ist die Diagnose gesichert oder kann eine Darmverdrehung als Ursache der Beschwerden nicht sicher ausgeschlossen werden, so ist eine rasche Bauchspiegelung (Laparoskopie) indiziert. Fehlt bei massiver Überdehnung des Darmes durch den Darmverschluss (Ileus) jedoch der Platz zur Bauchspiegelung, muss gerade in hochakuten Fällen auch eine offene Operation (Laparotomie) erfolgen.
Die verdrehten Darmanteile werden wieder in ihre richtige Position gedreht. Ist der Darmabschnitt unwiderruflich geschädigt, so muss er entfernt werden.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Ist der Darm lange überdehnt oder minderdurchblutet, braucht er einige Tage, um die Nahrung wieder gerichtet zu transportieren. Bis zu einer Woche und länger kann es dauern, bis ihr Kind wieder alles essen kann, was es möchte. Eine gute begleitende Schmerztherapie ist wichtig, um eine frühzeitige Mobilisation zu gewährleisten.
Wie lange muss mein Kind im Krankenhaus bleiben?
Der stationäre Aufenthalt dauert zwischen 3 Tage (Laparoskopie) und 7-10 Tage (Laparotomie).
Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten/Schule?
Schulbefreiung oder Kindergarten für ein bis zwei Wochen.
Sportverbot für mindestens 3 Wochen.
Was ist eine Trichterbrust?
Bei der Trichterbrust handelt es sich um eine Fehlbildung, die angeboren sein kann oder sich im Lauf des Wachstums zum Beispiel in der Pubertät bildet oder verstärkt. Zu erkennen ist die Trichterbrust an einer kraterförmigen Delle in der vorderen Brustwand. Die Trichterbrust kommt häufiger bei Jungen vor als bei Mädchen.
Solange der Trichter nicht sehr tief ausgeformt ist und Druck ausübt auf die Organe, sind die betroffenen Kinder körperlich nicht stark beeinträchtigt. Insbesondere kleinere Kinder leiden auch weniger daran, dass ihre Brust anders aussieht als bei anderen Kindern. Dies ändert sich häufig mit der Pubertät und der Ausbildung eines stärkeren Körpergefühls.
Dennoch kann eine Trichterbrust zu Beeinträchtigungen führen. Manche Betroffene berichten von gelegentlichen Schmerzen im Brustbereich. Zudem kann sich eine sogenannte Skoliose bilden, also eine S-förmige Verbiegung der Wirbelsäule. Ist diese stärker ausgeprägt, sollten Sie einen Kinderorthopäden bzw. eine Kinderorthopädin zu Rate ziehen. Auch andere Haltungsveränderungen können grundsätzlich Folge einer Trichterbrust sein. Hier empfehlen wir eine krankengymnastische Begleitung.
Wie wird eine Trichterbrust behandelt?
Wir bieten Kindern und Jugendlichen mit einer Trichterbrust zwei verschiedene Behandlungsoptionen an und besprechen mit Ihnen individuell die für Sie passende Therapie.
- Nicht-operative Trichterbrust-Therapie mittels Saugglocke nach Eckart Klobe
Die Saugglocke greift eine Behandlungsidee aus den 1930er-Jahren auf. Damals wurde versucht, das Brustbein mittels Unterdruck anzuheben. Allerdings erbrachten die damals eingesetzten Materialien nicht den gewünschten Effekt. Der 1956 in Karlsruhe geborene Chemieingenieur Eckart Klobe entwickelte um die Jahrtausendwende eine Saugglocke mit einem Silikonrahmen. Die Anwendung ist einfach und zuverlässig: Die Saugglocke hebt den Brustkorb an und hält ihn in der gewünschten Lage. Für eine erfolgreiche Korrektur der Trichterbrust muss die Saugglocke über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden, normal sind ein bis drei Jahre. Dafür ist keine Operation erforderlich. Saugglocken gibt es in verschiedenen Größen, sodass wie sie optimal anpassen können. - Minimal-invasive Trichterbrust-Operation nach Nuss
Eine Trichterbrust kann auch operiert werden. Die sogenannte minimal-invasive Methode nach Nuss ist schonend und patientenfreundlich und weist ein sehr gutes kosmetisches Ergebnis auf. Dabei setzen wir einen speziellen und angepassten Metallbügel ein und heben damit das Brustbein an. Wir ergänzen die Originaltechnik, die auf den US-amerikanischen Arzt Dr. Donald Nuss zurückgeht, noch durch weitere Aspekte. Hier ist insbesondere die fortschrittliche Schmerzbehandlung durch spezielle Katheter zu nennen.
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Beratung und operative Behandlung bei Erkrankungen des gesamten Verdauungstraktes, der Bauch-Organe sowie Schilddrüse und Nebenschilddrüse. Bitte vereinbaren Sie einen Termin.
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