Stillen und Abpumpen werfen viele Fragen auf – das ist völlig normal! In unserem FAQ-Bereich finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um diese wichtigen Themen. Von den ersten Stillversuchen bis zur Milchaufbewahrung haben wir die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.
Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an eine Stillberaterin.
Die IBS – auch als „Milcheinschuss“ bekannt – tritt ca. 30 Stunden bis sieben Tage nach Geburt auf. Sie beobachten vermutlich, dass Ihre Brust prall wird, sich warm anfühlt und die Venen deutlich sichtbar werden.
Dies ist ganz normal - die reichliche Milchbildung setzt ein!
Es ist wichtig, dass Sie die Brust weiterhin häufig und effektiv entleeren (acht bis 12 Mal täglich), damit keine Muttermilch aufgrund der Schwellung in der Brust zurückbleibt.
Zur Unterstützung empfehlen wir vor dem Stillen, (feuchte) Wärme für Ihre Brust – das unterstützt den Milchfluss.
Nach dem Stillen dürfen Sie kurz kühlen - zur Linderung des Spannungsgefühls und der Schwellung.
Prolaktin: Wichtig für die Milchbildung.
Oxytocin: Wichtig für den Milchfluss.
Beide Hormone werden durch Stillen bzw. Saugen freigesetzt.
Muttermilchbildung ist direkt nach der Geburt ein rein hormonell gesteuerter Vorgang – d.h. keine Stimulation an Brust bedeutet Abfall der Hormone und somit evtl. eine verminderte bzw. verzögerte Milchbildung. Empfohlen sind acht bis 12 Mahlzeiten/Stillzeiten/Pumpzeiten in 24 Stunden.
Schläft Ihr Kind nach dem Stillen ein und wirkt zufrieden, hat die Menge für diese Mahlzeit ausgereicht. Ob Ihr Kind genug Milch trinkt, sehen Sie an der Ausscheidung und der Gewichtszunahme.
Nach einigen Tagen werden Sie merken, dass Ihre Brust nach dem Stillen weicher wird.
Anzeichen für eine ausreichende Versorgung des Kindes sind u.a.:
Das Zufüttern von Säuglingsnahrung empfehlen wir ausschließlich bei medizinischer Indikation, um die physiologischen Vorgängen der Milchbildung nicht zu stören.
Wichtig sind hierbei kleine Portionen, dafür lieber häufiger – Rufen Sie sich die Magengröße vor Augen.
Bringen Sie Ihr Kind vor dem Stillen in den direkten Hautkontakt mit Ihnen (wie beim Bonding) und warten Sie 10 bis 15 Minuten ab. Häufig werden die Kinder nun aktiver.
Sie können auch einige Tropfen Milch ausstreichen und auf die Lippen bringen – der Geschmack animiert die Babys oftmals zum (erneuten) Trinken.
Stimulieren Sie Ihr Kind, wenn es längere Pausen macht. Z.B. streichen Sie leicht an der Wange entlang oder kitzeln/massieren Sie sanft die Füße Ihres Kindes.
Eine Stillmahlzeit kann fünf bis 60 Minuten dauern. Jedes Mutter-Kind-Paar ist unterschiedlich.
Wir empfehlen als Richtwert zunächst darauf zu achten, dass das Kind ab dem zweiten Lebenstag pro Stillmahlzeit 10 bis 15 Minuten effektiv saugen sollte – idealerweise an beiden Seiten.
Effektives Trinken: Der Mundboden senkt sich sichtlich, die Kiefermuskulatur bis hin zum Ohr bewegt sich. Es sind intensivere und tiefer Saugbewegungen spürbar - Dies ist ein effektives Saugen. Das Schlucken kann hörbar sein.
Nuckeln: Die Saugbewegungen sind überwiegend an den Lippen und kaum an der Kiefermuskulatur zu sehen. Meist ist der Rhythmus schneller mit kürzeren Zügen. Ein Schlucken nehmen Sie nicht oder nur sehr selten wahr. Der Sog fühlt sich eventuell schwächer an als beim effektiven Saugen.
Viele Kinder sind in den ersten Tagen noch eher schläfrig und schlapp. In den ersten Wochen sollten Sie auf acht oder mehr Stillmahlzeiten pro 24 Stunden kommen, was bedeutet, dass ein Wecken unter Umständen einmal notwendig sein kann. Generelle Stillpausen über vier bis fünf Stunden sollten in den ersten Wochen vermieden werden, um die Milchbildung nicht zu gefährden.
Nach den ersten Wochen – wenn die Milchbildung etabliert ist und Ihr Kind gut zunimmt - können sich die Stillabstände auch vergrößern. Dies ist ganz individuell von Kind zu Kind unterschiedlich.
Um Ihre Brustwarze nicht zu verletzten, sollten Sie immer das Vakuum vor dem „Abdocken“ lösen. Dafür eine Fingerkuppe vorsichtig in den Mundwinkel des Kindes bringen und ggf. den Unterkiefer sanft nach unten drücken bis sich das Vakuum löst.
Häufige Stillmahlzeiten, oft gepaart mit Unruhe, vor allem in den Abendstunden oder nachts sind möglich und kommen vor.
Hier handelt es sich meist um ein ganz natürliches Phänomen: Das Clusterfeeding. Dies bedeutet NICHT, dass Ihre Milch nicht reicht!
Anzeichen für eine ausreichende Versorgung des Kindes sind u.a.:
Das Zufüttern von Säuglingsnahrung empfehlen wir ausschließlich bei medizinischer Indikation, um die physiologischen Vorgängen der Milchbildung nicht zu stören.
Neugeborene signalisieren auf unterschiedliche Weise, dass sie bereit wären für die nächste Stillmahlzeit.
