Notfallservice

Informationen zur ORBIS-Umstellung

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

zum 01. Oktober 2025 erfolgt im Klinikum Nürnberg und den Kliniken Nürnberger Land die vollständige Umstellung unseres Krankenhausinformationssystems: Wir wechseln vom bisherigen SAP/i.s.h.med auf das neue System ORBIS. Der ORBIS-Echtbetrieb beginnt um 06:00 Uhr.

Die Umstellung auf ORBIS stellt uns als Klinikum Nürnberg vor eine große Herausforderung – jede und jeden von uns persönlich. Der Übergang bringt eine Zeit mit zusätzlichem Einsatz und Mehrarbeit. Aber genau dieser Einsatz wird sich lohnen: Gemeinsam werden wir schon bald die vielen Vorteile des neuen Systems spüren. Als erster Maximalversorger wechseln wir von i.s.h.med auf ORBIS und legen damit die Grundlage, auch künftig von allen Erleichterungen der Digitalisierung zu profitieren.

Mit dieser Umstellung verändern sich viele Arbeitsprozesse in der medizinischen und pflegerischen Dokumentation, auf den Stationen, in den Funktionsdiensten und in Verwaltungsbereichen. Für Sie als Mitarbeitende bedeutet dies eine große Umstellung, die wir gemeinsam sorgfältig vorbereiten.

 Diese Seite gibt Ihnen eine Orientierung über:

  • Die notwendigen Tätigkeiten vor dem 01.10.
  • Die Abläufe am Stichtag selbst
  • Die Dokumentationspflichten für Überlieger, Neuaufnahmen und geplante Operationen
  • Meldeketten bei Problemen am 01.10.

Ablauf vor dem 01.10.

Terminübertragung

Analog zur Übertragung der OP-Termine von MCC nach ORBIS müssen auch Termine aus den eingesetzten Terminplanungssystemen (SAP, Outlook,...) übertragen werden, da wir für Termine leider keine Datenmigrationen vornehmen können.

Damit die ab dem 01.10. geplanten Termine (z. B. Sprechstunden) in ORBIS direkt zum Echtbetrieb verfügbar sind, erhalten von Ihnen benannte Mitarbeiter die Berechtigung, bereits heute Termine direkt in ORBIS zu erfassen.

Pro Klinik/Abteilung sollten ca. drei Personen benannt werden, welche die Berechtigung erhalten sollen. Bitte melden Sie diese Mitarbeitenden mit Namen und Personalnummer an termin.orbis@klinikum-nuernberg.de.

Dort können Sie sich auch bei Problemen mit der Terminplanung melden.

Berechtigungsprüfung

Vor dem Echtbetrieb ist im September auf dem ORBIS Testsystem durch jeden Mitarbeiter zu prüfen, ob der ORBIS Benutzer verfügbar ist (Benutzerkürzel = Windows-Kennung, Kennwort = Windows-Kennwort) und ob er die erforderlichen Rechte besitzt, um alles Notwendige sehen und bearbeiten zu können. Falls nicht, soll dies per Ticket an SEDAK mit folgenden Informationen gesendet werden:

  • Wer ist betroffen?
    • Angabe folgender Daten zwingend notwendig: Name, Vorname, Personalnummer, Geburtsdatum
  • Was fehlt?
    • Bitte beschreiben Sie möglichst detailliert, welche Berechtigung fehlt (z. B. Dokument oder Arbeitsliste nicht verfügbar, Kalender nicht sichtbar, Station zur Anmeldung nicht verfügbar)
  • Welche Rolle hat dieser Nutzer?
    • z.B. Pflegekraft, Assistenzarzt, Therapeut, ...
  • In welcher Klinik, auf welcher Station arbeitet der Mitarbeiter

Bis zum Echtbetrieb wird das Testsystem jeden Freitag zwischen 10 und 13 Uhr gespiegelt (d. h. es wird eine Kopie der Echt-Datenbank für das Testsystem erstellt). Änderungen, die bis zu diesem Zeitpunkt auf dem Echtsystem durchgeführt wurden, sind erst ab diesem Zeitpunkt auf dem Testsystem verfügbar.

Ablauf am 01.10.

Patientendatenmigration / Überliegermanagement

Ab 06:00 Uhr werden Patienten in ORBIS aufgenommen. 
Als „Überlieger“ gelten alle Patientinnen und Patienten, die am 30.09.2025 um 23:59 Uhr noch stationär oder teilstationär in Behandlung sind. Auch vorstationäre Patienten, die nach dem 01.10. in die stationäre Behandlung übernommen werden, zählen hierzu.

Übernahme ins neue System

Die Überlieger werden am 01.10. zwischen 04:00 und 06:00 Uhr aus dem Altsystem exportiert und nach ORBIS importiert.
Ab 06:00 Uhr stehen die Patientinnen und Patienten in ORBIS zur Verfügung.
In der Stationsansicht erscheinen diese zunächst in einer Warteliste. Die Pflegekräfte müssen die Zuordnung zu Zimmern und Betten per „Drag & Drop“ vornehmen.
Durch diese Zuordnung wird auch die Belegung an die Subsysteme (z. B. PDMS, Labor, Radiologie) weitergegeben.

