Notfallservice
  • Studien-Teilnehmer*innen für Post-Covid-Studie gesucht

    Am 1. Mai startet an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie eine Studie zu Post Covid, die nach Ursachen der Erschöpfung sucht.

Am 1. Mai startet am Klinikum Nürnberg eine Studie zu den Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten von Post Covid. Betroffene Patient*innen mit organischen sowie psychischen Symptomen ohne erkennbare körperliche Ursachen können sich schon jetzt für erste Vorgespräche anmelden.

In erster Linie richtet sich die Studie an Patient*innen, die in Folge einer Covid-Erkrankung an körperlicher und geistiger Erschöpfung in Verbindung mit weiteren körperlichen sowie seelischen Beschwerden leiden. Ziel der Studie ist es, die Symptome der Patient*innen zu lindern und die Ursache für die organisch nicht zu begründende Erschöpfung zu erforschen.

Wissenschaftliche Grundlage

Nach derzeitigem Wissensstand spielen die Mitochondrien, die so genannten „Kraftwerke der Körperzellen“, eine wichtige Rolle bei der akuten Infektion und könnten auch für die Post-Covid-bedingten Erschöpfungszustände mit verantwortlich sein. Voruntersuchungen haben gezeigt, dass Nebenprodukte des Stoffwechsels der Mitochondrien in der Erschöpfung verstärkt gebildet werden, was sich wieder normalisiert, wenn die Symptome ausheilen. „Dies bildet die Grundlage für die Annahme der Studie, dass sich durch eine multimodale psychosomatische Behandlung der Zellstoffwechsel wieder beruhigt und so die Post-Covid-Symptome verbessert werden können. Dies wollen wir mit der Studie überprüfen“, fasst Prof. Dr. Christiane Waller, Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg, zusammen.

Behandlungsablauf

Für die Behandlung werden die Studienteilnehmer*innen vorzugsweise stationär aufgenommen. Eine teilstationäre Behandlung ist in begründeten Fällen auch möglich. Dort werden sie in einem Zeitraum von ungefähr sechs bis acht Wochen in einem dafür konzipierten Behandlungssetting multimodal psychosomatisch behandelt. Es werden also unterschiedliche Behandlungsansätze miteinander kombiniert, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Sowohl zu Beginn als auch zum Ende des Klinikaufenthalts wird mittels Blutproben der Patient*innen die Funktion der Mitochondrien untersucht und der Behandlungserfolg damit dokumentiert. Näheres dazu kann in den individuellen Vorgesprächen besprochen werden.

Wer kann sich für einen Behandlungsplatz voranmelden?

Anmelden kann sich jede*r Patient*in, der oder die in der Folge einer Covid-Erkrankung organmedizinisch unerklärliche Krankheitssymptome entwickelt hat, unter körperlicher und geistiger Erschöpfung leidet und durch die Belastung durch diese Umstände zusätzlich unter psychischen Symptomen wie einer Depression, Ängsten oder Ähnlichem leidet. Die akute Covid-Erkrankung sollte mindestens sechs Monate vor Beginn der Behandlung gelegen haben.

Wie läuft die Anmeldung ab?

Interessierte Betroffene können sich mit einer kurzen Schilderung ihrer Symptome per E-Mail an psychosomatik@klinikum-nuernberg.de voranmelden. Die Ärzt*innen und Psycholog*innen der Klinik für Psychosomatische Medizin wählen anhand dieser E-Mails und kurzer Vorabgespräche die geeigneten Studienteilnehmer*innen aus und planen das weitere Prozedere mit ihnen im persönlichen Kontakt.

Erhalten alle, die sich voranmelden, einen Platz in der Studie?

Natürlich werden alle Voranmeldungen sorgfältig geprüft. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen können wahrscheinlich nicht alle Voranmeldungen berücksichtigt werden beziehungsweise kann es zu längeren Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz kommen. Insgesamt sollen im Rahmen der Studie 100 Patient*innen behandelt und begleitet werden.

Alle Patient*innen, die eine Voranmeldung geschickt haben, werden in jedem Fall darüber informiert werden, ob sie an der Studie teilnehmen können. Patient*innen mit den entsprechenden Krankheitsbildern können natürlich auch unabhängig davon, ob sie sich für die Studie bereit erklären, die Behandlung in Anspruch nehmen.

Foto: Die für die Studie verantwortlichen Ärzt*innen und Psycholog*innen (v.l.n.r): Alexandra Hass, Hanna Hofmann, Angela Fricke, PD Dr. Markus Müller, Prof. Dr. Christiane Waller, Dr. Sophia Urbanczyk, Prof. Dr. Peter Radermacher.

Quelle: Klinikum Nürnberg