Nein. Ein ausschließlich gestilltes Kind braucht in der ersten sechs Lebensmonaten keine zusätzliche Flüssigkeit (wie Wasser oder Tee). Die Muttermilch passt sich den Bedürfnissen des Kindes an. An heißen Tagen wird Ihr Kind sich vermutlich häufiger melden und an der Brust trinken wollen – so wie wir an solchen Tagen mehr trinken. Muttermilch besteht zu fast 90% aus Wasser und deckt so den Flüssigkeitsbedarf des Kindes.
Sofern Ihr Kind zufrieden an der Brust einschläft, ist kein Aufstoßen nötig. Anderenfalls kann es versucht, muss aber keinesfalls erzwungen werden, da ein Kind beim Stillen normalerweise kaum Luft schluckt.
Wichtig ist die Ursache für Schmerzen bzw. wunden Brustwarzen zu finden.
Bitte ziehen Sie unbedingt eine Fachperson zu Rate.
Vor dem Abpumpen:
Pumpsitzung:
Nach dem Abpumpen:
Tipp:
Milchpumpen können mit Rezept in der Apotheke gegen Kaution kostenlos ausgeliehen werden. Ein zweites Abpumpset, können Sie gegen eine Zuzahlung in der Apotheke erwerben. Wir empfehlen Ihnen ein zweites Abpumpset zu kaufen, da doppelseitiges Abpumpen deutlich effektiver ist.
Tipps: Erkundigen Sie sich vorher über die Verfügbarkeiten einer Milchpumpe in Ihrer Apotheke und teilen Sie gleich Ihre Abpumpset-Größe mit (müssen z.T. extra bestellt werden).
Muttermilch sollte bei Raumtemperatur innerhalb von zwei Stunden gefüttert werden. Im Kühlschrank kann sie drei Tage gelagert werden. Eingefroren ist Muttermilch sogar sechs Monate haltbar. Zum Auftauen in den Kühlschrank geben und langsam auftauen lassen. Niemals in der Mikrowelle auftauen oder erwärmen. Gekühlte Muttermilch am besten in einem Flaschenwärmer oder Wasserbad erwärmen.
Auch beim Transport muss die Kühlkette unbedingt eingehalten werden. Packen Sie hierzu die Muttermilch in eine Kühltasche mit ausreichend Kühlelementen. Bitte achten Sie darauf, dass die Milch auf dem Weg in die Klinik nicht antaut. Angetaute Milch können wir leider aus hygienischen Gründen nicht mehr verwenden.
Häufige Stillmahlzeiten oft gepaart mit Unruhe vor allem in den Abendstunden oder nachts bedeuten NICHT, dass die Milch nicht reicht! Hier handelt es sich meist um ein ganz natürliches Phänomen: Das Clusterfeeding (Details unter „Was ist Clusterfeeding“).
Ist Ihre Milchproduktion tatsächlich unzureichend, holen Sie sich unbedingt zusätzliche Hilfe z.B. durch eine Stillberatung, um die Ursache zu finden.
Eine Möglichkeit die Milchmenge zu steigern ist in den meisten Fällen das sogenannte Powerpumpen.
Das Powerpumpen sollte dann bei jeder Pumpsitzung angewendet werden.
Ablauf:
Zusätzlich können Sie einmal täglich das Clusterpumping (Details siehe „Was ist Clusterpumping?“) integrieren, dies imitiert das natürliche Clusterfeeding und steigert zusätzlich die Milchmenge.
Ahmt das physiologische Verhalten eines Säuglings nach – das sogenannte Clusterfeeding. Hier wird durch die Pausen nochmals jeweils der erste Milchspendereflex ausgelöst und die Milchproduktion für die nächsten Tage angekurbelt.
Integrieren Sie das Clusterpumping in Ihre bisherige Pumproutine. Hierfür sollten Sie sich circa eine Stunde Zeit einplanen.
Als Empfehlung gilt, mindestens acht Mal abpumpen plus eine Clusterpumping Sitzung.
Ablauf:
Ein Stillhut ist ein Stillhilfsmittel. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Stillhut eingesetzt werden kann.
Ein großes Thema ist natürlich auch, was darf ich essen? Was schadet vielleicht meinem Kind? Was hilft bei der Milchbildung?
Wir haben hierzu die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.
Vegan/ Vegetarisch
Alkoholkonsum kann Ihre Milchbildung hemmen und durch den Übertritt in die Muttermilch Ihrem Kind schwerwiegend schaden. Am besten ist es, Alkohol zu meiden. Sollten Sie trotzdem Alkohol konsumieren wollen, informieren Sie sich bei Fachpersonen über ein sicheres Vorgehen.
Wir wollen Sie gerne ermutigen trotzdem zu stillen!
Auch wenn die Giftstoffe in die Muttermilch übergehen, überwiegen die zahlreichen positiven Eigenschaften der Muttermilch.
Beachten Sie bitte nach Möglichkeit folgende Punkte:
Wir respektieren Ihre Entscheidung und möchten Ihnen hier einige Tipps zum Abstillen geben. Die schonendste Methode für Sie und Ihren Körper ist das konservative Abstillen.
Zum konservativen Abstillen hier einige Tipps:
Der natürliche Abstillprozess ist ganz individuell und kann einige Tage bis Wochen in Anspruch nehmen. Holen Sie sich bei Bedarf Rat bei einer Fachkraft z.B. einer Stillberaterin.
Kinderklink: Ja – hier wird der Beruhigungssauger therapeutisch eingesetzt.
Frauenklinik: Wir empfehlen nach Möglichkeit auf einen Beruhigungssauger zu verzichten, insbesondere um die Stillbeziehung nicht zu gefährden.