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  • Unterschätzte Volkskrankheit Herzschwäche: Klinikum Nürnberg unterstützt Runden Tisch

    Herzinsuffizienz wird nicht so ernst genommen, wie es diese schwerwiegende chronische Erkrankung verlangen würde. Eine Expertenrunde sucht Lösungen.

Herzschwäche, auch: Herzinsuffizienz, ist eine unterschätzte Volkskrankheit. Sie verkürzt die Lebenserwartung und ist einer der häufigsten Anlässe für einen Krankenhausaufenthalt. Bei der Fachveranstaltung „Runder Tisch Herzschwäche“ am 5. und 6. März 2024 tauschen sich Experten in Nürnberg aus, um gemeinsam Lösungsansätze für eine bessere Versorgung zu entwickeln.

Atemnot bei Belastung, ungewohnte Leistungsschwäche und geschwollene Beine durch Wassereinlagerungen: Das sind die häufigen ersten Anzeichen für eine Herzschwäche. Rund vier Millionen Deutsche leiden Schätzungen zufolge an dieser mangelhaften Pumpfähigkeit des Herzens. Zu den Auslösern einer Herzinsuffizienz gehören die Koronare Herzerkrankung, Herzinfarkte, Bluthochdruck, Herzklappen- oder Herzmuskelerkrankungen sowie Diabetes. Wie der Deutsche Herzbericht 2022 festhält, war Herzinsuffizienz 2021 die häufigste Einzeldiagnose bei stationären Krankenhauspatienten.

Das Klinikum Nürnberg ist eine überregionale „Heart Failure Unit“-Schwerpunktklinik. Hier begleiten zum Beispiel spezialisierte Pflegekräfte die Betroffenen und schulen sie in Symptomkontrolle und Alltagsfragen beim Leben mit der Erkrankung. Als Kooperationspartner unterstützt das Klinikum wieder den „Runden Tisch Herzschwäche“, den der Verein Herzschwäche Deutschland e.V. zum dritten Mal in Nürnberg ausrichtet. Zu der hybrid im Heilig-Geist-Saal am Hans-Sachs-Platz 2 und online stattfindenden Tagung (5. und 6. März 2024) werden rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Medizin, Pflege, Patientenorganisationen, Krankenkassen, Gesundheitsindustrie und Politik erwartet.

Diagnose wird zu spät gestellt

„In der Öffentlichkeit wird diese extrem schwere chronische Erkrankung immer noch eher bagatellisiert“, stellt Prof. Dr. Matthias Pauschinger fest, Direktor der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie, am Klinikum Nürnberg. „Dabei ist die Überlebensprognose teilweise schlechter als bei Tumor­erkrankungen.“ Eine wiederkehrende Forderung des Runden Tisches sei es daher, die Bevölkerung durch mehr Prävention zum Bewusstsein für Herzgesundheit anzuregen.

„Wir wollen die Krankheit bekannter machen“, sagt auch Winfried Klausnitzer, Vorstand des Vereins Herzschwäche Deutschland. „99 Prozent aller Betroffenen und ihre Familien hören bei der Diagnosestellung zum ersten Mal davon. Die Diagnose wird auch immer noch oft viel zu spät gestellt. Über 50 Prozent versterben innerhalb der ersten vier Jahre.“ Die früher vielfach als „Krankheit des alten Mannes“ wahrgenommene Herzschwäche betreffe heute zu einem nennenswerten Anteil auch jüngere Patienten.

Behandlung verbessert Lebensqualität erheblich

Dabei ist Herzinsuffizienz mit Medikamenten und einer Therapie der Ursachen umso besser zu behandeln, je früher damit begonnen wird. „Durch die medikamentöse Therapie können wir die Lebensqualität unserer Patienten stark verbessern“, erklärt Dr. Simon Roth, Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum Nürnberg. „So verringert sich die Häufigkeit, wegen einer akuten Verschlechterung ins Krankenhaus zu müssen.“

Der Verein Herzschwäche Deutschland fordert neben einer gezielteren Früherkennung, etwa durch bestimmte Bluttests, ein offizielles Disease-Management-Programm für chronische Herzinsuffizienz. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat so ein strukturiertes Behandlungsprogramm, das Abläufe und Bedingungen für die Patienten verbessern soll, seit einigen Jahren in Vorbereitung.

Weitere Informationen und Programm der Tagung unter www.runder-tisch-herzschwaeche.de

 

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