Wichtiger Hinweis

In dieser Zeit zwischen 04:00 und 06:00 Uhr sind Schnittstellen (z.B. zu Labor, Mikrobiologie, etc.) nicht erreichbar. Für Laboranforderungen, die zwingend zwischen 04:00 und 06:00 durchgeführt werden müssen, sind die Labor-Antragskarten zu nutzen (Papierweg). Auch die radiologischen Untersuchungen müssen per Telefon und Papier angefordert werden.
Zwischen 04:00 und 06:00 Uhr ist beabsichtigt, die Notaufnahmen abzumelden. Notfälle werden dennoch zugehen. 
Dringende Funktionsdiagnostik oder Interventionen (z.B. radiologische Untersuchungen, Notfall-OP oder Herzkatheter) müssen in dieser Zeit telefonisch koordiniert werden, die Fragestellung / Indikation muss ggf. über den Papierweg übermittelt werden.

Medizinische Dokumentation

Arztbriefe, Anamnesen und Befunde müssen ab 01.10. in ORBIS weitergeführt werden. Offene Briefe oder Anamnesen von Patientinnen und Patienten, die bis 30.09. entlassen wurden, sind im Altsystem abzuschließen. Bei Bedarf können Texte per Copy & Paste in ORBIS übernommen werden.

Allgemeine Anforderungen

Sämtliche offene bzw. im Vorfeld getätigten Anforderungen (z.B. Abdomen-Sono, Physiotherapie) sind in ORBIS neu anzumelden (siehe auch nachstehend). Wurde ein Befund zu einem Überlieger bereits im Altsystem erstellt, ist dieser dort zu finden und wird nicht in ORBIS übertragen.

Labor

Für Notfalllaboruntersuchungen zwischen 04:00 und 06:00 Uhr wird über den Notfallworkflow (Papier) angefordert. Davor und danach erfolgt die Anforderung wie gewohnt über Lauris.

Tumorboard

Für Überlieger, für die bereits eine Anmeldung im Altsystem zum Tumorboard ab dem 01.10.25 erfolgt ist, ist diese Anmeldung erneut in ORBIS manuell durchzuführen. Nur dann können weitere Details in ORBIS dazu erfasst werden.

Radiologie

Anforderungen, die bereits vorhanden sind (aus dem Altsystem angefordert wurden), sind für Überlieger in ORBIS manuell neu zu erfassen.
Wurden bisher Befunde im Altsystem teilerstellt (noch nicht abgeschlossen), sind diese im Altsystem zu beenden. Ebenfalls ist die Datenerfassung im Altsystem abzuschließen. Zwischen 04:00 und 06:00 Uhr müssen Untersuchungen analog oder per Telefon angefordert werden.

Kardiologie

Anforderungen zu CARD (CARD EKGM, ECHO, HSMD und HKAP), die bereits vorhanden sind (aus dem Altsystem angefordert wurden), sind für Überlieger in ORBIS manuell neu zu erfassen.

Geburtendokumentation / AddOn STORCH

Die Aufnahme der Entbindenden und deren Säuglinge erfolgt genau wie bei anderen Patienten auch: Die Aufnahme erfolgt bis 4:00 Uhr in i.s.h.med bis 04:00 Uhr, ab ca. 06:00 Uhr erfolgen die Aufnahmen in ORBIS.
Die Geburtendokumentation im AddOn STORCH erfolgt nur für Patientinnen, die ab 06:00 Uhr in ORBIS aufgenommen werden.  Geburtsdokumentationen, die vor 06:00 Uhr begonnen wurden, sind im Altsystem abzuschließen.

Pflegedokumentation:

PPR 2.0 Einstufungen müssen für Überlieger manuell übertragen werden. Eine Kontrollliste in ORBIS unterstützt dabei, fehlende Einstufungen zu erkennen. Pflegeberichte und weitere Dokumente werden ab 01.10. ausschließlich in ORBIS erstellt.

Diagnosen und Prozeduren:

ICD- und OPS-Codes von Überliegern werden grundsätzlich in ORBIS übernommen.
Es ist eine Prüfung auf Vollständigkeit und Doppeldokumentation erforderlich. Leistungen, die nach dem 01.10. erbracht werden, sind ausschließlich in ORBIS zu dokumentieren. Innerhalb ORBIS steht eine Kontrollliste zur Verfügung, mit der geprüft werden kann, an welchen Tagen zu einem Patienten noch PPR-Einstufungen fehlen.

Komplex-OPS und Zusatzdokumentationen:

Psychiatrische OPS, multimodale Schmerztherapie, Palliativleistungen, Parkinson-Programme, Schlaganfall-Komplexe etc. müssen für Überlieger in ORBIS manuell nachgetragen werden. (Ärzte und Pflege: strukturierte Leistungserfassung (Palliativ), Therapeuten: über LSTM-Aufträge)
Es wird empfohlen, bei offenen Behandlungswochen Leistungen vollständig für 7 Tage rückwirkend zu erfassen, um Unschärfen zu vermeiden.

