Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter
Multiprofessionelles Team
Kinder- und Jugendpsychiatrische Diagnostik und Therapie versteht sich immer auf der Grundlage einer ganzheitlichen Sichtweise des Patienten. Dies bedeutet, dass der Patient sowohl in seiner Individualität als auch in seinem bio-psycho-sozialen Kontext betrachtet werden muss. Dazu ist es notwendig, verschiedene Betrachtungsansätze einzubringen.
Diagnostik und Therapie findet deshalb, unabhängig vom Setting (ambulant, teilstationär oder stationär), in einem multiprofessionellen Team statt.
In das Team eingebunden sind folgende Berufsgruppen mit spezifischen Aufgaben:
- Ein/e Arzt/Ärztin, der/die als Bezugstherapeut/in für Patienten da ist, die medizinische Diagnostik vornimmt und auch die medizinische Versorgung der Patienten übernimmt.
- Ein/e Psychologe/Psychologin, der/die als Bezugstherapeutin für Patienten da ist und die psychologische Diagnostik vornimmt.
- Eine Sozialpädagogin, die als Bezugstherapeutin für Patienten da ist, Patienten und deren Familien hinsichtlich eventuell notwendiger Jugendhilfemaßnahmen berät und Kontakte zu den entsprechenden Institutionen herstellt und pflegt.
- Ein/e Ergotherapeut/in und Gestaltungstherapeut/in, der/die die entsprechende fachliche Diagnostik und die Therapie bei den Patienten durchführt. Hier finden einmal Kinder mit Teilleistungsstörungen Beachtung und Übungsfeld, andererseits ist die Gestaltung für viele auch eine nichtsprachliche Ausdrucksmöglichkeit für ihr emotionales Erleben.
- Ein/e Psychomotorik-Therapeut/in, der/die entsprechende fachliche Diagnostik und die Therapie bei den Patienten durchführt. Viele Kinder und Jugendliche haben Schwierigkeiten mit dem Erleben, der Wahrnehmung oder dem Ausdruck ihres Körpers oder können hier an ihrem Selbstwertgefühl in einem geschützten Rahmen arbeiten.
- Ein/ Musiktherapeut/in, der/die den Kindern und Jugendlichen eine Sprache geben kann, die sich in der Verbalisation ihrer Gefühle oder in der Kommunikation mit Worten schwer tun.
- Pflegepersonal, das die medizinische Versorgung der Patienten umsetzt und auch pädagogische und soziotherapeutische Aufgaben übernimmt.
- Erziehungspersonal, das pädagogische und soziotherapeutische Aufgaben organisiert und
- wahrnimmt.
Lehrkräfte der Schule für Kranke, denen die schulische Betreuung der Patienten obliegt. Dafür ist ein/e Sonderschulpädagoge/in der Station zugeordnet, die bei Bedarf Fachlehrer/innen aus verschiedenen Schultypen zuziehen kann. Dieses Angebot ist im teilstationären und stationären Rahmen obligatorisch, im ambulanten Rahmen nur für umschriebene diagnostische Fragestellungen möglich. - Ein Sekretariat, das den Kontakt nach draußen wahrnimmt, die Anmeldungen entgegennimmt, die Schreibarbeit erledigt und sich um alle formalen Dinge kümmert.
- Ergänzend wird weiteres Fachpersonal herangezogen, wie EEG-Assistentin sowie, im teilstationären und stationären Bereich, der Konsildienst anderer Abteilungen genutzt, der alle medizinischen Dienste außer kieferorthopädischer Fachrichtung erfasst.
In gemeinsamen Teamgesprächen werden die Eindrücke und Ergebnisse diskutiert und ein gemeinsamer Therapieplan für den/die Patienten/Patientin erstellt und in diesem Team auch immer wieder überprüft und angepasst.