Notfallservice
  • Spatenstich für das Zentrum für seelische Gesundheit

    Hier entsteht was Großes: Auf dem Campus Nord des Klinikums Nürnberg wird ein neues Zentrum für seelische Gesundheit gebaut. Dort werden künftig die...

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstrich die Bedeutung des Neubauprojekts. „Eine psychische Erkrankung kann jeden treffen. Für uns ist es ein zentrales Anliegen, dass eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung für psychisch Erkrankte sichergestellt ist. Durch das ‚Zentrum für seelische Gesundheit‘ wird sich die Versorgung der Patientinnen und Patienten spürbar verbessern. Wir fördern das Neubauprojekt mit insgesamt über 80 Mio. Euro – das ist gut investiertes Geld.“ Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König freute sich. „Heute ist ein bedeutsamer Tag. Das neue Zentrum für seelische Gesundheit wird die Anlaufstelle Nummer eins werden für Patientinnen und Patienten in Nürnberg und Umgebung und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der seelischen Gesundheit in unserer Gemeinschaft leisten. Am Campus Nord entsteht ein herausragendes Kompetenzzentrum. Es stärkt den Klinikstandort Nürnberg.“

Gesund werden. Gesund bleiben. Mitten im Leben.

„Wir sind sehr dankbar für die großzügige Förderung durch den Freistaat“, sagte Prof. Dr. Achim Jockwig, der Vorstandsvorsitzende des Klinikums Nürnberg und Vorstand Medizin und Strategie. „Dank dieser Unterstützung können wir unserem Auftrag als Maximalversorger bestmöglich gerecht werden. Unter dem Motto `Gesund werden. Gesund bleiben. Mitten im Leben´ wird unser Neubau die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie unter einem Dach vereinen. Die räumliche und therapeutische Zusammenführung wird die ganzheitliche Versorgung weiter optimieren.“

182 Betten, 110 tagesklinische Plätze und moderne Arbeitsplätze

Eröffnet werden soll das neue Zentrum für seelische Gesundheit am Campus Nord des Klinikums Nürnberg voraussichtlich im Jahr 2028. Mehr als 100 Jahre nach der Eröffnung der ersten Klinik für Psychiatrie am Klinikum Nürnberg, die damals baulich eine der modernsten in Deutschland war, entsteht in St. Johannis ein neues klinisches Vorzeigeprojekt – eine zentrale, wohnortnahe Anlaufstelle für Menschen aller Altersgruppen, die an seelischen oder psychosomatischen Erkrankungen leiden.

Das Zentrum für seelische Gesundheit wird nach aktuellem Stand auf fünf Stockwerken Platz für 182 Betten und 110 tagesklinische Plätze bieten und damit sowohl die ambulante als auch die stationäre Versorgung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen unter einem Dach ermöglichen. Der Neubau verspricht eine bedeutende Erweiterung der bisherigen Kapazitäten. Zugleich wird er eine qualitativ hochwertige, zeitgemäße Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherstellen. Moderne Zimmer, Time-Out-Räume, spezielle Sicherheitstechniken und eine gemeinsame Notaufnahme – das ist in der Region einzigartig.

Der Bedarf liegt auf der Hand. Die Zahl der seelischen Erkrankungen steigt – bei Erwachsenen ebenso wie bei Kindern und Jugendlichen. Deutschlandweit zeigen etwas mehr als 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie 28 Prozent der Erwachsenen psychische Auffälligkeiten. Etwa 15 Prozent des Krankenstandes sind inzwischen auf seelische Erkrankungen zurückzuführen. Auch der Leidensdruck im Zusammenhang mit psychosomatischen Erkrankungen ist hoch. Die sogenannten somatoformen Störungen gehören zusammen mit Depressionen und Angststörungen zu den häufigsten seelischen Erkrankungen in Deutschland und haben in der allgemeinmedizinischen Praxis mit rund 23 Prozent eine hohe Prävalenz.

„Bereits heute versorgen wir in diesen Kliniken im Jahr rund 4.800 stationäre, 1.300 teil-stationäre und 21.700 ambulante Fälle. Das neue Zentrum ist folglich eine wichtige Investition in die Gesundheit der Betroffenen“, betonte Prof. Jockwig. „Die Behandlung von Menschen mit seelischen und psychosomatischen Erkrankungen ist anspruchsvoll. Damit wir diesen Menschen nachhaltig helfen können, soll das neue Zentrum nicht nur optisch und atmosphärisch adäquat gestaltet werden, sondern zudem ein modernes Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeitenden schaffen – eine Infrastruktur, die ihnen ein bestmögliches Arbeiten mit den Patientinnen und Patienten erlaubt.“

Terrassenbauweise, grüne Dächer und Photovoltaik

Für den Entwurf des Neubaus zeichnet eine Arbeitsgemeinschaft aus FC - Generalplanung GmbH, Karlsruhe, und Eckl Architektur + Klinikplanung aus Regensburg verantwortlich. Der Baukörper gliedert sich in die aus verschiedenen Jahrzehnten stammende Architektur am Campus Nord organisch ein und setzt mit filigranen Fenstern und Fassadenelementen eigene architektonische Akzente. Zur Wohnbebauung in der Heimerichstraße hin verjüngt sich das Gebäude zu drei Riegeln und fällt in Terrassen ab. Das Dach wird begrünt und dient so als natürlicher Klimaregulator für den Stadtteil St. Johannis.

Im Zuge des Neubaus werden auch die Außenanlagen entlang des Baufeldes zur Heimerichstraße hin neugestaltet und bepflanzt. Geplant ist eine grüne Oase mit Aufenthaltsbereichen sowie Therapiegärten. Zudem werden die großzügigen Innenhöfe des Gebäudekomplexes, die stationären Patientinnen und Patienten einen geschützten Außenaufenthalt ermöglichen, begrünt. Das Zentrum für seelische Gesundheit wird nach aktuellen Energiestandards errichtet und an die Fernwärme des Klinikums angebunden. Photovoltaik auf dem Dach ergänzt die nachhaltige Energieversorgung.

Bild: Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (l.), der bayerische Staatsminister Klaus Holetschek (Mitte) und der Klinikums-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Achim Jockwig beim Spatenstich.

Foto: Giulia Iannicelli / Klinikum Nürnberg