Komplex-OPS (Geriatrie, Palliativ, Multimodale Schmerztherapie, Parkinson, Schlaganfall)

Die bereits für Überlieger in i.s.h.med dokumentierte Leistungen sind in ORBIS erneut zu erfassen (TNL). 

Implantat-Register-Meldungen

Alle Patienten, die vor dem Stichtag 01.10. entlassen und im Altsystem abgerechnet werden, müssen noch über MCC gemeldet werden.
Im Detail zu betrachten sind die Überlieger:
Erfolgte die OP noch vor dem Stichtag und wurde noch im MCC dokumentiert, ist der Meldebogen manuell in ORBIS auszufüllen. 
Die Meldung an das Implantateregister ist erst nach Entlassung des Patienten möglich und muss vor dem Versenden der §301 Entlassanzeige in ORBIS dokumentiert werden.

DEMIS Arztmeldung

Die Arztmeldung einer meldepflichtigen Infektion muss zeitnah, sobald die Diagnose erkannt wurde, gemeldet werden. Es ist manuell klinikintern zu prüfen, ob bei Überliegern bereits im Altsystem eine Meldung versendet wurde.
 

Meldeketten bei Problemen am 01. und 02.10.

Am 01.10. werden sicherlich mehrere Fragen und Herausforderungen für alle Mitarbeiter auftreten. Hier müssen Meldeketten eingehalten werden, um den Informationsfluss zu kanalisieren und dem Projektteam eine Priorisierung zu ermöglichen. Eine direkte Meldung an SEDAK soll vom 01.10. bis 06.10. tagsüber bis 17:00 Uhr NICHT erfolgen! Ab 17:00 kann bei dringenden Problemen ein Ticket eröffnet werden, das auch nachts bearbeitet wird, insofern es als dringlich bewertet wird. Im Intranet wird eine Liste mit den häufigen Fragen (FAQ) gepflegt und über übergreifende Probleme und Lösungen berichtet.







Weitere Schnittstellen / Subsysteme

Wurde ein Befund zu einem Überlieger aus einem Fremdsystem noch gesendet, ist dieser im Altsystem zu finden und wird nicht in ORBIS übertragen.

Welche Systeme werden an ORBIS angebunden?

Generell werden nicht nur die Subsysteme an Orbis angebunden, die auch bisher an das alte KIS via Schnittstelle gekoppelt waren, sondern auch noch weitere Programme.

Insbesondere am Anfang kann es hier noch vereinzelt zu Störungen kommen. Sollte es am 01.10. Schwierigkeiten beim Informationsaustausch zwischen Subsystem und Orbis geben, muss hier im Zweifel das Ausfallszenario genutzt werden (Bsp. Papierweg).

Nachstehend ein Auszug der Systeme, die an Orbis angebunden werden:

  • Laborsysteme SwissLab / Nexus / Dorner (Klinische Chemie, Mikrobiologie)
  • ClinicWinData E&L (Endoskopie/Sono Befundsystem)
  • PAS Nexus (Pathologie)
  • ECP (Thieme eConsent Pro) / Digitale Aufklärungsbögen
  • ONKOSTAR (Tumordokumentationssystem)
  • PDMS Qcare
  • SentrySuite vyaire Medical (Lungenfunktion)
  • PACS MedCom/Ashvins
  • Domino (Schlaflabor)
  • Viewpoint (Geburtshilfe)
  • Logimen (Küchenbestellung)
  • TESS (Patiententransport)

Welche Systeme laufen nur noch als Auskunftssysteme weiter

Folgende Systeme werden nicht mehr produktiv genutzt, werden aber als Auskunftssysteme weiterhin zur Verfügung stehen:

  • SAP ish.med (altes KIS) / SAP ISH
  • x.vianova (ABC MVZ wird es weiterhin betreiben, in ASV Umstieg auf ORBIS!)
  • x.concept (Ambulanzen)
  • Principa (ASVen)
  • CCW (Kardiologie)

Abruf von Informationen über Patienten, die schon am Klinikum waren

Wenn Sie ab dem 01.10.2025 Informationen zu neu aufgenommenen Patienten benötigen, die schon einmal am Klinikum waren, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Bei der Archivmigration (CLA zu HYDMedia), die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen wird (ca. 1,5 Jahre), werden Arztbriefe der letzten 24 Monate priorisiert, sodass diese schnell zur Verfügung stehen.
  • Zudem besteht die Möglichkeit, aus ORBIS in das alte CLA-Archiv zu springen, um sich bei Bedarf die Akte anzusehen.
  • Im Weiteren bleibt als zusätzliche Option SAP noch als Auskunftssystem bestehen, so dass Sie auch hierüber Patienten- bzw. Behandlungsinformationen aus vorangegangenen Aufenthalten einsehen können.
  • Im Verlauf werden immer mehr Patienten in das neue HYDMedia-Archiv überspielt, so dass Sie künftig dort die Archivinformationen abrufen können.
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